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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der Alten klang jetzt nicht mehr schrill und unangenehm, sondern verführerisch melodiös. Anja entspannte sich. Das Summen und die reibenden Bewegungen der Alten gaben ihr ein Gefühl der Geborgenheit; sie hätte nicht geglaubt, daß sie sich noch einmal in ihrem Leben so wohl fühlen würde. Safirnas Handbewegungen waren wie die Berührung eines Geliebten.
    Anja fiel von einem wohligen Schauer in den anderen. Ihre Haut spannte sich, und um die Wunden herum verspürte sie jetzt ein angenehmes Kribbeln.
    »Steh auf und sieh dich an!«
    Anja erhob sich von der Couch. Ein Wonnegefühl durchrieselte ihren Körper. Stirnrunzelnd blickte sie sich um. »Aber da ist ja kein Spiegel«, sagte sie verwirrt.
    »Natürlich, weil ich mein Spiegelbild nicht ertragen könnte«, erwiderte Safirna. »Aber du kannst dich trotzdem sehen, oder nicht?«
    »Ja«, sagte Anja zögernd, als sie sich plötzlich selbst erblickte. »Bin ich das?«
    »Natürlich.«
    »Aber wie kann ich mich sehen, wo doch überhaupt kein Spiegel hier ist?«
    Safirna gab keine Antwort und warf ihr ein Bündel Kleider zu.
    »Zieh das an!«
    Anja fand wieder in die Wirklichkeit zurück. Ungläubig blickte sie an ihrem Körper hinunter und betastete die glatte Haut ihres Gesichtes. Hatte sie so lange geschlafen, daß ihre Wunden heilen und die Schwellungen zurückgehen konnten? Sie zog die Kleider an, die ihr Safirna gegeben hatte. Als sie fertig war, wurde der Vorhang zur Seite geschoben, und Asmodi trat zu ihr. Sie sah die acht Ringe an seinen Fingern – und die alten Ängste erwachten wieder in ihr. Der Zauber war vorbei. Erneut wurde sie mit der harten, brutalen Wirklichkeit konfrontiert. Aber war das überhaupt die Wirklichkeit?
    »Du bist schön wie nie zuvor – und doch bist du du selbst«, sagte Asmodi. »Dein Geliebter wird nicht widerstehen können, wenn er dich erblickt.«
    »Welcher Geliebte?« fragte Anja erschrocken.
    Asmodi nahm ihren Arm und führte sie durch den Saal zum Ausgang. Dabei erklärte er: »Eigentlich sind es zwei, die das ganze Schloß nach dir absuchen. Aber uns interessiert nur einer. Wir wollen ihm behilflich sein, dich zu finden, und ihn mit dir zusammenbringen.«
    Anja verfolgte voller Grauen, was um sie herum vorging. Da war ein nackter Mann mit einer Teufelsfratze, der mit einem blutigen Dolch auf ein zuckendes Tier einstach; ihn umringten schaurige Gestalten, die in silbernen Kelchen das Blut des Tieres einfingen. Ein schleimiges Etwas kroch über den Boden und gab unheimlich klingende Schmatzlaute von sich. Anja wurde übel, als sie den Verwesungsgestank einatmete, der von diesem Ungetüm ausströmte.
    Endlich erreichte Asmodi den Ausgang. Um sie herum war absolute Finsternis.
    »Wo bin ich?« fragte sie und hörte ihre Stimme schaurig nachhallen.
    »An dem Platz, an dem dich dein Geliebter aufsuchen wird. Er wird bald hier sein. Du kannst sicher sein, daß er kommt, denn schon in diesem Augenblick glaubt er, dich zum höchsten Turm hinauflaufen zu sehen, verfolgt von einem blutgierigen Ungeheuer.«
    Ungeheuer – heuer – heuer! hallte es von überall zurück.
    Anja war zu keiner Bewegung fähig.
    »So ist es recht«, lobte Asmodi. »Rühre dich nicht von der Stelle!
    Und jetzt schrei!«
    Anja hörte Stimmen und Geräusche, glaubte, ein Licht irgendwo vor sich aufblitzen zu sehen.
    »Du sollst schreien!« befahl Asmodi. »Oder muß ich mich wieder deiner annehmen? Erinnerst du dich noch daran, wie ich dich meine schmerzhafte Zärtlichkeit spüren ließ? Soll ich wieder die Empfindlichkeit deines schwachen, zuckenden Fleisches prüfen?«
    Anja schrie, als sich die Dornen der Ringe in ihren Arm preßten.
    »So ist es recht«, lobte Asmodi sie. »Er wird deinem Ruf nicht widerstehen können. Er wird kommen – und mit dir sterben. Durch Magie können wir ihm im Augenblick nicht beikommen, aber wenn er durch diese Tür dort tritt, dann können ihm alle Irren der Welt nicht mehr helfen. Hörst du ihn?«
    Anja vernahm ein Poltern, dann das Geräusch von quietschenden Türangeln. Ihr gegenüber entstand ein helles Viereck, in dem die Umrisse eines Mannes zu sehen waren. Es war Vukujev.
    »Anja!« schrie er und sprang durch die Tür.
    Seine Arme machten plötzlich seltsame rudernde Bewegungen, während er in die bodenlose Tiefe stürzte. Sein Todesschrei hallte schaurig von den Wänden wider. Anja hatte instinktiv einen Schritt zur Seite gemacht. Sie trat ins Leere. In panischem Entsetzen erkannte sie, daß sie die ganze Zeit über

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