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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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blickten die Augen ins Leere. Die Hand mit der Schachfigur schwebte reglos über dem Brett und zitterte nicht. Selbst die Augenlider zuckten nicht mehr.
    Gleichzeitig spürte John, wie sich etwas Fremdes in die Lücke drängte, die noch Sekunden zuvor von den Gedanken des Professors ausgefüllt gewesen war. Blitzschnell zog er sich zurück und hielt nur noch losen Kontakt, um das Eindringen des IV nicht zu stören. Er bemühte sich, keinen Verdacht zu erregen, denn er wußte, daß ihm aus den Augen Lehmanns in wenigen Sekunden einer der Invasoren entgegenblicken würde. Fünf Sekunden etwa, wie Mercant behauptet hatte.
    Und wahrhaftig. Als die Frist verstrichen war, begann Dr. Lehmann sich wieder zu bewegen. Automatisch setzte er seine Dame irgendwohin, wo sie keinen Zweck erfüllen konnte. Das Leben kehrte in die starren Augen zurück. Er sah John fragend an. „Nun?"
    John gab sich einen Ruck. Noch nie in seinem Leben hatte er einer solchen verteufelten Situation gegenübergestanden. Wenn er nun wenigstens in die Gedanken des IV hätte eindringen können, aber das war nicht so einfach. Die Invasoren besaßen ebenfalls geringfügige telepathische Fähigkeiten. Sie würden es sofort bemerken. Das aber durfte auf keinen Fall geschehen. „Kein guter Zug, Professor, ich kann Sie schachmatt setzen, wenn ich das will. Ich nehme jedoch an. Sie haben nicht genau überlegt, darum will ich Ihnen eine Chance geben." Er nahm seinen Springer und brachte ihn in eine Stellung, die sehr gefährlich für ihn war. Lehmann konnte ihn dort mühelos ausschalten. Aber er tat es nicht. Wahrscheinlich benötigte der IV eine ganz bestimmte Zeit, um alle notwendigen Informationen seines Opfers einzuholen. Sein Zug war völlig planlos und dazu regelwidrig.
    John tat so, als bemerke er das nicht. Er zog genauso unbedacht und versuchte dabei, sich dem unbekannten Geist zu nähern. Er prallte gegen ein mentales Hindernis, das er nicht zu durchdringen vermochte. Gewalt wollte er auch nicht anwenden, um den Gegner nicht aufmerksam zu machen. Aber er wußte nun, daß die IVs ihre Gedanken abschirmen konnten. Es war somit unmöglich, ihre Absichten zu erfahren. Vielleicht wurde dieser Schirm porös, wenn sie in Verbindung miteinander traten. Er mußte darauf achten.
    Das Spiel nahm einen haarsträubenden Verlauf, obwohl der IV schnell lernte. John ließ ihn gewinnen und verabschiedete sich dann mit ein paar belanglosen Worten. Zum Schluß sagte er: „Ich hoffe, Ihr Versprechen gilt noch, Doc?" „Welches Versprechen?" „Der Versuch. Haben Sie es vergessen? Ich sollte doch Ihrem neuen Brennkammerversuch beiwohnen dürfen, der in einigen Tagen stattfindet." „Ach - ja, stimmt. Selbstverständlich dürfen Sie dabei sein." „Gute Nacht, Doc." „Gute Nacht." Auf seinem Zimmer angelangt, zog John das kleine, aber sehr starke Funkgerät aus dem Koffer. Wenige Minuten später sprach er mit Rhodan, der nicht sehr erfreut darüber war, daß man ihn am frühen Vormittag von Crest und seinen restlichen Mutanten fortrief. Als er jedoch Johns Stimme hörte, war aller Ärger verflogen.
    Er schwieg, bis John endete. Dann sagte er langsam: „Behalten Sie Lehmann unter Aufsicht. Ich habe Nachricht von Anne Sloane. Li ist auf dem Weg nach Carson City. Offiziell reist er im Auftrag Mercants. Er trifft sich mit Lehmann. Es ist möglich, daß die beiden einen Plan zur Ausführung bringen wollen, der die Raumforschung lahmlegen soll. Höchste Wachsamkeit ist geboten. Setzen Sie sich mit Miß Sloane in Verbindung, sobald sie eintrifft. Wenn Ellert seinen jetzigen Auftrag erledigt hat, wird er Ihnen als Verstärkung zugeteilt. Ich glaube, Nevada Space Port wird bald zum Wendepunkt der Invasion."
    Er ahnte nicht, wie recht er mit seiner Vermutung haben sollte.
     
    *
     
    Es fiel Ellert nicht schwer, den Weg der kleinen Betty Toufry durch den Zeitstrom zu verfolgen. Ganz klar erkannte er fünf Jahre in der Zukunft die beste Möglichkeit, ihr Wesen zu erforschen. Die Parallelwelten stimmten merkwürdigerweise überein.
    Als er unsichtbar über dem jungen Mädchen schwebte und begann, in ihre Gedankenwelt einzudringen, erlebte er eine schockierende Überraschung. Betty Toufry war Telepathin. Sie wandte ein wenig den Kopf, als lausche sie, dann glitt ein überlegenes Lächeln über ihre Züge. Sie saß auf der Veranda des gleichen Hauses, in dem sie mit ihrem Vater gelebt hatte, als vor fünf Jahren das Unglaubliche geschah.
    „Wer sind Sie?" fragte sie lautlos und

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