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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf einem schmalen Steg über einem tiefen Schacht gestanden hatte. Sie folgte Vukujev in den Tod – genauso, wie Asmodi es prophezeit hatte. Er hatte sich nur in einem Punkt verrechnet. Seine Hoffnung war gewesen, daß Dorian zuerst durch die Tür kommen würde. Doch das war nur ein unbedeutender Irrtum. Denn nachdem Vukujev ausgeschaltet war, gab es niemanden mehr, der Dorian Hunter vor den Dämonen beschützen konnte. Er war ihnen hilflos ausgeliefert.

    Dorian klammerte sich an den Türrahmen und starrte in den Schacht hinunter, in dem Vukujev verschwunden war und in den gleich darauf auch Anja fiel. Wie eine Puppe schlenkerte sie mit den Armen und wurde dann von der Dunkelheit verschluckt. Dorian vernahm kurz darauf den Aufprall ihres Körpers. Sie hatte nicht einmal geschrien. Das heiße Pech tropfte auf die Hand, in der er den Fackelstummel hielt, aber er spürte den Schmerz kaum. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schachts bemerkte er jetzt eine schattenhafte Bewegung, und dann fragte eine Stimme: »Willst du ihnen nicht folgen, Dorian?«
    Das riß ihn aus der Erstarrung. Ihm wurde bewußt, daß er nun auf sich allein gestellt war. Ohne Vukujevs Schutz war er Freiwild für die Dämonen. Er wirbelte herum und rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Ein teuflisches Lachen begleitete ihn. Weg von hier, nur weg von hier! Das war sein einziger Gedanke, aber er kam nicht weit. Er setzte über einen querliegenden Balken hinweg und stolperte über ein unsichtbares Hindernis. Noch bevor er auf dem Boden landete, bohrte sich etwas schmerzhaft in seinen Rücken. Das Sakko wurde ihm in Fetzen gerissen; messerscharfe Klauen schlitzten sein Hemd auf und krallten sich in seiner Haut fest. Ein schwerer Körper lastete auf seinem Rücken und drückte ihn zu Boden.
    Dorian schlug verzweifelt um sich und konnte das Ungeheuer schließlich abschütteln. Er rappelte sich auf und taumelte weiter.
    Die Fackel, die er immer noch fest umklammert hielt, warf ihr flackerndes Licht auf eine große, klobige Gestalt mit einem Totenkopf.
    Bruno Guozzi!
    »Komm, Bruder, laß dich umarmen!« sagte der Sizilianer.
    Dorian schrie wütend auf und stieß die Fackel in Guozzis Richtung. Dieser wich zurück und gab den Weg frei. Dorian rannte weiter. Er kam zu dem Turm mit der Wendeltreppe. Schatten geisterten über die Wände, Klauen ragten aus der Dunkelheit heraus. Die Treppenstufen begannen vor Dorians Augen zu verschwimmen, und plötzlich sah er statt ihrer eine massive Steinwand.
    Ich muß durch die Wand, sagte er sich. Ich muß durch die Wand.
    Er durchschaute das Spiel der Dämonen. Die undurchdringliche Wand existierte nicht wirklich, sie war nur ein Trugbild. Die Dämonen wollten, daß er den Weg nicht fand, wollten, daß er die Orientierung verlor, aber er ließ sich nicht beirren. Er steuerte auf die scheinbar massive Steinwand zu und schritt durch sie hindurch. Dahinter lag die Wendeltreppe. Über die Stufen kam eine quallenartige, formlose Masse gekrochen, aus der ein menschenähnlicher Schädel ragte. Das entstellte Gesicht hatte entfernte Ähnlichkeit mit Edward Belial, dem Leichenbestatter aus Australien. Ein furchtbarer Gestank ging von dem Scheusal aus.
    Dorian konnte seinen Schwung nicht mehr bremsen. Er trat auf das unförmige Wesen, rutschte auf dem schleimigen Körper aus und stürzte kopfüber in die Tiefe. Während des Falls zog er instinktiv den Kopf ein, so daß er den Sturz mit den Schulterblättern auffing. Der Aufprall verursachte ihm einen höllischen Schmerz. Seine Arme waren wie elektrisiert, aber er behielt das Bewußtsein – und er ließ auch die Fackel nicht los, selbst als er sich noch mehrere Male überschlug und die Wendeltreppe hinunterkullerte. Er hielt sie wie einen lebensrettenden Strohhalm umklammert. Das Feuer war sein letzter Schutz gegen die Dämonen. Sollte es verlöschen, war er ihnen rettungslos ausgeliefert.
    Als er auf dem Treppenabsatz ein Geschoß tiefer lag, wäre er am liebsten gar nicht mehr aufgestanden. Er war so müde und zerschlagen! Glühend heißes Pech tropfte auf seinen Handrücken. Er fluchte und wedelte wie verrückt mit der Fackel hin und her. Der Schmerz hatte ihn in die Realität zurückgerufen. Er mußte weiter. Aber hatte es überhaupt noch einen Sinn? Er war verloren – so oder so. Spielte es noch eine Rolle, ob ihn das Schicksal hier ereilte oder einige Meter weiter?
    Er stützte sich an der Mittelsäule der Wendeltreppe und hielt die Fackel von sich ab. War da

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