0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft
Warnung, falls der Gegner sich rühren sollte. Danke, das ist alles."
Er wartete, bis der Offizier den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich an Bully, der schweigend in einem Sessel saß.
"Du holst mir jetzt den Thort, Crest und Thora. Ich habe mit ihnen zu reden."
"Darf ich bleiben?" fragte Bully. "Du mußt sogar", nickte Rhodan. "Und nicht nur du, sondern auch John Marshall. Ich möchte sichergehen, daß der Thort mich nicht belügt. Und nun los, beeile dich."
"Ich fliege", übertrieb Bully und erhob sich träge. Mit betonter Lässigkeit verließ er den Raum.
Die Topsider, dachte Rhodan, sind ein Nebenproblem, das sich bei Gelegenheit von selbst lösen wird. Die Ferronen sind das wichtigste Problem. Und der Thort als ihr Herrscher vertritt somit dieses Problem. Wir haben ihnen geholfen, und sie sind uns Dankbarkeit schuldig. Sie zeigen jedoch wenig Neigung, uns zu danken, also werde ich sie dazu zwingen müssen. Das Geheimnis des Materietransmitters...
Crest und Thora kamen zuerst. Der weise Arkonide gab Rhodan die Hand und setzte sich neben ihn. Thora, heute etwas zugänglicher erscheinend, lächelte sogar und behielt Rhodans Hand eine Sekunde länger in der ihren als gewöhnlich. In ihren Augen schimmerte etwas, das Rhodan zu denken gab, aber es waren keine unerfreulichen Gedanken, die ihn bewegten. Er wußte, daß er heute mit ihrer Unterstützung rechnen durfte, was bei Gott selten genug geschah.
"Es ist gut, wenn Sie schon da sind", sagte Rhodan einleitend. "Ich möchte Sie kurz über meine Absichten informieren. Der Transmitter interessiert Sie genauso wie mich. Wir müssen also die Konstruktionspläne unter allen Umständen erhalten. Der Thort würde sie auch dann nicht freiwillig herausrücken, wenn er die Möglichkeit dazu hätte. Ich glaube jedoch, daß er uns einen Hinweis geben kann. Lossosher verriet mir, daß es eine Art Formel gibt, die auch der Thort kennt, weil sie sich von Thort zu Thort vererbt. Sie wissen nur nichts damit anzufangen. Ich glaube, diese Formel ist das Kodewort, die fünfdimensional verschlossene Gruft zu öffnen."
"Und Sie glauben", sagte Thora, "dieser Ferrone wird Ihnen die Formel verraten?"
"Er muß", lächelte Rhodan. "Wenn nicht freiwillig, dann eben anders. Wozu habe ich ein Mutantenkorps? Jemand wird sein Bewußtsein übernehmen und..."
Bully trat mit dem Thort ein. John Marshall folgte eine knappe Sekunde später. Man nickte sich schweigend zu und nahm Platz. Der Thort machte einen bedrückten Eindruck. Er schien zu ahnen, was man von ihm wollte. Perry Rhodan hielt sich nicht lange mit der Vorrede auf.
"Die Topsider sind von Ferrol vertrieben worden, und einer Rückkehr der ferronischen Regierung steht nun nichts mehr im Wege. Ich denke, wir können uns von Ihnen, Thort, verabschieden."
Es war offensichtlich, daß der Ferrone erschrak.
"Die Topsider halten sich noch immer in unserem Sonnensystem auf", gab er zu bedenken. "Dieser Mann, Bull, sagte es mir. Wir sind nicht in der Lage, eine erneute Invasion allein abzuwehren."
Rhodan beugte sich ein wenig vor.
"Ich frage mich, warum ich Ihnen überhaupt geholfen habe", sagte er eindringlich. "Mit keiner Geste denken Sie daran, auch mir zu helfen. Ja, zugegeben. Sie ließen mir einiges über die Herkunft der Transmitter erzählen, aber was kann ich mit diesem Wissen anfangen? Die wenigen Exemplare dieser erstaunlichen Erfindung sind in Ihrem Besitz. Was ich will, sind die Konstruktionspläne. Diejenigen, die Sie mir damals gaben, erwiesen sich als geschickte Fälschungen. Sie wollten mich nur vertrösten, das war alles. Aber man kann fünfdimensionales Denken nicht in dreidimensionalen Formeln ausdrücken. Wenn Sie also wollen, daß wir Sie weiterhin schützen und Ihr Reich vor dem Untergang bewahren, dann sagen Sie mir, wie die Gruft im Roten Palast zu öffnen ist."
Das war klar und offen gesprochen. Der Thort wußte, was man von ihm wollte. Er mußte sich entscheiden. Marshall signalisierte, daß der Ferrone nicht an Verrat dachte, sondern nun endlich mit dem Gedanken spielte, die Wahrheit zu sagen. Aber es dauerte noch einige Minuten, bis er sich entschließen konnte.
"Es gibt einen Hinweis, aber ich glaube nicht, daß er Sie der Lösung Ihres Problems näher bringen kann. Erlauben Sie mir zuvor eine Frage: Was geschieht, wenn Sie Transmitter bauen können?"
Es war Crest, der darauf antwortete:
"Warum machen Sie sich deshalb Sorgen, Thort? Glauben Sie, daß dadurch die Geschichte des Universums
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