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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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doch den Schuldigen finden.« Dann fuhr er mit erhobener Stimme fort: »Hört alle her! Dieses Mädchen behauptet, daß einer von uns sie so zugerichtet hat. Sie ist eine Bedienstete der Gräfin und lag schlafend in ihrem Zimmer. Dort wurde sie von einem Kerl überfallen, vergewaltigt und zusammengeschlagen. Wir wollen herausfinden, ob das jemand von uns getan hat.«
    »Behauptet sie das etwa?« wollte ein Mann wissen. »Woher will sie das wissen?«
    »Weil sonst niemand auf dem Schloß ist«, antwortete Asmodi.
    »Vielleicht – aber doch«, erwiderte derselbe Mann. »Sagt man nicht, dies sei das Schloß des Teufels? Vielleicht hat sich der Teufel höchstpersönlich an das Mädchen herangemacht.«
    Alle lachten, selbst der Mann, der Anja hergebracht hatte, konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    »Trotzdem wollen wir das nicht auf uns sitzen lassen«, erklärte er wieder ernst. »Ich schlage vor, daß alle Männer eine Defiliercour vornehmen, damit sie jedem ins Gesicht sehen kann.«
    »Was ist das?« fragte Anja ängstlich. Ihr wurde immer unheimlicher.
    »Ich sagte nur, daß alle Männer an dir vorbeimarschieren sollen, damit du sie betrachten kannst«, beruhigte Asmodi sie. »Merke dir die Gesichter genau! Wenn du den Schuldigen zu erkennen glaubst, dann zeige ihn mir!«
    »Aber ich möchte das nicht«, sagte Anja.
    »Doch! Es muß sein.«
    »Bitte, bitte, machen Sie das nicht mit mir!« flehte sie. »Ich möchte lieber gehen. Ich fühle mich so schwach.«
    »Nein.« Der Mann an ihrer Seite blieb hart. Er machte ein Zeichen mit der Hand, und der erste der männlichen Gäste trat vor Anja hin.
    Er war groß und schlank und dem Mann an ihrer Seite wie aus dem Gesicht geschnitten.
    »Ist es dieser gewesen?« fragte Asmodi.
    Anja schüttelte den Kopf.
    Der nächste trat vor sie hin. Anja schwindelte, als sie ihm ins Gesicht blickte. Er sah ebenso aus wie der Mann an ihrer Seite. Und auch der nächste und der übernächste Mann hatten das gleiche Gesicht. Aber das konnte nicht wahr sein! Sie mußte sich täuschen. Begann sie den Verstand zu verlieren? Sie schloß die Augen. Als sie sie wieder öffnete, schwebte dasselbe Gesicht vor ihr.
    »Sei tapfer!« raunte ihr Asmodi zu. »Du hast es bald überstanden.
    Oder sollen wir aufhören?«
    Sie atmete erleichtert auf. »Ja, bitte! Lassen Sie mich gehen!«
    »Nein, nein, das kommt gar nicht in Frage. Du hast Anklage erhoben und wirst den Prozeß bis zum Ende durchstehen.«
    Anja fühlte sich unsäglich schwach. Welches teuflische Spiel trieben diese Leute mit ihr?
    »Es wird sich alles wieder einrenken«, versprach Asmodi. »Wir werden den Schaden wiedergutmachen – auch wenn du den Schuldigen nicht erkennst.«
    »Sie sehen alle gleich aus«, sagte Anja müde.
    »Weil äußerlich alle gleich sind. Du mußt in sie hineinsehen können!«
    »Bitte, lassen Sie mich gehen!«
    »Und die Wiedergutmachung? Nein, zuerst wird Safirna deine Wunden pflegen. Sie kennt Wunderheilmittel, die schon längst in Vergessenheit geraten sind. Du wirst bald wieder so schön wie früher sein, Anja.«
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter. Da sah sie die Ringe mit den Dornen und dem geheimnisvollen Zeichen. An jedem seiner Finger, außer am Daumen, steckte ein solcher Ring. Anja schrie aus Leibeskräften. Dieselben Ringe hatte das Untier getragen, das sie heimgesucht hatte.

    »Es ist niemand mehr im Schloß«, sagte Vukujev. »Anja ist davongelaufen. Sie ist bestimmt im Wald. Wie müssen sie dort suchen.«
    »Nein«, antwortete Dorian und hob die Fackel, um den Korridor auszuleuchten. »Sie sind alle noch da. Wahrscheinlich jagen sie Anja. Die Dämonen werden sie nicht entkommen lassen. Bestimmt irrt sie hier irgendwo umher.«
    »Dämonen!« Vukujev kicherte. »Ich sehe keine Dämonen.«
    »Weil sie vor dir flüchten.«
    »Es gibt gar keine Dämonen. Ich glaube nicht an sie.«
    Dorian mußte sich wieder fragen, wer von ihnen beiden nun geistesgestört war. Vukujev sprach recht vernünftig, und jeder moderne, aufgeklärte Mensch hätte ihm recht gegeben und im Gegenzug Dorian bezichtigt, an Verfolgungswahn zu leiden. Deshalb fragte er sich ernsthaft, ob er nicht verrückter war als Vukujev. Bildete er sich alles nur ein? Hatte die Gräfin tatsächlich erklärt, ihn und die anderen acht Männer mit dem Teufel gezeugt zu haben? Es war Wahnsinn! Aber hatte er es sich auch nur eingebildet, daß sie vor seinen Augen zu Staub zerfallen war? War es nur seiner Phantasie entsprungen, daß Anja,

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