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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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offenstehenden Tür seines
Autos, dessen Motor lief.
    Mit einem Ruck schoss der dunkle Citroën nach vorn. Der unbeleuchtete Wagen
wurde rasch beschleunigt.
    Larry wollte ursprünglich die Verfolgung aufnehmen. Doch dann besann er
sich. Vor ihm in der Dunkelheit am Straßenrand lag die dunkle, reglose Gestalt.
    Da war ein Mensch, der vielleicht seine Hilfe brauchte!
    Larry nahm Gas weg, bremste auf kurze Distanz. Die Reifen quietschten auf
dem Asphalt. Larry riss die Tür auf und sprang auf die reglose Gestalt zu.
    Es handelte sich um einen Mann. Seine Haut war bleich und welk; umso
stärker stach die merkwürdige Bisswunde am Hals hervor. Dem Mann war nicht mehr
zu helfen. Er war einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Auf schnellstem Weg
musste die Polizei benachrichtigt werden.
    Aus der Gesäßtasche des Toten ragte eine Brieftasche.
    Larry Brent griff danach und klappte sie auf. Wer war der Tote? Sicher trug
er Ausweispapiere bei sich, so dass er der Polizei einen brauchbaren Hinweis
liefern konnte.
    Larry war vorsichtig. Da er noch Autohandschuhe trug, bestand für ihn kein
Risiko, die Brieftasche anzufassen, und damit eventuelle Fingerabdrücke zu
hinterlassen oder andere zu verfälschen.
    Geldscheine und Ausweispapiere steckten in der Brieftasche. Ein Raubmord
lag nicht vor. Ein seltsamer Fall! Seit Larry diesen Toten gesehen hatte,
wusste er, dass er es mit einem äußerst ungewöhnlichen Mordfall zu tun hatte.
    Der Tote war Amerikaner. Er hieß Henry Parker und stammte aus Dayton in
Ohio. Zwischen den Papieren lag eine Rechnung des Le petit Jardin.
    Das Le petit Jardin? Das war doch die Pension, in der auch er absteigen
wollte!
    Larry steckte die Brieftasche wieder vorsichtig zurück. Schickte sich an,
sich aus der Hocke zu erheben, um zu dem villenähnlichen Haus zurückzufahren,
das er auf seinem Weg hierher bemerkt hatte und das ganz in der Nähe stand. Von
dort konnte er sicher telefonisch die Polizei verständigen.
    Da fiel sein Blick auf den massiven Goldring.
    Die Scheinwerfer brachten den Glanz des merkwürdigen Schmuckstückes voll
zur Geltung.
    Larry Brent sah die Weltkugel, die erhabenen Kontinente und darin das durch
die Kontinente durchscheinende, stilisierte Gesicht eines Menschen.
    Nie zuvor hatte er einen ähnlichen oder gleichartigen Ring gesehen. Auch
dieses ganz offensichtlich kostbare Stück hatte der Mörder zurückgelassen.
Warum? Wenn hier wirklich ein Mord vorlag, war er bestimmt nicht aus
vordergründigen Motiven geschehen. Larrys Lippen wurden zu einem schmalen Strich
im Gesicht. Er berührte die Hand des Toten, um den Ring näher zu betrachten. Er
fühlte sich davon beinahe magnetisch angezogen. Er sah die eingravierten
Buchstaben in der schmalen Fassung.
    Im Dienst der Menschheit, X-RAY-18 . Da berührte Larry Brent mit seiner Hand den Ring.
    Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Unter seiner Berührung –
wurde das Schmuckstück zu Staub!
    Mehlfeiner Puder rieselte zu Boden. Der Ring – war verschwunden ... Larry
Brents Atem stockte. Seine Augen weiteten sich. Er wusste, dass es Metalle gab,
die auf den Körpermagnetismus einer bestimmten Person eingestellt werden
konnten und die zu Staub zerfielen, sobald der Körpermagnetismus des Trägers
zusammenbrach. Dieser Vorgang spielte sich auch dann ab, wenn das Metall durch
einen anderen, fremden Körpermagnetismus beeinträchtigt wurde.
    Bis zu diesem Augenblick jedoch hatte er nicht gewusst, dass es bereits
Schmuckstücke aus diesem Material gab. Er fühlte, wie der Wunsch in ihm
aufstieg, das Geheimnis, das diesen Mann offensichtlich umgab, zu lüften.
    Der rätselhafte Tote interessierte ihn.
    Er war ebenfalls Amerikaner, vielleicht auch ein Tourist, der in dieses
Land gekommen und nun einen rätselhaften Tod gestorben war. Die Bisswunde ...
war sie nachträglich entstanden oder die direkte Ursache des Todes?
    Larry Brent zerrieb den pulverförmigen Staub zwischen seinen Fingern. Seine
Gedanken drehten sich im Kreis. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich die
Schmuckindustrie so schnell des neuen, erst in der Entwicklung befindlichen
Materials bemächtigt hatte. Dass der Mann einen so auffälligen Ring trug, hatte
gewiss andere Gründe. Und auch, dass dieser Ring in dem Augenblick zerfiel, als
Larry Brent ihn zufällig berührte – war es kein Zufall gewesen?
    Instinktiv ahnte er, dass sich dieser Ring über kurz oder lang sowieso
aufgelöst hätte, nämlich dann, wenn der letzte Rest des offenbar noch
bestehenden

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