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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ein wenig zur Seite und schob sich langsam an die Mündung des Loches heran.
    Millimeterweise schob er seinen Kopf um den Rand und war ihm so nahe, daß er ihn mit der Hand hätte erreichen können. Er hatte einen Durchmesser von etwas mehr als einem halber Meter. Zwischen seinem Rand und dem Rand des Loches war genug Platz zum hindurchschlüpfen. Ohne über das Risiko allzulange nachzudenken, sprang Rhodan geduckt in das Loch hinauf, stand eine atembeklemmende Sekunde lang mit dem ganzen Körper genau vor der Mündung des Laufes und zwängte sich dann mit hastigen Bewegungen neben dem Lauf hindurch. Er rutschte über die erstaunlich glatte Metallplastik und kam etwas unglücklich auf dem unebenen Boden der Höhle auf, für die das Loch so etwas wie ein Fenster zu sein schien.
    Er wartete auf eine Reaktion; aber es gab keine. Dann trat er an das Loch und rief Bull und Manoli zu, sie könnten herankommen. Vorsichtshalber winkte er ihnen, damit sie nicht geradewegs auf den Desintegrator zumarschierten.
     
    *
     
    Dem Kommandanten entging Rhodans waghalsiger Sprung keineswegs. Der Bericht, den der automatische Orter ohne Unterbrechung lieferte, stürzte den Kommandanten erneut in Verwirrung. Es war so schwer, sich vorzustellen, daß jemand, der so aussah und so gekleidet war wie der Fremde, es wagen würde, vor der Mündung eines Desintegrators vorüberzuklettern.
    Der Kommandant gestand sich ein, daß das Benehmen des Fremden nicht mit seinen Erwartungen übereinstimmte. Aber immer noch fehlten ihm wichtige Informationen, ohne die er nicht in der Lage war, bezüglich der Fremden eine Entscheidung zu treffen.
     
    *
     
    Auf die Untersuchung einer Höhle waren sie nicht eingerichtet - das heißt: Sie hatten keine Lampe dabei. Das dämmerige Tageslicht, das durch die Reihe der Fensterlöcher hereinfiel, war schwach genug. Die Höhle war etwa fünfzig Meter breit und ebenso tief. Hinter dem zweiten und dem fünften Loch, von Osten her gerechnet, stand jeweils ein Desintegrator. Die übrigen vier Löcher schienen keinem anderen Zweck zu dienen als dem, ein wenig Licht hereinzulassen.
    Rhodan untersuchte den Desintegrator, an dem er vorbeigestiegen war. Er war nach denselben Prinzipien gebaut wie die Geräte, die die GOOD HOPE in kleinerer Ausführung an Bord hatte; aber Rhodan wußte, daß dies kein Hinweis auf die Herkunft seiner Konstrukteure war.
    Manoli und Bull untersuchten inzwischen die Wände der Höhle und nahmen den zweiten Desintegrator in Augenschein. An dem ersten war Rhodan inzwischen aufgefallen, daß er keinen Bedienungsmechanismus hatte. Außerdem schien ihm erstaunlich, daß er fest eingebaut war, also nur geradeaus schießen konnte. Allerdings mochte dieser Nachteil dadurch wieder ausgeglichen sein, daß das neutralisierende Kristallfeld fächerförmig mit beliebiger Winkelöffnung ausgestrahlt werden konnte. Zwei Desintegratoren dieser Art würden vollständig ausreichen, um das gesamte Plateau von Gegnern zu säubern.
    Das Fehlen des Bedienungsmechanismus jedoch machte Rhodan ernsthaft stutzig. Der Kasten am hinteren Ende der gewichtigen Waffe enthielt, wie er sich überzeugte, nur den Generator zur Erzeugung des Kristallfeldes.
    Manoli und Bull kamen zurück. „Na, ist das nicht eine Enttäuschung?" fragte Bull.
    „Welche?"
    Bull schwenkte die Arme ringsherum. „Die Höhle hier. Wir erwarten eine groß-artige Festung, und was haben sie uns anzubieten? Ein Loch im Berg!"
    Rhodan lächelte. „Hast du den Gravitationsgenerator gefunden?"
    „Welchen...?"
    Dann dämmerte es ihm. Er schlug sich klatschend vor die Stirn.
    „Richtig! Wo ist der Generator?"
    Rhodan lächelte noch immer. „Die Leute, die diese Höhle angelegt haben", meinte er, „rechneten wahrscheinlich mit deiner Reaktion. Die Höhle ist so angelegt, daß jeder, der nicht unsere Erfahrungen gemacht hat, glauben muß, es gebe nichts außer ihr. Wenn er dazu noch nichts von Desintegratoren versteht, wird er enttäuscht wieder davonziehen. -Nein, mir ist noch etwas anderes aufgefallen."
    Er berichtete von dem fehlenden Bedienungsmechanismus. „Der Desintegrator wird also ferngesteuert. Von wo? Von einem anderen Winkel dieser Höhle aus bestimmt nicht! - Und noch etwas!"
    Er strich mit der Hand über den spiegelglatten Lauf des Desintegrators. „Gewiß. - Metallplastik ist ein hartes Material. Es kann in Jahrhundert überstehen, ohne, daß es korrodiert. Aber wenn wir annehmen, daß es diesen Desintegrator schon seit ebenso langer Zeit

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