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0009 - Ich jagte den Mississippi-Piraten

0009 - Ich jagte den Mississippi-Piraten

Titel: 0009 - Ich jagte den Mississippi-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Begegnung mit unserem ›schwarzen Mann‹. — Hören Sie, Chef, er besitzt ein großartiges Boot, und wenn wir ihn stellen wollen, brauchen wir einen Kahn, der schneller ist als der seine.«
    Mr. High lachte. »Sie verlangen viel von mir, Jerry. Schließlich bin ich nur das Haupt des FBI New York, einer Truppe, die nach Art der Stadt, die sie betreut, hauptsächlich auf den Landverkehr eingerichtet ist.«
    »Ich habe mal Ferien in Florida gemacht, Chef. Sie arbeiten dort viel mit den ›Springern‹. Das sind flache Boote, fast ohne Tiefgang, deren Schraube hochschwenkbar ist. Ich weiß, daß es dort Bootsverleihe gibt, denn ich habe mir selbst hin und wieder so ein Ding gepumpt. — Wenn Sie noch genug Geld in der Kasse haben, können Sie vielleicht einen ›Springer‹ mieten und ihn uns mit dem Schiff nach New Orleans bringen lassen.«
    »Werde versuchen, das zu organisieren«, antwortete Mr. High ohne Zögern, »aber es kann vierzehn Tage dauern.«
    »Okay, schicken Sie es bitte zur Verfügung des Chefs des FBI New Orleans. Rufen Sie ihn bitte an und sagen Sie ihm, ich würde in den nächsten Tagen vorbeikommen. Ich brauche seine Unterstützung.«
    »In Ordnung, ich informiere ihn. Er heißt Leonhard Cachot.«
    »Schönen Dank, Mr. High. Schönen Gruß von Phil. Ende.«
    Am Nachmittag kam Sheriff Legram ins Hotel. Vorher waren schon Beek und Quick erschienen… Anthony scheute sich nicht eine Sekunde lang, uns Vorhaltungen zu machen.
    »Haben Sie die Absicht, Ihren eigenen Laden zu eröffnen, Cotton?« fragte er. »Ich denke, wir sollten zusammen- und nicht gegeneinander arbeiten.«
    Ich beruhigte ihn und setzte ihm auseinander, daß ich kaum eine Ahnung hätte, wo wir mit der Arbeit anfangen sollten.
    Auch Legram packte Vorwürfe auf den Tisch.
    »Meine Leute waren etwas überrascht von der Art, in der Sie die Sache anfangen«, erklärte er in seiner beamtenhaften Art. »Sie sind ja gern bereit, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen, aber sie sehen nicht ein, daß dabei leichtfertig ihr Leben riskiert wird. Ihre Bemühungen, das Piratenboot zu rammen, empfanden sie als höchst leichtsinnig. Mr. Smith, der den Tabakladen besitzt, kann nicht schwimmen.«
    »Es tut mir leid«, antwortete ich. »Ich dachte im Augenblick des Jagdfiebers nicht daran.« Ich sagte das ohne jede Ironie.
    »Ich werde es schwer haben, den freiwilligen Patrouillendienst aufrechtzuhalten«, seufzte der Sheriff. »Die Herren sind auch ungehalten darüber, daß Sie ausgerechnet Slim Cummingham gelobt haben. Gerade er ist der einzige unsichere Kantonist in der Mannschaft, und ich habe ihn nur zum Bewachungsdienst zugelassen, um ihn besser im Auge behalten zu können.«
    Die selbstgefällige und selbstherrliche Art dieses Sheriffs ging mir langsam auf die Nerven, und ich wußte, daß ich ihm eines Tages die Meinung geigen würde, daß er grün und blau davon wurde. Vorläufig hatte das keinen Zweck.
    »Mein Freund und ich wollen mit den Nachforschungen systematisch anfangen«, setzte ich auseinander. »Wann fährt ein Schiff nach New Orleans? Wir halten es doch für möglich, daß der Pirat vom Hafen aus, wo er am leichtesten eine Bande Verbrecher zusammenbekommt, die Raubzüge startet.«
    »Sie können mit dem Schnelldampfer fahren, der um sieben Uhr fünfzehn in Basqueville anlegt«, gab Legram korrekt Auskunft.
    »Fein«, dankte ich und wandte mich an Beek. »Wenn Sie Lust haben, können wir bis dahin einige Runden pokern.«
    Um halb sieben waren Anthony und Peter Quick um zweiunddreißig beziehungsweise um achtzehn Dollar ärmer. Sie begleiteten uns zum Anlegesteg.
    »Nach der nächsten Gehaltszahlung verlange ich Revanche!« rief Beek uns nach, bevor wir an Bord gingen.
    Die Fahrt von Basqueville nach New Orleans dauerte eine ganze Nacht. Wir bekamen eine Doppelkabine und verschliefen die Reise. Am anderen Morgen um elf fanden wir uns im Büro von Leonard Cachot, dem Chef des FBI-Distriktes New Orleans, ein. Cachot war ein älterer Herr um die Fünfzig, groß, dick und fast kahlköpfig, aber mit flinken, hellen Äuglein in dem mächtigen Schädel.
    »Mr. High hat Sie avisiert«, begrüßte er uns. »Was kann ich für Sie tun?«
    »An Ihre Adresse kommt per Schiff ein Boot aus Florida. Sehen Sie bitte zu, daß es möglichst unauffällig ausgeladen und untergebracht wird. Benachrichtigen Sie uns bitte nach Eintreffen des Kahns mit dem Stichwort: Kollege angekommen. Bitte abholen«
    Er notierte.
    »Das wäre das eine. Das nächste

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