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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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murmelte automatisch eine Entschuldigung.
    »Ist schon gut«, sagte Lilian und machte eine gezierte Handbewegung.
    Er nahm sie am Arm, aber sie widersetzte sich ihm.
    »Komm, Lilian!« beharrte er. »Wir müssen von hier fort.«
    »Noch nicht. Ich möchte dir etwas zeigen, Dorian.«
    Er ließ sich von ihr zum Fenster führen und sah in die Richtung, in die ihre ausgestreckte Hand wies.
    »Schau, dort ist eine Kapelle! Siehst du sie? Sie steht auf dem Gipfel des anderen Hügels.«
    »Ja, ich sehe sie. Aber jetzt komm!«
    »Ich möchte zu der Kapelle«, sagte Lilian hartnäckig.
    »Wir haben zuerst noch etwas zu erledigen«, sagte er ungeduldig.
    »Danach werde ich dich zu der Kapelle begleiten.«
    »Ich möchte sofort hin.«
    Dorian überlegte kurz. »Glaubst du, daß du den Weg allein findest?«
    »Aber sicher, Dorian.«
    »Gut. Dann treffen wir uns dort. Aber du mußt mir versprechen, daß du den kürzesten Weg gehst.«
    »Ja ja, Dorian. Kommst du auch?«
    Er küßte sie flüchtig auf die Wange und wandte sich dann abrupt ab. »Wir werden uns an der Kapelle treffen, Lilian«, versprach er und verließ fluchtartig das Zimmer. Vukujev folgte ihm. Über die Wendeltreppe erreichten sie die nächste Etage. Sie stießen jede Tür auf, an der sie vorüber kamen, aber alle Räume waren leer.
    »Anja ist im Wald«, sagte Vukujev überzeugt. »Sie wird erfrieren.«
    »Wir werden das ganze Schloß durchsuchen«, erklärte Dorian.
    »Und wir werden sie finden.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als er am Ende des Korridors erneut eine nackte Frau erblickte. Im ersten Moment hielt er sie für Lilian, doch dann erkannte er, daß die Person stämmiger war. »Anja!« rief er überrascht.
    Aber da war sie schon durch eine Tür verschwunden.
    »Anja?« fragte Vukujev. »Wo ist sie? Ich kann sie nicht sehen.«
    Dorian begann bereits zu laufen. Eine affenartige Gestalt, die wie eine Statue auf einem marmornen Sockel gehockt hatte, sprang zu Boden und folgte dem Mädchen auf allen Vieren.
    »Schnell, Vuk! Sie sind hinter ihr her.«
    Vukujev konnte kaum mit Dorian Schritt halten. Dorian erreichte als erster die Tür, durch die Anja verschwunden war. Er sah das affenartige Geschöpf durch eine Verbindungstür springen.
    »Da ist niemand!« sagte Vukujev, der ihn keuchend erreicht hatte.
    Aber Dorian hörte nicht auf ihn. Er hatte bereits den Raum durchquert und stürmte in das nächste Zimmer. Es war leer, aber die gegenüberliegende Verbindungstür stand sperrangelweit offen. Anja lief durch das angrenzende Zimmer – verfolgt von dem affenartigen Untier. Ihr Körper war makellos, keine einzige Wunde entstellte ihn, und als sie den Kopf nach ihrem Verfolger umwandte, sah Dorian, daß auch ihr Gesicht wieder glatt und ohne Narben war. Er rannte wie ein Besessener, aber er holte keinen Meter auf. Immer lag ein Zimmer zwischen ihm und dem Affenmonstrum, das nur noch wenige Schritte hinter Anja war und sie jeden Moment erreichen konnte.
    Dann waren sie plötzlich beide verschwunden. Draußen gellte Anjas markerschütternder Schrei über den Korridor.
    Hinter ihm rief Vukujev: »Ich kann nicht mehr!«
    Dorian achtete nicht auf ihn. Er wollte auf den Korridor hinaus, um Anja beizustehen, doch plötzlich umgab ihn undurchdringliche Dunkelheit. Vukujev war zu weit von ihm entfernt, um die Dämonen von ihm abzuhalten. Darauf hatten sie gewartet. Jetzt stürzten sie sich auf ihn. Dorian prallte zurück, wirbelte herum und rannte in die Richtung, aus der er gekommen war. »Vukujev!« Er hatte gerade noch die Kraft, den Namen des Geistesgestörten zu rufen, dann ergriff ihn eine eisige Hand und versuchte, mit elementarer Gewalt das Leben aus ihm zu pressen.
    »Ich bin einer deiner Brüder, Dorian,« sagte das kalte, unsichtbare Etwas mit hohntriefender Stimme. »Einer von denen, die du verabscheust, die du verleugnest. Ich bin nicht so hochmütig wie du. Ich verachte dein Leben nicht. Ich nehme es mir.«
    Das ist das Ende! dachte Dorian.
    Plötzlich jedoch legte sich etwas Warmes um seine fröstelnden Glieder, und Vukujevs Stimme sagte: »Da war jemand. Vielleicht ein Mensch, ein Mann, so genau konnte ich es nicht sehen. Er hockte auf Ihnen und hielt Sie mit Armen und Beinen umklammert. Als ich kam, rannte er davon. Soll ich …«
    »Nein, bleib bei mir, Vuk«, sagte Dorian zähneklappernd. »Du siehst, was passieren kann, wenn du mich allein läßt.«
    Dorian war noch etwas schwach auf den Beinen, aber mit jedem Schritt wurde er kräftiger und

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