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0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor

Titel: 0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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„Vor tausend Jahren", wiederholte er müde. „Das sieht Ihnen ähnlich, mein Freund! Und da haben Sie noch behauptet, Ihre Leute hätten sich zu einer gewaltigen Forschungsfahrt aufgerafft. Ich kann Ihnen übrigens verraten, was die Burschen suchen!"
    „Uns?" stieß Captain Klein nervös hervor.
    „Genau erraten. Und wir Narren fliegen ihnen auch noch vor die Strahlkanonen. Wir haben es mit einer galaktischen Großmacht zu tun, der die Erde verzweifelt wenig entgegenzusetzen hat. Runzeln Sie nicht die Stirn, Thora! Ihr sogenanntes Großes Imperium stirbt. Es wird Zeit, daß man auf Arkon endlich merkt, was in den Randbezirken der Galaxis gespielt wird. Legen Sie noch immer Wert darauf, eines dieser Schiffe per Funk anzurufen? Die Topsider beherrschen ja zweifellos die überlichtschnelle Raumfahrt. Vielleicht werden Sie nach Hause geflogen, vorausgesetzt, man erkennt Sie als herrschende Arkoniden an."
    Die Worte waren verletzend. Sie reagierte mit einem Senken des Kopfes.
    Rhodan wandte sich ab. Da traf ihn Crests Frage: „Wem aber gehören diese plumpen Fahrzeuge? Haben Sie gesehen, wie rasch sie abgeschossen werden?"
    „Natürlich", unterbrach Rhodan. „Sie sind wie hilflos blökende Schafe, was wir übrigens in noch stärkerem Maße gewesen wären, wenn diese Topsider im solaren System eingefallen wären. Bully - laß gefälligst die Finger von den Waffenschaltungen! Wenn hier einer die Nerven verliert, haben wir die Burschen morgen über der Erde. Noch haben sie ihren kleinen Irrtum nicht erkannt, zumal die hiesigen Wega-Intelligenzen ganz so reagieren, wie wir es ebenfalls getan hätten. Sie wehren sich, das ist alles. Aber sie werden hoffnungslos unterliegen. Zweifellos handelt es sich um die intelligenten Bewohner des Wega-Planeten Ferrol, der vor zehntausend Jahren von einer arkonidischen Forschungsexpedition entdeckt wurde. Aus den damaligen Primitiv-Wesen sind tüchtige Raumfahrer geworden. Nun haben sie das auszulöffeln, was eigentlich uns zugedacht war."
    Rhodan schwieg. Die GOOD HOPE jagte unbehelligt durch den Raum. Der Gefechtsschauplatz blieb weit zurück. „Und jetzt?" fragte Bull ausdruckslos.
    „Verschwinden? Wenn ja - wie?"
    Rhodan ließ sich bedächtig in seinen Kontrollsessel fallen.
    „Im Interesse der Erde haben wir zu verschwinden, jedoch unauffällig. Wir fliegen mit einfacher Lichtgeschwindigkeit aus dem System heraus. Den Hypersprung müssen wir riskieren. Es spricht viel dafür, daß die Strukturerschütterung bei dem vorherrschenden Chaos nicht angemessen wird. Wollten Sie etwas sagen, Crest?"
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. Da begann Rhodan zu schalten. Wider brüllten die Steuerbordtriebwerke der GOOD HOPE. Das Wendemanöver würde viel Zeit in Anspruch nehmen, da Rhodan noch nicht daran dachte, die hohe Fahrt des Schiffes bis zum Stillstand aufzuheben, um danach in Gegenrichtung zu starten.
    Die Befehle kamen kurz und präzise. In der oberen Polhälfte des Kugelschiffes kletterte Major Deringhouse fluchend aus seinem Raumjäger. Er hatte mit einer Ausschleusung gerechnet. Drei Minuten später kam die nächste Ortungsmeldung der Hypertaster. Weit vor dem Schiff, genau in seinem Kurs, waren zahlreiche Trümmer festgestellt worden. Nahe des vierzehnten Planeten mußte kurz zuvor ebenfalls eine Schlacht stattgefunden haben.
    „Interessant", meinte Bully stirnrunzelnd. „Ob es da Überlebende gibt? Raumanzüge werden diese Ferronen ja wohl kennen, oder? Man sollte versuchen, mit einem von ihnen zu sprechen."
    Rhodan antwortete erst nach einigen Augenblicken. Er tat es, während er eine kürze Schaltung vornahm. Alle vier Triebwerke der GOOD HOPE begannen zu donnern, diesmal aber mit umgelenkten Schirmfelddüsen.
    Crest fror plötzlich. Eben noch hatte dieser schlanke Mann erklärt, man müßte schleunigst aus dem Wega-System verschwinden, und nun schaltete er sämtliche Maschinen um zum Bremsmanöver. Rhodan war mehr als ein Phänomen. Crest dachte daran, daß es im ganzen Imperium niemand mehr gab, der auch nur annähernd so schnell zu handeln verstand.
    „Klar bei Waffenschaltungen", sagte Rhodan spröde. „Der Gedanke ist wirklich nicht übel."
    „Man kann Sie wohl sehr leicht umstimmen, wie?" warf Thora ein. „Eine kurze Bemerkung genügt, und Sie tun genau das Gegenteil von dem, was Sie eben noch tun wollten."
    Selten hatte man Rhodan so spöttisch lächeln sehen. Ihre Stirn rötete sich unter seinem Blick.
    „Kleiner Irrtum", belehrte er gedehnt. „Nicht Bullys

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