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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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aber übertraf es alles, was es an Sauriern jemals auf der Erde gegeben hatte.
     
    *
     
    Gegen Mittag des dritten Venustages, seitdem sie von der GOOD HOPE aufgebrochen waren, erreichten sie die Gegend, in der sie den Stützpunkt des Feindes vermuteten. Es war eine völlig andere Landschaft als die, die sie auf den ersten zwei Dritteln ihres Marsches zu sehen bekommen hatten.
    Sie befanden sich etwa sechstausend Meter über dem Niveau des Meeres. Das Atmen begann schwer zu werden, obwohl die Venus-Atmosphäre eine wesentlich höhere Dichte besaß als die irdische. Das Ohrensausen beständigen Überdrucks in den Niederungen war dem Ohrensausen des nicht weniger beständigen Unterdrucks in diesen Höhen gewichen.
    Der Dschungel war nicht mit ihnen gekommen. In etwa fünfeinhalbtausend Metern hatten sie die Baumgrenze überschritten, und die von Bergen eingerahmte Hochebene, auf der sie sich jetzt befanden, zeigte als Pflanzenwuchs nur kümmerliche Gräser, ein paar verkrüppelte Büsche und knorrige Bäume, die am Boden entlang krochen, anstatt in die Höhe zu wachsen.
    Der letzte Teil des Weges hatte sie mürbe gemacht Manchmal hatten sie aufgeben wollen. Aber wenn selbst der Gedanke an den Gegner nicht mehr half, den es aufzustöbern und zu befrieden galt, dann war immer noch Rhodan da, der an der selbstgestellten Aufgabe festhielt und sie alle unter seinen Willen zwang.
    Die Hochebene hatten sie in der Morgendämmerung an ihrem südlichen Rand erreicht. Am westlichen Rand der Ebene, stets in der Deckung von vorspringenden Bergkanten oder Nischen, waren sie weiter nach Norden vorgedrungen, und nun waren sie am nördlichen Abschluß angelangt. Berge türmten sich vor ihnen auf, die gewaltiger waren als alle, die sie bisher zu sehen bekommen hatten.
    Rhodan war überzeugt davon, daß der Fremde auf dem Gipfel des höchsten Berges seine Geräte aufgebaut hatte, soweit es sich um solche handelte, von denen eine große Reichweite verlangt wurde. Aber selbst mit den besten Teleskopen war von hier unten aus nichts zu erkennen. Wenn es dort oben Geräte gab, dann waren sie entweder in den Fels eingebaut oder vorzüglich getarnt.
    Am nördlichen Rande der Hochebene ließ Rhodan ein Lager aufschlagen. Am Nachmittag dieses Tages durchsuchten sie in zwei Gruppen die Umgebung des Lagers. Tako Kakuta, Captain Nyssen und Oberstleutnant Freyt stiegen sogar gut tausend Meter in die Berge hinein; aber das einzige, was sie fanden, war ein fuchsähnliches Wesen, das verendet auf ihrem Weg lag.
    Nur Anne Sloane und Leutnant Deringhouse waren im Lager zurückgeblieben. Anne bediente das kleine Ortungsgerät, das den Nachteil seiner für arkonidische Begriffe geringen Ansprechwahrscheinlichkeit dadurch wieder wettmachte, daß es auf verschiedene Formen der Energie reagierte. Es ortete einen elektromagnetischen Sender ebenso wie eine Gravitationsquelle, aber in den ersten Stunden, nachdem es im Lager aufgestellt worden war, zeigte es überhaupt nichts an.
    Der Unbekannte schwieg.
    Rhodan war nicht wohl zumute. Solange er nicht wußte, wo der Gegner saß, war es ebensogut möglich, daß das Lager wie auf einem Präsentierteller vor ihm lag und, daß, während sie sich die Augen ausschauten, irgendwo zwischen den Bergen die wie auch immer gearteten feindlichen Wesen saßen und sich so lange über den läppischen Stoßtrupp lustig machten, bis ihnen das Lachen zu langweilig wurde und sie sich zum Angriff entschlossen. Der Gedanke, daß er den Lagerplatz unter Berücksichtigung aller möglichen Gefahren und Angriffsrichtungen ausgesucht hatte, war ihm nur ein schwacher Trost; vor allen Dingen aber war er keine Garantie dafür, daß es nicht doch irgendwo eine Lücke gab, durch die der Feind hereinschauen konnte.
     
    *
     
    In der zweiten Dreißig-Stunden-Periode, nachdem sie das Lager aufgeschlagen hatten, suchten sie weiter. Diesmal schlug Tako mit den beiden Amerikanern die Richtung ein, in der Bull, Rhodan und Manoli beim letztenmal gesucht hatten, während diese drei auf Takos Spuren in die Berge hinaufstiegen. Der erste Teil des Anstiegs über die zunächst noch sanften Hänge des Dreizehntausenders war bequem und unbeschwerlich. Allerdings auch erfolglos.
    Sie umgingen eine weite Geröllhalde und kletterten darauf in den steileren Teil der Wand. Bis zu der Stelle, an der Tako gestern umgekehrt war, waren es noch etwa zweihundert Meter Höhenunterschied. Sie brauchten eine Stunde, um ihn zu überwinden. Die Stelle, an der Tako den Fuchs

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