0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor
Terra niemals erwähnt wird. Denken Sie immer daran, daß die Position unserer Heimatwelt ein Geheimnis bleiben muß. Achten Sie also darauf! Für alle Lebewesen, gleichgültig wie sie nun aussehen oder heißen mögen, sind wir Arkoniden! Den Beweis für diese Behauptung haben wir in der Form unserer GOOD HOPE. Außerdem gleichen wir den Arkoniden von Natur aus. Also: Sie vergessen ab sofort, daß wir von der Erde kommen und wo diese Erde zu finden ist. Ende!"
Das war sehr klar und deutlich gewesen. Die beiden echten Arkoniden hatten mit einem Gefühl der Bitterkeit erkannt, daß Perry Rhodan nur und ausschließlich nur an seine Welt und an seine Menschheit dachte. In dieser Beziehung schien er ein ungeheurer Egoist zu sein. Jedoch mußte sogar Thora widerwillig anerkennen, daß die Tarnung unbedingt erforderlich war. Für sie hatte das plötzliche Auftauchen der Echsenwesen einen schweren Schlag bedeutet.
Das vollpositronische Spezialgerät, ein weiteres Wunderwerk arkonidischer Technik, diente als Simultanübersetzer. Nachdem es die ersten Laute und Symbolgruppen der Ferronen-Sprache registriert und eingestuft hatte, gelang die Verständigung immer besser. Seit der Bergung des Ferronen waren drei Stunden vergangen. Daten und Daten waren von den Telepathen Betty Toufry und John Marshall ermittelt und in die Übersetzungsmaschine gegeben worden. Damit wurde die Aufgabe relativ einfach.
Crest und Thora, die den Vorteil fotografischer Gedächtnisse besaßen, begannen, jetzt schon stockend zu sprechen. Unterdessen umkreiste die GOOD HOPE nach wie vor den Riesenplaneten Nummer vierzehn in einer weiten Umlaufbahn.
Perry Rhodan hielt sich von der diskutierenden Gruppe zurück, obwohl ihm immer wieder die Blicke des Fremden galten. Anscheinend hatte er längst bemerkt, daß die Entscheidungsgewalt bei dem hageren, hochgewachsenen Mann lag. Rhodan musterte ihn eingehend. Der Ferrone war relativ klein gewachsen, jedoch ungeheuer muskulös und breit gebaut. Ferrol, seine Heimatwelt, sollte eine Schwerkraft von 1,4 g aufweisen. Damit war der untersetzte Körperbau nicht verwunderlich. Arme und Beine waren absolut humanoid, desgleichen der Kopf mit dem überaus starken Haarwuchs und sehr kleinen tiefliegenden Augen unter einer stark vorgewölbten Stirn. Der Mund erwies sich als auffallend klein. Der wesentlichste Unterschied zum Menschen lag jedoch in der blaßblauen Hautfarbe, die in seltsamer Weise mit den kupferfarbenen Haupthaaren kontrastierte. Immerhin war der Ferrone kein Ungeheuer. Anatomische Unterschiede waren sicherlich ebenfalls vorhanden, nur waren die äußerlich nicht bemerkbar.
Rhodan lauschte auf die unverständlichen Worte. Dabei war er bemüht, die in ihm aufsteigenden Gefühle näher zu identifizieren. Es gelang ihm nicht. Zurück blieb ein fader Gedankenfetzen, der ihm den Eindruck unmittelbar bevorstehender Gefahren vermittelte.
John Marshall kam rasch zum Kontrollsessel des Kommandanten herüber. Der Ferrone folgte ihm mit seinem Blick. Als sich Rhodan umdrehte, nahm der Fremde eine steife Haltung an und legte die rechte Hand auf die Brust. Rhodan nickte kurz. Der Raumanzug des Ferronen war von ausgezeichneter Qualität, dazu in den Details so präzise gearbeitet, daß man sich einwandfreie Rückschlüsse auf die Technik dieser Wesen erlauben konnte. Für Rhodan war es bedrückend zu wissen, daß die normale Menschheit diesem Volk weit unterlegen war. Immerhin schien der Gerettete der festen Meinung zu sein, es mit unendlich überlegenen Lebewesen zu tun zu haben.
„Was gibt es?" fragte Rhodan gedehnt. „Schwierigkeiten? Ihr Gesichtsausdruck gefällt mir nicht."
Der Telepath lachte ärgerlich auf, „Crest teilt ihm wahre Schauermärchen über die Macht des Großen Imperiums mit!", beschwerte er sich.
„Ich weiß. Er handelt nach meiner Anweisung. Noch etwas?"
„Schön, Ihre Anweisungen! Haben Sie ihn auch darum ersucht, auf alle wichtigen Fragen zu verzichten, um dafür laufend nach der sogenannten Welt des ewigen Lebens zu forschen? Andere Dinge interessierten mich jetzt viel mehr."
„Er gibt nicht auf, wie?" murmelte Rhodan. „Klappt die Verständigung?"
„Ausgezeichnet. Die Maschine ist ein Phänomen, und Crest hat jetzt schon einen gewaltigen Schatz an Vokabeln."
„Sein fotografisches Gedächtnis. Nicht verwunderlich. Was erzählt der Ferrone über den Angriff?"
John Marshall spähte zu dem Fremden hinüber. Haggard verabreichte ihm eine zweite Injektion, die er geduldig über
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