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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein letzter Sonnenstrahl, der auf das geweihte silberne Metall fiel – ich weiß es nicht. Auf jeden Fall blitzte das Kreuz auf, machte den Besessenen bewusst, dass vor ihnen jemand stand, der mit dem Symbol des Guten kämpfte.
    Ein Heulton drang aus der Kehle des vordersten Mannes. Panisch schrie er auf, riss die Arme vor sein Gesicht und taumelte zurück. Seine Schaufel ließ er fallen. Für ihn zählte nur noch die Flucht.
    Den anderen erging es nicht besser. Der Anblick des Kreuzes fraß sich in ihre von dämonischem Willen versklavten Gehirne, zerstörte dort die Kraft des Bösen, und sie reagierten wie der erste ihrer Mitbewohner. Durch Flucht.
    Hals über Kopf rannten sie die Straße hinunter, verschwanden in Häusern und Nischen, versteckten sich, um die Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen, die ihnen der Anblick des Kreuzes bereitet hatte.
    Mir war natürlich klar, dass ich längst noch nicht gewonnen hatte. Nur eine Galgenfrist war mir gegeben, die ich nach Kräften nutzen musste.
    Ich kreiselte herum. Gerade im rechten Augenblick, denn die Menschen, die hinter mir standen, hatten ihre Waffen schon zum Schlag erhoben. Unvorbereitet traf sie der Anblick des Kreuzes. Und wieder flohen sie, als säße ihnen der Leibhaftige im Nacken. Brüllend rannten sie die Straße hinunter.
    Ich atmete auf. Die erste Hürde hatte ich geschafft. Die Menschen in diesem gottverlassenen Ort mussten wahrhaftig leicht zu beeinflussen sein. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass der Teufelsgeiger mit ihnen leichtes Spiel gehabt hatte. Doch da sie auf den Anblick des Kreuzes so erstaunlich schnell reagiert hatten, konnte die dämonische Beeinflussung nicht allzu schlimm sein. Ich hoffte sehr stark, dass die Bewohner gerettet werden konnten.
    Kaum einer von ihnen war noch zu sehen. Zwei ältere Frauen sah ich hinter der Friedhofsmauer verschwinden. Ein Mann humpelte in einen Stall.
    Auf der Fahrbahn lagen ihre Waffen. Äxte, Sägen, Spaten, Schaufeln und Harken. Damit hätten sie wer weiß was anstellen können.
    Zu meinem großen Glück fand ich den Bentley unbeschädigt vor. Niemand hatte seine Wut an ihm ausgelassen. Ich suchte nach dem Türschlüssel, war aber weiterhin darauf bedacht, die Straße vor mir im Auge zu behalten. Doch die Gefahr lauerte an einer anderen Stelle.
    Plötzlich tauchte vor der Kühlerhaube des Wagens eine Gestalt auf. Frank Scott!
    Er hatte dort gelauert, auf einen günstigen Augenblick gewartet, um mich umbringen zu können. Scott war verdammt schnell und gefährlich. Er sprang um den Wagen herum, und im nächsten Augenblick fegte die scharfe Axt genau auf mich zu.
    Ich hechtete zur Seite. Nach links, weg von meinem Wagen. Die Schneide verfehlte mich. Ich aber landete in einem Graben. Der Untergrund war schlammig. Wasserpfützen blinkten mir entgegen.
    Frank Scott stieß einen röhrenden Schrei aus und sprang wie ein Untier in den Graben. In der rechten hand hielt er die Axt, in der linken ein Messer. Wusste der Henker, woher er diese zweite Waffe hatte.
    Ich wälzte mich zur Seite, zog gleichzeitig die Beine an und ließ sie vorschnellen.
    Zweierlei geschah. Neben mir klatschte Frank Scott in eine Pfütze, und als er noch in der Bewegung war, traf ihn mein Tritt an der Hüfte. Scott wurde zurückgeschleudert und landete rücklings im Schlamm. Das schmutzige Wasser spritzte auf. Er fluchte, warf aber noch in der Bewegung seine Axt.
    Ich war schon halb hoch, sah das verdammte Ding auf mich zufliegen und ließ mich in die Knie fallen. Irgend etwas explodierte an meiner rechten Schläfe. Wahrscheinlich die stumpfe Seite der Waffe. Ich sah Sterne, hörte verschiedene Engel singen, und dann geriet vor mir alles in eine kreisende Bewegung. Auch wurde mir übel.
    Scotts Kampfschrei brachte mich wieder zur Besinnung. Er warnte mich wie der Heulton einer Sirene, riss mich heraus aus meiner dumpfen Lethargie.
    Ich sah Frank Scott nur als wirbelnden Schatten. Etwas blitzte auf, jagte auf mich zu. Das Messer?
    In einer instinktiven Bewegung kreuzte ich die Arme gegeneinander und riss sie zur Abwehr hoch. Und ich hatte Glück. Scotts Messergelenk hämmerte gegen meinen Abwehrriegel. Eine Handbreit über meinem Brustkorb blieb die Messerspitze in der Luft stehen.
    Zwei Sekunden geschah nichts. Ich hörte Scotts Keuchen, sein heißer Atem streifte mein Gesicht. Er strengte sich an, wollte den Riegel brechen.
    Ich fegte ihn mit einem Kniestoß zurück. Haltlos taumelte er, sein Körper war ohne Deckung. Meine

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