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0011 - Das Todesschloß

0011 - Das Todesschloß

Titel: 0011 - Das Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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hatte sie nicht die geringste Ahnung gehabt, daß ihr Chef sich etwas aus Golf machte.
    Zamorra machte sich auch nichts daraus. Er wollte nur die günstige Gelegenheit, sich auf der Schwarzen Burg umzusehen, nicht ungenutzt lassen.
    »Wenn es Ihnen genehm ist, komme ich morgen mittag gegen ein Uhr«, sagte Zamorra.
    »Das paßt sogar ausgezeichnet. Ich erwarte Sie dann.«
    »Sie könnten mir vielleicht bei dieser Gelegenheit auch die Schwarze Burg zeigen.«
    Meredith Gloombstone kniff die Augen zusammen. »Die Schwarze Burg?«
    »Ja, Ihre Burg, meine ich.«
    Zamorra hatte das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Meredith schaute betreten drein.
    »Entschuldigen Sie, Gloombstone«, mischte der Earl sich ein. »Es ist meine Schuld, wenn der Professor Ihre Burg so nennt. Aber wir haben uns des Volksmundes bedient, als ich Ihren Besuch für heute avisierte. Der Professor konnte nicht wissen, daß diese Bezeichnung für Sword Castle nicht gern gehört wird.«
    »Ist schon gut«, sagte Meredith Gloombstone schnell. »Mit ist es egal, wie meine Burg genannt wird. Nur sind mit dem anderen Namen eben ein paar trübe Erinnerungen verknüpft. Sie müssen wissen, Professor Zamorra, daß sich einige meiner Vorfahren mit Schwarzer Magie beschäftigten. Sie sind keine Ruhmesblätter für die Geschichte unserer Familie. Man kann auch sagen, daß einige meiner Vorfahren heute als Verbrecher bezeichnet würden.«
    Er fixierte Professor Zamorra mit seinem einen Auge. Der stupide Ausdruck war aus seinem Gesicht gewichen. Verwundert registrierte es Zamorra.
    Auch die anderen hatten die Veränderung bemerkt, die plötzlich mit Meredith Gloombstone vor sich gegangen war. Seine weichen Züge hatten sich gestrafft. Dort, wo sich die Pausbäckchen wölbten, lag die Haut gespannt um die Wangenknochen. Sein eines Auge glühte in einem dunklen, inneren Feuer. Die vollen Lippen waren dünn wie Striche geworden. Kantig und brutal trat das eckige Kinn aus dem Gesicht.
    Gladys stieß einen spitzen Schrei aus. Das Mädchen war totenblaß geworden. Doch Merediths Gesicht änderte sich sofort wieder. Die Wandlung ging unheimlich schnell vor sich. Schon war er wieder der pausbäckige, trottelige Nachbar.
    Meredith Gloombstone stand auf.
    »Jetzt muß ich aber wirklich gehen«, sagte er. »Herzlichen Dank noch für das ausgezeichnete Mahl. Wir sehen uns dann morgen, Mr. Zamorra!«
    Er setzte seine grün-rot karierte Schirmmütze auf, die er die ganze Zeit über auf dem Schoß gehabt haben mußte, und tippte im Aufstehen grüßend an die Krempe. Rosalinda begleitete ihn hinaus.
    Auch Gladys war aufgestanden. Sie hastete aus dem Salon. Nach einem kurzen Blickwechsel mit Zamorra folgte ihr Nicole.
    Das Mädchen war in den inneren Schloßgarten hinausgerannt. Die herunterhängenden Äste der Trauerweiden zerstörten Nicoles Frisur. Gladys hatte sich auf eine weißgestrichene Rohrbank gesetzt und die Hände vors Gesicht geschlagen.
    Auch Winston kam aus dem Haus. Seine Miene war besorgt.
    »Was ist mit dir, Gladys?« fragte Nicole. Vorsichtig legte sie ihre Hände auf die zuckenden Schultern des Mädchens.
    »Meredith«, kam es stockend. »Meredith – er sah aus wie der Mann gestern nacht in meinem Zimmer…«
    ***
    Gladys hatte sich noch nicht voll beruhigt, als sich Zamorra unter dem Vorwand, sich die Gegend ein wenig anzuschauen, vom Earl verabschiedete. Ernest hatte ihm angeboten, ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, doch Professor Zamorra hatte dankend abgelehnt.
    Er wolle sich die Beine etwas vertreten.
    Jetzt befand er sich auf dem Weg ins Dorf. Regenverhangen und tief standen die träge dahinziehenden Wolken. Wie graue Gefängnismauern türmten sie sich über die triste Moorlandschaft um das Schloß. Die Erlen am Wegrand, in deren silbriggrünen Blättern sonst die Sonnenstrahlen tanzten, standen gebeugt und dunkel unter dem leichten Nieselregen, der auf die Blätter raschelte.
    Das Dorf lag im Dunst. In einigen Fenstern brannte bereits Licht, obwohl es noch früher Nachmittag war. Die Straße lag wie ausgestorben. Das Wirtshausschild des Pubs pendelte in einem unspürbaren Luftzug. ›Zur stillen Einkehr‹, entzifferte Professor Zamorra.
    In der Kneipe waren nur zwei Tische halb besetzt. Einige Jugendliche, deren Mopeds vor dem Haus standen, traten in die Fußstapfen ihrer Väter und warfen Pfeile auf die gelb-schwarze Styroporscheibe. Auf dem Tisch daneben standen halb ausgetrunkene Colaflaschen. Den Wirt sah Professor Zamorra nicht.
    Ein

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