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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dorfbewohner, die mehr Toten ähnelten als Lebenden – und…
    »Schau genau hin!« dröhnte die Stimme des Dämons.
    »Nein!« Jane Collins schrie auf und schüttelte wie wild den Kopf. »John! Nicht!« rief sie. »Bitte…«
    Doch John Sinclair konnte sie nicht hören.
    Jane Collins fiel auf die Knie, stürzte nach vorn und blieb auf dem Boden liegen. Das grässliche Lachen des Dämons hörte sie nicht mehr. Eine gnädige Ohnmacht hielt sie umfangen.
    ***
    Für mich sah es verdammt mies aus, und es gab eigentlich nur noch eine Chance. Wenn ich der Meute entkommen wollte, dann musste ich zu meinem Wagen. Nur mit dem Bentley hatte ich die Chance zu fliehen.
    Aber das war schwer. Die Dorfbewohner nahmen fast den gesamten Friedhof ein. Drohend schwangen sie ihre Waffen. Keiner sprach ein Wort. Nur ihre Schritte waren zu hören.
    Laub raschelte unter den Sohlen. Zweige knickten weg und brachen.
    Höchstens dreißig Yards trennten uns noch. Ich dachte an meine Waffe. Sicher, ich hätte schießen können, um mir damit den ersten Ansturm vom Leib zu halten. Aber diese Menschen waren keine Verbrecher. Und was sie vorhatten, das taten sie bestimmt nicht freiwillig. Sie standen unter dem Einfluss eines gefährlichen Dämons.
    Triumphierend schwang Frank Scott seine Axt. Die Schneide schien höllisch scharf zu sein. Sie blitzte auf.
    Hinter mir hörte ich den Totengräber fluchen. Als ich einen hastigen Blick über meine Schulter warf, sah ich ihn aus dem Grab klettern.
    Das war für mich so etwas wie ein Startsignal. Ich warf mich auf dem Absatz herum, sprang über das für mich bestimmte Grab hinweg, spritzte durch ein Gebüsch und erreichte die rückseitig gelegene Friedhofsmauer. Mit einem Sprung setzte ich über sie hinweg.
    Vom Friedhof her vernahm ich Frank Scotts heisere Stimme. »Lasst ihn nicht entkommen!« feuerte er die Meute an. »Packt ihn! Es ist Zarcadis Feind John Sinclair. Er muss sterben.«
    Ich war weich gelandet. Auf einem umgepflügten Acker. Meine Schuhe versanken im Matsch. Ich lief nach rechts weiter, sprang über Furchen und erreichte den schmalen Trampelpfad, der an der Mauer und auch noch um sie herum weiterführte. Geduckt rannte ich an der Schmalseite des Friedhofs entlang.
    Meine Häscher hatten sich geteilt. Über die Mauer hinweg sah ich die blassen Gesichter. Hände umfassten die Mauerkrone. Die Menschen zogen sich hoch, kletterten über den Wall hinweg. Manche schlugen auch mit ihren Spaten und Harken nach mir, so dass ich ein Stück von der Mauer weg musste.
    Aber dann passierte es. Vor mir ließen sich zwei Männer über den Mauerrand fallen. Einer hielt eine Säge in der Hand, der andere eine Schaufel. Die Kerle waren nicht sehr gelenkig, landeten unglücklich. Sie mussten sich erst noch fangen.
    Ich sprang sie aus vollem Lauf an. Mit den Füßen zuerst. Sie kamen gar nicht dazu, mit ihren Waffen nach mir zu schlagen, der Aufprall schleuderte sie zu Boden.
    Sie schrien und fluchten. Ich sprang über die Männer hinweg und jagte weiter.
    Die Mauer am Friedhofsrand knickte an der Schmalseite ab. Ich sah das Band der ungepflasterten Straße. Und meinen Wagen!
    Sie hatten mich erwartet, bildeten eine lebende Wand von einer Straßenseite zur anderen und versperrten mir so den Weg zu meinem Bentley. Jetzt wurde es verdammt kritisch.
    Ich stoppte. Zehn Yards trennten uns.
    Frank Scott begann, gellend zu lachen. »Ich habe dir doch gesagt, Bulle, dass für dich Endstation ist, Aber du wolltest es nicht anders. Packt ihn!«
    Ich sprang zurück und lief gleichzeitig ein Stück zur Seite. Viele der Dorfbewohner befanden sich noch auf dem Friedhof. Sie merkten aber, dass ich gestellt worden war. So schnell es ging, verließen sie den Totenacker.
    Die Lage wurde für mich kritischer. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg. Und da fiel mir das geweihte Kreuz ein, das ich um den Hals trug. Wenn die Menschen unter dem Einfluss eines Dämons standen, dann musste sie der Anblick dieses christlichen Symbols schocken.
    Mit einem Ruck fetzte ich mir die Knöpfe vom Hemd. Dann ging ich vor. Schritt für Schritt. Ging geradewegs auf die Dorfbewohner zu. Ihre Blicke fielen auf meine unbedeckte Brust.
    Ich wusste selbst, wie groß das Risiko war, das ich einging. Doch ich sah einfach keine andere Möglichkeit mehr.
    Mein Herzschlag hämmerte bis zum Hals. Mein Atem flog. Der Lauf hatte mich angestrengt.
    Die Gestalten vor mir wichen keinen Schritt zurück, starrten mich an und sahen das Kreuz. Vielleicht war es

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