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0012 - Der Dämonenknecht

0012 - Der Dämonenknecht

Titel: 0012 - Der Dämonenknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Maurer
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langsamer. In der Eingangstür des Wirtshauses stand, Furcht und Neugierde in den Gesichtern, eine kleine Gruppe Menschen, von der sich eine Person löste und auf ihn zukam.
    Señora Ortez, die Wirtin. Mit angstvoll flackernden Augen blickte sie ihm entgegen. »Was ist passiert, Doktor? Wo ist Felipe?«
    Ihre Stimme zitterte.
    Amondo blieb mit hängenden Armen vor der Frau stehen. Er schluckte und schwieg. Auch die anderen hatten sich um den Doktor und die Wirtin geschart. Unter ihnen zwei hübsche, etwas vollschlanke Mädchen, Felipe Ortez' Töchter.
    Eine bedrückende Stille breitete sich aus. »Um Gottes willen, was schauen Sie mich so an?« flüsterte die Wirtin.
    Der Arzt senkte den Blick und starrte mit zusammengepreßten Lippen auf seine Schuhspitzen. Es ging fast über seine Kräfte, Señora Ortez die gräßliche Wahrheit zu sagen.
    »Ihr Mann ist… Er ist tot«, murmelte er endlich tonlos. Die Wirtin schrie auf und taumelte zurück. Ihr Schrei erstarb zitternd, die korpulente Frau sackte zusammen. Hilfreiche Hände griffen nach ihr und fingen sie auf. Die erschrockenen Menschen schleppten sie ins Haus.
    »Armes Wesen«, murmelte der Arzt. Er spürte einen nagenden Schmerz in seiner Brust.
    Es wurde Dr. Amondo gar nicht bewußt, daß er sich umwandte und mechanisch seine Füße vorwärts setzte.
    Rechts vom Gasthaus bog ein schmaler, mit unregelmäßigen Steinen gepflasterter Weg ein, den auf der anderen Seite eine hohe Steinmauer begrenzte. Wie in Trance stakte er den Weg entlang. Vor einem armseligen Haus, dessen Schäbigkeit durch ein Spalier mit Kletterrosen gemildert wurde, blieb der Arzt stehen.
    Ein kleines Schild, das die Aufschrift »Policia« trug, hing neben der Eingangstür.
    Amondo blickte auf das Straßenpflaster. Aus einem großen Stein formte sich vor seinen Augen der blutige Kopf Felipe Ortez'. Der Doktor spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog.
    Er zwang sich, das Bild abzuschütteln. Langsam schritt er auf das Haus zu. Die Tür war verschlossen. Dr. Amondo donnerte mit der Faust dagegen.
    Nichts rührte sich. Wie ausgestorben lag das Haus da. Amondo blickte, mit einer Hand die ihn streifenden Rosenranken abwehrend, durch das neben der Tür liegende Fenster.
    Der kleine Raum, in den er blickte, glich einer dunklen Höhle. Ein Tisch, auf dem eine alte Schreibmaschine zwischen achtlos hingeworfenen Papieren stand, und ein paar wackelige Stühle bildeten das ganze Mobiliar.
    Dr. Amondo trommelte abwechselnd gegen die Scheiben und die Tür.
    »Ja doch, aufhören, zum Donnerwetter«, tönte es dumpf.
    Knarrend wurde ein Riegel zurückgeschoben und die Tür geöffnet. Im Rahmen stand ein dicklicher, nur mit einer kurzen Unterhose bekleideter Mann.
    Antonio Perillo, der Dorfpolizist. Er hatte einen behaarten Oberkörper und ein verschwollenes rotes Mopsgesicht. Eine gewaltige Fuselwolke umschwebte den halbnackten Ordnungshüter.
    Antonio war als einer der letzten von der Hochzeitsgesellschaft aus dem Gasthaus gegangen und war noch immer blau wie ein Veilchen.
    »Was ist denn los?« krächzte der Polizist heiser. Die Gestalt Dr. Amondos verschwamm vor seinem glasigen Blick.
    »Ah, Sie sind's Doktor!« grölte er plötzlich vergnügt. »Schon wieder munter, alter Junge?« Die behaarte Tatze krachte auf die Schulter des Arztes.
    Dr. Amondo stieß den betrunkenen Dorfpolizisten von sich.
    »Es ist etwas Schreckliches passiert. Um Gottes willen, Antonio, ein Mord, verstehen Sie, ein Mord.« Dr. Amondos Augen glühten, sein bleiches angespanntes Gesicht war verzerrt.
    »Ein Mord?« murmelte der wackere Diener des Staates verständnislos, während er sich mit beiden Händen über seinen Speckbauch kratzte. Sein alkoholvernebeltes Gehirn konnte sich noch nicht zu einer solchen Leistung aufraffen, Dr. Amondos Worte zu begreifen.
    Er brauchte einige Zeit und eine große Schüssel Wasser, in die er seinen Kopf tauchte, um das Ungeheuerliche zu kapieren.
    »Verdammt noch mal, ein richtiger Mord«, murmelte er betroffen, während er sich mühsam in seine Uniform zwängte. Plötzlich fiel ihm ein, daß er noch nicht einmal wußte, wer ermordet worden war.
    »Wer, sagten Sie, Doktor, ist…?«
    »Felipe Ortez, der Wirt.« Dr. Amondo hatte so weit seine Fassung zurückgewonnen, daß er eine klare Schilderung der Ereignisse geben konnte.
    »Felipe also«, murmelte der Polizist tonlos. »Und der Kopf ist ihm abgeschlagen worden?« fügte er entsetzt hinzu.
    »Ja, mit einem Schwert oder etwas Ähnlichem vom

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