001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...
Sicherheitsgefühl enorm gestärkt hätte.
Eine Waffe unter dem Kopfkissen hätte ihm die Schweißausbrüche erspart, die ihn jetzt quälten.
War Tony Ballard auf der Hut?
Würde er rechtzeitig eingreifen, wenn er gebraucht wurde?
Wenn es die Gegenseite geschickt anstellte und Tony Ballard im richtigen Moment ablenkte, konnte sie hier problemlos zum Zug kommen. Bei diesem Gedanken schauderte der Industrielle.
Plötzlich nahm er ein Geräusch wahr.
Draußen auf dem Balkon. Durch die halb geschlossenen Augen sah er eine Gestalt, die sich der Tür näherte. Dahinter tauchte noch eine auf, und eine dritte und eine vierte.
Die Zombies waren da!
***
Ich unterhielt mich noch mit Stella Gallagher. Sie hatte ihr Mineralwasser getrunken, und ich riet ihr, wieder auf ihr Zimmer zu gehen.
»Kommen Sie nicht mit nach oben, Tony?« fragte das Mädchen.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich werde einen Rundgang durch das Haus machen. Kann nicht schaden. Vielleicht entdecke ich was.«
»Ich fürchte mich, Tony.«
»Sie müssen sich zusammennehmen«, sagte ich. »Wenn Sie irgendeine Wahrnehmung machen, schlagen Sie sofort Alarm, dann bin ich zur Stelle.«
»Tucker Peckinpah sagt, Sie haben schon vielen Menschen geholfen.«
»Nun ja, es geht.«
Sie legte mir die Hand auf den Arm und schaute mich mit ihren großen schwarzen Augen ernst an. »Ich mag Sie sehr, Tony. Ich habe Vertrauen zu Ihnen. Sie werden nicht zulassen, daß meinen Eltern und mir etwas zustößt.«
»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Sie und Ihre Eltern vor Schaden zu bewahren«, versprach ich.
Plötzlich vernahm ich Gepolter. Ich reagierte darauf wie ein Leichtathlet auf das Startsignal. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren jagte ich los, die Treppe hinauf, den Gang entlang. Das Gepolter wurde lauter. Das war Kampflärm, und er kam aus Tucker Peckinpahs Zimmer. Meine Kopfhaut spannte sich. Mit langen Sätzen legte ich die letzten Meter zurück. Meine Hand riß den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
Tucker Peckinpah hatte das Knochengesicht gesehen.
Und jetzt kam die Fortsetzung!
Aber die Zombies sollten meinen Partner nicht abholen.
Ich stieß die Tür auf. Peckinpah im Kampf gegen drei Zombies.
Er wehrte sich verbissen, schlug mit seinen Fäusten um sich, entwickelte Kräfte, die man ihm nicht zugetraut hätte.
Ich richtete meinen Revolver auf einen der Untoten. Aber ich kam nicht dazu, abzudrücken. Links neben der Tür lauerte ein weiterer Zombie. Ich sah ihn nicht, und als ich ihn entdeckte, konnte ich nichts mehr verhindern.
Mir kam vor, als würde seine bleiche Faust immer größer. Sie raste auf mich zu. Dann explodierte etwas in meinem Kopf, und für mich gingen alle Lichter aus.
***
Tucker Peckinpah hatte versucht, sich bis zu Tony Ballards Eintreffen zu halten. Er hatte gehofft, daß Tony sofort da sein und ihm beistehen würde. Aber der Detektiv war nicht schnell genug gekommen, obwohl er sich eigentlich im Nachbarzimmer aufhalten mußte. Als Tony Ballard dann endlich eintraf, wurde er von einem der Zombies niedergeschlagen.
Peckinpah hatte den Partner warnen wollen, doch die Untoten hatten ihm das Letzte abverlangt, und er hatte für einen Warnruf keine Zeit gehabt.
Jetzt fackelten sie nicht mehr lange. Zu viert machten sie den Industriellen fertig. Er brach unter ihrem Schlaghagel besinnungslos zusammen.
Sie packten ihn und trugen ihn aus dem Zimmer. Einer kletterte über die Balkonbrüstung. Ein zweiter stieg ebenfalls darüber. Dann hievten sie den schwergewichtigten Industriellen hoch, und Tucker Peckinpah ging von Zombiehand zu Zombiehand.
Es wäre einfacher gewesen, ihn einfach hinunterzuwerfen. Aber Rufus wollte den Mann unversehrt haben. Peckinpah sollte durch die Hand des Dämons sterben. Sobald Tucker Peckinpah unten war, kletterten die letzten beiden Zombies an der Fassade hinunter. Sie schulterten den Industriellen und trugen ihn fort, ohne daß sie jemand daran hindern konnte.
Das Knochengesicht hielt reiche Ernte.
Eine Ende seines unheimlichen Treibens war noch nicht abzusehen.
***
Bernard Hale war PSI-Professor. Ein großer, kräftiger, ernster Mensch, der seine Arbeit mit beispielhafter Gewissenhaft erledigte.
Doch er beschränkte sich nicht darauf, seine Schüler in die diversen Grenzwissenschaften einzuführen, er lebte auch privat mit der Parapsychologie.
Er hatte eine Methode entwickelt, wonach mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu berechnen war, an welchem Ort sich böse
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