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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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prostete seinem Gast zu.
    Jane Collins hob ihr Glas an. Dabei bemerkte sie, dass ihre Hände zitterten. Die Nervenanspannung war zu groß. Der Wein schmeckte leicht harzig. Jane Collins nahm nur einen kleinen Schluck und stellte das Glas wieder zur Seite.
    Vor ihr stand auf einem Set die Suppentasse, darunter ein kleinerer Teller und darunter wieder der Teller für das Hauptgericht. Der Goldrand des Porzellans schimmerte im Licht der Kerzen. Das Besteck war aus schwerem Silber und mit Gravierungen versehen. Es musste ein Vermögen gekostet haben.
    Die Suppe wurde aufgetragen. Sie dampfte in einer silbernen Schüssel. Muschelsuppe, garniert mit süßer Sahne. In der dicken Flüssigkeit schwamm das graue Muschelfleisch.
    Waku servierte bei Jane, Ula bei Professor Zarcadi. Der Professor band sich eine Serviette um. Er blickte Jane über den Tisch hinweg an.
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit, Miss Collins. Lassen Sie es sich schmecken, die Suppe ist wirklich ausgezeichnet.«
    Ich würde sie dir am liebsten ins Gesicht schütten! dachte Jane, fügte sich jedoch und tunkte den Löffel in die Suppe. Sie probierte. Aus halbgeschlossenen Augenlidern hinweg peilte sie die beiden Ghouls an, die abwartend in Nähe der Tür lehnten und schweigend beobachteten.
    Die Muschelcremesuppe schmeckte tatsächlich vorzüglich. Trotzdem ließ die Detektivin die Hälfte stehen. Sie schob die Tasse zurück.
    »Hat es Ihnen nicht geschmeckt?« erkundigte sich Zarcadi grinsend.
    »Ich habe keinen Hunger!«
    Er lachte, während die Ghouls abräumten. »Als Vorspeise gibt es Forellenfilets. Dazu eine Meerrettich-Sahne-Soße.«
    Jane rührte von der Vorspeise nichts an. Zarcadi ließ es sich schmecken. Und auch von der Lammkeule – dem Hauptgericht – aß die Detektivin keinen Bissen. Immer wieder schweiften ihre Blicke zu den Fenstern hinüber. Draußen war inzwischen die Dämmerung angebrochen.
    Jane lebte von der wahnwitzigen Hoffnung, John Sinclair plötzlich hereinstürmen zu sehen. Sie kannte den Geisterjäger und traute ihm zu, dass er mit den Ghouls fertig werden würde.
    Wie Schatten tauchten die beiden schrecklichen Dämonen immer wieder auf. Aus gierigen Augen starrten sie Jane Collins an, und der Detektivin lief jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken.
    Plötzlich trat Waku dicht an seinen Herrn heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Zarcadi hörte gespannt zu. Dann lachte er. »Es ist gut. Du kannst gehen, Waku.«
    Professor Zarcadi stand auf. Seinem Gesichtsausdruck war dabei zu entnehmen, dass er Jane Collins eine Mitteilung machen wollte. Zarcadi legte die Serviette zur Seite und stützte beide Hände auf die Tischplatte.
    »Ich habe soeben erfahren, dass Ihr Freund Sinclair in Orlington eingetroffen ist. Er befindet sich schon am richtigen Ort. Und zwar auf dem Friedhof. Allerdings nicht allein. Die Einwohner des Ortes sind dabei, Ihren Freund zu erschlagen…«
    Jane Collins sprang auf. »Nein!« schrie sie. »Das gibt es nicht. Das darf nicht sein!«
    Mit einer unkontrollierten, wütenden Bewegung fegte sie das wertvolle Porzellan vom Tisch. Klirrend zerbrach es auf dem Boden.
    Sofort waren die beiden Ghouls da. Mit ihren kalten Händen hielten sie Jane an den Oberarmen fest, bis Zarcadi ihnen mit einer Handbewegung den Befehl gab, Jane Collins loszulassen. Jane stand schwer atmend neben ihrem Stuhl.
    »Aus welchem Grund sollte ich Sie belügen, Miss Collins?« fragte Zarcadi. »Aber da Sie mir immer noch nicht glauben, werden Sie sich selbst überzeugen können. Passen Sie auf!«
    Professor Zarcadi hob beide Hände. Er drehte die Handflächen zum Gesicht hin, strich damit über seine Haut und murmelte Beschwörungen.
    Die Luft über ihm begann zu tanzen und zu flimmern. Ein rötlicher Schein legte sich um seinen Kopf, schien das Gesicht regelrecht aufzusaugen und machte einem zweiten, schrecklicheren Platz. Einem schwarzen Totenschädel!
    Vor Jane Collins stand der Superdämon, der Schwarze Tod! Weiß schimmerten die großen Augenhöhlen.
    »Komm näher!« dröhnte seine dumpfe Stimme.
    Jane gehorchte. Gegen ihren Willen. Die Aura des Schwarzen Todes zwang sie dazu. Schritt für Schritt ging sie auf den Dämon zu.
    »Halt!«
    Jane blieb stehen.
    »Sieh in meine Augen!«
    Die Detektivin starrte in die beiden hellen Höhlen, die sich in der nächsten Sekunde veränderten, durchscheinend wurden und plötzlich Bilder zeigten, die Jane Collins erschreckten.
    Sie sah John Sinclair, sah einen Friedhof, die unheimlichen

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