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0009 - Hilfe für die Erde

Titel: 0009 - Hilfe für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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verständigten sich Bull und Marshall über Funk. Eine Kletterpartie über den Balkon war am hellen Tage nicht ratsam. Bull war ehrlich genug, seinen vollkommenen Fehlschlag zuzugeben. Marshalls Erfolg tröstete ihn um so mehr.
    „Sie wissen, daß Cannon vollkommen arglos ist?"
    „Arglos in bezug auf meinen Plan, ihn in die Gobi zu locken. Ansonsten entwickelt er eine Aktivität, die uns Kopf und Kragen kosten kann."
    „Jetzt sagen Sie nur, daß die Sache einen Pferdefuß hat."
    „Einen sehr großen sogar. Sie müssen heute noch nach New York weiterfliegen, Mr. Bull. Cannon plant einen Angriff auf Adams."
    „Hat er Ihnen das auch gesagt?"
    „Er hat es gedacht. Und zwar recht deutlich. Ein Übernommener mit dem Namen Porter wird sich bei ihm melden und ihn zu einem Rendezvous auf Staten Island einladen. Dort wird ein Original-IV auf ihn warten, um von ihm Besitz zu ergreifen. Ich finde, Sie sollten dabei sein, wenn das geschieht."
    „Und ob ich dabei sein werde! Ich fliege in einer Stunde los. Wann wird dieser mysteriöse Porter fliegen?"
    „Heute nachmittag. Sie haben also etwas Zeit. Vor Einbruch der Dunkelheit werden die IVs nichts unternehmen."
    „Okay! Wenn alles klappt, werde ich innerhalb vierundzwanzig Stunden einen richtigen IV zu Rhodan bringen. Der wird ihm wichtig sein."
    „Nicht so sehr", erklärte Marshall lachend. „Cannon will seinen Körper nämlich mitnehmen. Er hatte eine Vorstellung von sehr großem Gepäck. Ich bin gespannt, wie er das deklarieren wird."
    „Hm, und weshalb nimmt er seinen Originalkörper mit? Der kann ihn doch nur verraten. Außerdem braucht er ihn nicht unbedingt ganz in der Nähe, wenn er Komplikationen befürchtet. Die Rückkehr soll doch nach Crests Aussage über weitere Strecken möglich sein."
    „Aber nicht der erneute Sprung in einen anderen Menschen."
    „Wie ist denn das zu verstehen?"
    „Nun, der Bursche hat einen ganz einfachen Plan. Wenn er in der Kuppel ist, will er Cannon verlassen und auf Rhodan überspringen."
    Reginald Bull blieb für eine Welle die Antwort schuldig. „Marshall! Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Informieren Sie vorher auf jeden Fall Rhodan!"
    „Das hatte ich vor. Und nun gute Reise! Grüßen Sie Adams!"
    5.
     
    Clive Cannons Koffer hatte tatsächlich die bedrohlichen Ausmaße, wie sie nach Marshalls Bemerkung zu erwarten gewesen waren.
    „Wie? Das wollen Sie mitnehmen, Mr. Cannon?"
    Der Boß der Blue Bird Gang lächelte. „Sie denken jetzt an vierundzwanzig Dutzend Oberhemden, nicht wahr?"
    „Ich denke eher an einen Alligator. Doch Sie wissen, ja wohl, daß wir in der Gobi noch keinen Tierpark haben. Wenn Sie Mr. Rhodan ein Geschenk mitbringen wollen, so müßten Sie sich schon etwas anderes überlegen."
    „Ein Geschenk ist es, ganz recht. Aber umtauschen werde ich es nicht mehr. Ich denke, Mr. Rhodan hat sich den Sinn für das Sentimentale noch ein wenig erhalten."
    „Jetzt machen Sie mich aber neugierig! Ein Sarg kann zweifellos sentimental stimmen. Eine Leiche darin wäre aber schon etwas geschmacklos. Machen Sie schon auf, Mr. Cannon! Es interessiert mich, was Sie sich haben einfallen lassen."
    Cannon öffnete den Deckel. In dem Koffer lag ein mannsgroßes Abbild der STARDUST, dem ersten terranischen Raumschiff, mit dem Rhodan den Mond erreicht hatte.
    „Wunder der Technik kann ich Ihrem Chef kaum bieten. Da wird er bei den Arkoniden bessere Lieferanten haben. Aber dies hier, dieses Denkmal ist eines Menschen würdig. Freilich ist es sentimental. Seien Sie ehrlich, Mr. Linker! Wird Rhodan sich darüber freuen, oder wird er mich für einen schrulligen Menschen halten? Ich möchte keinen schlechten Eindruck bei ihm machen, verstehen Sie?"
    John Marshall war für einen Augenblick benommen. Er blinzelte mit den Augen und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. John Marshall zwang sich zu einem Lächeln.
    „Ich darf Sie trösten, Mr. Cannon. Perry Rhodan steht Ihnen, was Sentimentalität anbelangt, nicht nach. Lassen Sie den Koffer zum Flugplatz bringen. Wir werden für die STARDUST einen würdigen Platz in der Gobi finden."
    Sie fuhren zum Flughafen. Es war wie bei einem harmlosen Weekend-Ausflug. Keine schwerbewaffnete Eskorte begleitete sie. Auf einer der äußeren Landebahnen wartete eine kleine Privatmaschine, wie sie Angehörige der Dritten Macht in jeder größeren Stadt der Erde immer zur Verfügung hatten. Der große Koffer war bereits verladen.
    John Marshall flog selbst. In zwanzigtausend Metern Höhe

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