Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0012 - Der Dämonenknecht

0012 - Der Dämonenknecht

Titel: 0012 - Der Dämonenknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Maurer
Vom Netzwerk:
nicht die ersten sein. Sie wissen Bescheid, nicht wahr?« Teuflisches Grinsen lag um den bärtigen Mund. »Passen Sie gut auf, Nicole Duval.«
    Für einige Sekunden herrschte Schweigen.
    Wortlos, jeden Nerv gespannt, beobachtete Nicole, was jetzt geschah.
    Juan Perez trat an die kahle Wand, an der das Bild mit dem Totenschädel hing. Er berührte den Rahmen mit zwei Fingern und schob ihn langsam einige Millimeter nach links.
    »Sie gehört dir, Atahualpa! Komm und hole Sie dir.« Perez Stimme dröhnte durch die Stille.
    Die Ahnung einer drohenden Gefahr überkam Nicole. Ihre Lippen standen halb offen, und ihre Zähne glitzerten. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und preßte die Hände gegen die Schläfen.
    Das konnte doch nur ein verrückter Traum sein.
    Eine Hand tauchte mitten aus der massiven Wand vor ihr auf.
    Langsam folgten der Kopf und der Körper eines übergroßen Mannes. Nicole erkannte in ihm den Schloßverwalter.
    Er war wirklich aus der Wand gekommen. Diese phantastische Tatsache lähmte Nicoles Denken.
    »Erstaunt, Mademoiselle Duval?« Perez rückte den Totenschädel wieder ein wenig nach rechts, kam auf Nicole zu, packte sie am Handgelenk und riß sie bis zu der geheimnisvollen Wand.
    »Fühlen Sie.« Er drückte Nicoles Hand gegen die Mauer und rieb sie brutal ihn und her. Der rauhe Putz riß ihre Haut blutig. Der Schmerz trieb Nicole die Tränen in die Augen, aber er weckte auch ihren Widerstand.
    »Loslassen!« stieß sie schrill hervor. Gleichzeitig versetzte sie Perez mit ihren hochhackigen Schuhen einen Tritt gegen das Schienbein, der ihn vor Schmerz aufbrüllen ließ.
    Mit dieser Aktion war aber Nicoles Versuch, ihr Schicksal zu ändern, schon beendet.
    Zwei mächtige Arme schlangen sich um sie und preßten ihren Körper zusammen. Nicoles anfängliches Strampeln erstarb. Regungslos, wie eine Puppe, lag sie an der gewölbten Brust des Riesen, der mit ihr Sekunden später durch die unheimliche Wand verschwand.
    Juan Perez, der einarmige Historiker, ließ sich mit einem satanischen Gelächter in einen Sessel fallen.
    ***
    Der Peugeot stoppte mit kreischenden Bremsen vor Dr. Amondos Haus.
    Aus zusammengekniffenen Augen musterte Zamorra das Haus.
    Links neben dem Eingang drang Licht durch ein Fenster. Er spürte ein Kribbeln in seinem Nacken, ein Gefühl, das ihm nicht fremd war, und er hatte es plötzlich sehr eilig.
    Zamorra klinkte die Tür auf, sprang aus dem Wagen und stürmte auf das Haus zu. Ein lautes klirrendes Geräusch veranlaßte ihn, sich dem beleuchteten Fenster zu nähern und hindurchzuspähen. Der Blick durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge ließ ihn erstarren.
    Zamorra sah in einen Raum, der wohl das Behandlungszimmer des Dorfarztes war. Er wurde durch eine Lampe erhellt, die auf einem Schreibtisch stand. Die Lampe war umgefallen und hüllte den Raum in ein Halbdunkel, das die Wirkung des grausigen Anblicks noch erhöhte.
    Vor dem Schreibtisch lag in einem Trümmerhaufen aus Holz und Glas ein Mann. Sein Gesicht war gedunsen und verfärbt. Ein anderer beugte sich über ihn und war offensichtlich im Begriff, den Mann am Boden zu erwürgen.
    Hier war höchste Eile geboten. Zamorra hob die Hand und drückte sie prüfend gegen das Fenster. Es gab nach. Er drückte stärker, und der Flügel des Fensters flog weit auf.
    Der Mörder war so in sein grausames Werk versunken, daß er nicht bemerkte, wie Zamorra in den Raum kletterte.
    Erst als Zamorra ihn an den Schultern zurückriß, ließ er von seinem Opfer ab.
    Zamorra erschrak, als er nun in das Gesicht des Würgers sah. Die blutleeren Lippen waren verzerrt und ließen es wie eine Grimasse erscheinen. Tote, kalte Augen starrten ihn an, schienen durch ihn hindurchzugehen und ihn gar nicht zu sehen. Daß der Mann ihn trotzdem sah, sollte Zamorra gleich schmerzhaft erfahren.
    Ohne Ansatz kam der Schlag, der ihn in die Magengrube traf und gegen die Wand schleuderte.
    Ein paar Herzschläge lang schnappte Zamorra nach Luft, dann hatte er sich gefangen und schlug zurück. Keuchend und auf jede Deckung verzichtend, stand der Angreifer vor ihm. Zamorra schmetterte seine Faust mit voller Wucht gegen das Gesicht des Mannes. Der wohlgezielte Schlag traf seine Kinnspitze wie ein Dampfhammer.
    Erstaunt sah Zamorra, daß dieser mörderische Hieb bei seinem Gegner so gut wie keine Wirkung erzielte. Der Mann schüttelte sich und griff wieder an. Mit wilden Schlägen drang er auf ihn ein.
    Blitzschnell wich Zamorra mit einem Sidestep

Weitere Kostenlose Bücher