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0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

Titel: 0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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geländegängige Wagen.
    Wir machten uns auf den Weg zu jener Stelle, an der der Zug gehalten hatte. Wir wußten, daß es bei Meilenstein dreihundertsiebenundfünfzig Komma vier des Schienenstrangs gewesen war.
    Mit der Genauigkeit indianischer Fährtensucher machten wir uns an das Spurensuchen. Wir fanden am Bahndamm leicht einige Stellen, an denen offensichtlich in der Nacht jemand herabgeglitten war, nur konnte natürlich nicht mehr festgestellt werden, ob diese Merkmale von dem Zugführer, dem Koch, mir oder dem Mörder stammten, abgesehen davon, daß auch einige Passagiere den Bahndamm verlassen hatten.
    Wir gingen jeder dieser Spuren nach. Ein Ergebnis brachte die Suche nicht, denn der Steppenboden war knochenhart ausgetrocknet.
    Als es dunkel wurde, brachen wir die Suche ab und fuhren nach Salt Lake City zurück. Es wurde Mitternacht, bis wir dort eintrafen. Na ja, ich kannte die Stadt, in der ich mich mal mit einer Bande herumgeschlagen hatte, und versäumte auch nichts, wenn ich die Stätte meiner persönlichen Erinnerung nicht besuchte.
    Im Polizeihauptquartier wurde mir eröffnet, daß Chester Road, der Leiter der Nachforschungen nach dem Eisenbahn-Mörder, per Flugzeug von Washington unterwegs war. Er mußte im Laufe der Nacht eintreffen.
    »Weckt mich, wenn er kommt«, bat ich, legte mich auf das nächste Bett im Bereitschaftsraum und entschlummerte.
    Sie rüttelten mich um vier Uhr morgens wach. Road war eingetroffen und hockte bereits bei Snyder in dessen Büro.
    Ich wusch mir den Schlaf aus den Augen und ging hinauf.
    »Hätten Sie den Mord nicht verhindern können?« fragte Road zur Begrüßung. Er war ein knochiger, magerer Mann von beachtlicher Länge, mit einem strengen Mund und kühlen Augen.
    »Nein, es sei denn, ich hätte mich vor Oswell Booms Tür gelegt. Wahrscheinlich hätte dann jemand anders dran glauben müssen.«
    Er sah einen Augenblick lang vor sich hin auf den Boden, hob dann den Kopf und entschied: »Sie haben recht. In einer Stadt befinden sich ständig Polizisten, und doch passieren Morde. Warum soll es in einem Zug anders sein? Wie sah der Mann aus?«
    »Hören Sie, Road, es ist völlig zwecklos, daß ich ihn beschreibe. Ich sah nicht die Spur seines Gesichts, und ich sah seine Gestalt nicht länger als fünfzehn Sekunden. Ich kann Ihnen sagen, er war von meiner Größe und ungefähr von meiner Gestalt, aber das nutzt Ihnen nichts, denn niemand würde den Mann wiedererkennen, es sei denn, ich selbst.«
    »Woran würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »An der Art seiner Bewegungen vielleicht. An dem Ausdruck seiner Augen. Natürlich bin ich nicht sicher, aber ich hoffe es.«
    Road nagte an seiner Unterlippe.
    »Wie ist der Mann in den Zug gekommen?« fragte er.
    Snyder brachte mir ein Glas mit einem Drink. Ich machte es mir in einem Sessel bequem.
    »Mr. Road«, sagte ich, »ich bin sechs Wochen für Sie zwischen New York und Frisco hin und her gefahren. Ich habe während dieser Zeit die Protokolle über die Mordfälle immer wieder und wieder gelesen, weil ich nichts Besseres zu tun hatte, und ich werde Ihnen meine Meinung darüber sagen, auch wenn Sie anschließend Mr. High mitteilen, er beschäftige nur Idioten in seinem Distrikt. — Hören Sie höflichst zehn Minuten lang zu. Leonard Seemer und Abram Stoneman wurden in derselben Nacht ermordet, beide unter den gleichen Umständen, aber beide mit anderen Waffen. Seemer wurde erschossen. Zwischen der Tat und ihrer Entdeckung hatte der Täter die Möglichkeit, den Zug zu verlassen oder aber wenigstens seine Beute loszuwerden, indem er sie irgendeinem Kumpan in Banville beim Aufenthalt des Zuges übergab. Abram Stoneman wurde erstochen. Der Täter konnte nach menschlichem Ermessen den Zug nach der Tat nicht verlassen haben, und doch war er nicht mehr unter den Mitreisenden, wie der Mord an Francis Morgan bewies. Der bis gestern letzte Mord an John Smith wurde wieder mit einer Schalldämpferpistole verübt, und wieder lagen mehrere Haltestellen zwischen der Tat und ihrer Entdeckung. Oswell Boom hingegen wurde erstochen, und ich überraschte den Täter dabei, wie er versuchte, aus dem Zug auszusteigen. Mit einem Wort, Mr. Road, der Mörder, der die Pistole benutzt, ist aus irgendwelchen Gründen auf die Haltestellen angewiesen. Der Mörder mit dem Messer hingegen befindet sich durchaus in der Lage, aus einem fahrenden Zug auszusteigen.«
    Road stieß ein Grunzen aus.
    »Machen Sie mir das bitte mal vor, aus einem hundert Meilen

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