Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0009 - Hilfe für die Erde

Titel: 0009 - Hilfe für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
Vom Netzwerk:
können."
    Mit diesem Satz begann das Duell. Clive Cannon und das Fremde in ihm waren in höchster Alarmbereitschaft gewesen. Jetzt war das Signal gekommen, und mehrere Reaktionen wollten sich auf den Bruchteil einer Sekunde zusammendrängen. Die natürliche Todesangst des IV versuchte, sich hinter der Besonnenheit des menschlichen Körpers zu verstecken. Doch dieser Schock war zu stark. Clive Cannon konnte nicht verhindern, daß er sich steif in seinem Sessel aufrichtete und einen gequälten Blick zur Seite warf. Er erkannte fünf Pistolenmündungen, die auf ihn gerichtet waren. Wie resignierend ließ er sich zurückfallen und sah plötzlich wieder entspannt aus.
    „Sie haben mir aber einen Schreck eingejagt, Mr. Rhodan. Wollen Sie mir Ihre augenblickliche Methode zeigen?"
    „Nicht zeigen, sondern anwenden. Wir müssen natürlich auch Sie überprüfen. Sehen Sie, wenn Sie normal sind, wird absolut nichts geschehen. Sollte in Ihnen aber ein IV stecken, so werden wir ihn in wenigen Minuten gefaßt haben."
    „Mit diesen Pistolen?" Cannon lachte.
    „Ganz recht", nickte Rhodan. „Bevor wir nämlich schießen, müßte der IV in Ihnen den menschlichen Körper verlassen und in seinen eigenen zurückkehren. Der ausgewechselte menschliche Geist des wirklichen Mr. Cannon würde uns dann alles verraten."
    „Das schon! Aber der IV wäre Ihnen dann trotzdem entwischt."
    „Nicht unbedingt, Mr. Cannon. Bleiben wir getrost bei Ihrem Beispiel! Nehmen wir an. Ihr IV-Körper ist irgendwo in der Nähe deponiert. Wir müssen dann natürlich damit rechnen, daß der IV sofort einen Angriff auf einen Menschen startet. Er wird sich den wichtigsten aussuchen, der ihm zur Verfügung steht - mich zum Beispiel."
    „Natürlich, rein theoretisch ist das interessant"
    „Nun denken Sie einmal mit! Wie könnte sich die Dritte Macht gegen einen solchen neuen Angriff schützen?"
    „Hm, ich weiß nicht. Um ehrlich zu sein, mit diesen Gedankengängen habe ich mich so eingehend nun auch wieder nicht beschäftigt. Ich höre zwar die stündlichen Nachrichten und lese die Zeitungen …"
    „Dann will ich es Ihnen sagen. Wir müßten den Originalkörper des IV finden. Wir müßten ihn bewachen und im geeigneten Augenblick töten. Der Angriff auf mich wäre damit abgeschlagen und die Menschheit von einem Invasoren befreit."
    Die telepathische Beobachtung machte Marshall große Schwierigkeiten, weil sich zu viele Menschen in unmittelbarer Nähe aufhielten. Cannons Gehirnaktivität war gegen Ende des Gesprächs jedoch wieder derart angestiegen, daß seine Emission deutlich im Vordergrund lag.
    „Freilich", sagte Cannon gedehnt und ohne Überzeugung. „Sie müßten den IV-Körper finden und ihn dann umbringen."
    Alle sahen, daß Cannon zitterte. Alle erwarteten den Wechsel des Ego. Doch dem Fremden schien es auch um Informationen zu gehen. Er war von Rhodans Eröffnungen erschreckt und gefesselt zugleich. Er zögerte noch.
    „Da wäre noch eine dritte Möglichkeit", erklärte Rhodan geheimnisvoll. „Der IV verzichtet auf jede weitere Aktion und ergibt sich. Das würde ihm das Leben retten."
    Clive Cannon lachte schrill und hemmungslos. „Aber dann müßten Sie den Körper haben, Rhodan. Wo finden Sie den Körper?"
    Der Herr der Dritten Macht zeigte auf eine Reihe von Knöpfen auf seinem Schreibtisch. „Sehen Sie hier! Wenn ich jetzt drücke, löst ein Impuls die Aktivität zweier Roboter aus. Diese Roboter können schießen. Sie stehen im Augenblick neben Ihrem großen Koffer, der Ihr sogenanntes Gastgeschenk enthält."
    Für den IV war das Dilemma vollendet. Er sprang auf, stieß einen unmenschlichen Schrei aus und stürzte sich auf Perry Rhodan.
     
    *
     
    Von Chicago nach New York war es ein Katzensprung. Reginald Bull landete gegen 16 Uhr, erledigte die Formalitäten bei der Flughafenbehörde und beauftragte einen Dienstmann, sein umfangreiches Gepäck ins Cumberland Hotel zu bringen, wo er ein Appartement bestellte. Danach begab er sich ohne Aufenthalt ins GCC Building und freute sich im stillen bereits auf das Wiedersehen mit Homer G. Adams, dem Finanzminister der Dritten Macht, dem kleinen Mann mit dem großen, gescheiten Kopf. In der Anmeldung empfing ihn Miss Lawrence. Sie begrüßten sich herzlich.
    „Guten Tag, Mr. Bull! Es ist nett, daß Sie sich wieder einmal sehen lassen. Ich werde Ihnen gleich einen erstklassigen Kaffee machen, ja?"
    „Nun gut! Aber wollen Sie mir den braunen Saft nicht lieber beim Chef servieren? Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher