Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
Seite hat der Wurm wahrscheinlich keine Beißwerkzeuge, mit denen er die für ihn nutzlose Haut seiner Opfer durchdringen kann. Darum haben die beiden Tierarten eine Art Vertrag geschlossen. Der Wurm schleppt das Opfer an, die Zweigfüßler ziehen ihm die Haut ab und verzehren sie. Der Wurm bekommt gewissermaßen zur Belohnung das übriggebliebene Innere. Es ist die seltsamste Art von Symbiose, von der ich jemals gehört habe."
     
    5.
     
    Auf dem Rest des Marsches gegen den feindlichen Stützpunkt gab es nur noch zwei Ereignisse von besonderer Bedeutung. Das erste war ein Anruf von der GOOD HOPE. Crest und Thora berichteten, daß der Gegner nichts mehr von sich habe hören lassen. Statt dessen waren die Robben wieder aufgetaucht. Im Eilmarsch wahrscheinlich um rechtzeitig wieder am Wasser zu sein - hatten sie die Kuppe des Berges überquert und waren in den Krater heruntergestiegen.
    „Wissen Sie, was sie getan haben?" fragte Crest mit amüsierter Stimme. „Nein." „Sie haben einen riesigen Haufen Fische vor einer der Schleusen deponiert wahrscheinlich als Opfergabe an die Götter!"
    Glücklicherweise hatte Thora den Anmarsch der Robben rechtzeitig bemerkt und den Cerebral-Analysator in der Schleuse aufgestellt. Der Analysator hatte die Denkimpulse der Robben aufgezeichnet, und zusammen mit den Aufnahmen des Ultraschalldetektors war die Kombinationsautomatik nun in der Lage, den größten Teil der Robbensprache zu rekonstruieren. Crest hatte die Fische weggenommen, um die Robben nicht zu kränken, wenn sie noch einmal kamen. Beim nächstenmal hoffte er, mit ihnen sprechen zu können.
    Das zweite Ereignis war die Begegnung mit einem venusischen Saurier, auf die sie schon so lange gewartet hatten. Die Begegnung verlief jedoch weitaus undramatischer, als jedermann geglaubt hatte - deshalb, weil das Riesentier den Stoßtrupp offenbar nicht bemerkte. Immerhin barg die Begegnung einige Gefahr. Von den fünfhundert Kilometern der gesamten Entfernung hatten sie zu jener Zeit nahezu vierhundert zurückgelegt. Sie hatten schon zwei Gebirgskämme überstiegen und auch hinter dem zweiten ein langgestrecktes schmales Tal gefunden, dessen Sohle mit dichtem Dschungel bedeckt war. Rhodan fühlte sich versucht, den Gebrauch der Transportanzüge zu gestatten und seine Gruppe über das ziemlich tief eingeschnittene Tal einfach hinwegfliegen zu lassen. Aber schließlich erschienen ihm die hundert Kilometer, die den Stoßtrupp noch vom Feind trennten, doch keine genügend sichere Entfernung zu sein. Mit geeigneten Geräten war Gravitation eine der am leichtesten zu ortenden Erscheinungsformen, von Energie. Wenn ein gewisser Abstand vom Ortungsgerät unterschritten war, galten nicht einmal mehr die Sätze der geometrischen Optik. Aus der Nähe konnte ein Orter also auch „um die Ecke herum" eine Gravitationsquelle erkennen.
    Sie waren also ins Tal hinuntergeklettert und schickten sich an, hinter Toms breitem Rücken den Dschungel zu durchqueren. Anne Sloane war die erste, die bemerkte, daß vor ihnen nicht alles in Ordnung war. Sie blieb plötzlich stehen, so, daß Bull, der hinter ihr marschierte, auf sie prallte.
    Rhodan, der bemerkte, daß sich hinter ihm etwas tat, blieb ebenfalls stehen. Nur Tom wühlte sich unbeirrt weiter vorwärts, bis Bull ihn mit einem Ruf zum Stehen brachte. „Haben sie nichts gehört?" fragte Anne verwirrt. Bull schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Sie?" Anne nickte heftig. Sie wollte etwas sagen; aber ein kräftiges, dröhnendes Geräusch kam ihr dazwischen. Der Boden zitterte, und diesmal hatten es alle bemerkt. Rhodan erinnerte sich an das Dröhnen, das er noch im ersten Lager gehört hatte.
    „Ein Saurier!" Bull protestierte. „Was macht er? Woher kommt das Geräusch?"
    „Er marschiert!" Bull lauschte. Erst nach einer Weile hörte man das Dröhnen wieder.
    „Er marschiert!" Er lachte. „Und zu jedem Schritt braucht er eine halbe Minute."
    Rhodan nickte ernsthaft. „Was dachtest du? Bei seinen langen Beinen!"
    Er winkte Tako. „Tako, geh hinauf und sieh nach, ob du ihn ausmachen kannst."
    Tako verschwand. Wenige Sekunden später war er wieder da. „Er kommt von Osten", berichtete er. „Wenn er die Richtung beibehält, wird er etwa zweihundert Meter nördlich an uns vorbeimarschieren."
    „Dann geh hinauf und sieh nach, ob er seine Richtung nicht ändert!"
    Sie warteten. Es hatte keinen Zweck, weiterzuziehen, weil sie nach Norden wollten und auf diese Weise dem Saurier wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher