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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Falte zeichnete sich auf seiner Stirn ab.
    „Crest, Sie sind der wissenschaftliche Leiter der verunglückten Arkonidenexpedition. Warten Sie ab, bis wir die Topsider aus dem System verdrängt haben. Dann sehen wir weiter. Sie gestatten, die fünf Minuten sind um."
    Rhodan sah auf die Uhr. Es war alles gesagt worden.
    „Also wird wieder Blut fließen", lachte Crest bitter auf. „Sie wissen, daß ich die Menschen schätze. Es gibt nirgends eine Spezies, die mit uns so nahe verwandt wäre. Wenn Sie der Meinung sind, innerhalb weniger Jahre das Erbe meines Volkes übernehmen zu können, so dürften Sie sich irren. Dazu fehlen Ihnen alle Voraussetzungen."
    Rhodan blieb unter dem aufgleitenden Schott stehen. Sein Körper drehte sich langsam herum.
    „Sie werden noch staunen, Crest! Verwechseln Sie uns nicht mit Ihren so entsetzlich müde gewordenen Leuten. Eines Tages wird Terra eine galaktische Rolle spielen. Wenn ich den Rückhalt gesichert habe, bin ich gerne bereit. Sie nach Arkon zu bringen. Warten Sie bitte ab und vergessen Sie nie, daß Sie ohne die tatkräftige Hilfe der Menschen längst nicht mehr lebten."
    „Mußte das sein?" erkundigte sich Bully, als sie draußen den Lift bestiegen. Rhodan schwieg. So fuhr Bull grollend fort: „Ich halte nicht viel davon, Arkoniden oder irgendwelche andere Leute an erwiesene Wohltaten zu erinnern. Wenn sie nicht gekommen wären, wüßten wir heute noch nicht, wie es jenseits unseres eigenen Sonnensystems aussieht."
    Rhodans Gesicht verschloß sich, Bully hatte recht, aber hier war es nicht zu umgehen gewesen. „Sie werden sich daran gewöhnen müssen, daß wir nicht nur schlau sind. Ich denke nicht daran, die STARDUST II in dieses galaktische Chaos hineinspringen zu lassen. Arkon ist dem Untergang geweiht, desgleichen das von Arkon beherrschte Imperium. Es geht schon seit einigen Jahrhunderten um den berühmten Wurstzipfel, und wir wußten nichts davon. Nun, da nichtmenschliche Intelligenzen von enormer Entwicklungsstufe so nahe unserer eigenen Welt aufgetaucht sind, dürfte Alarmstufe eins angebracht sein. Die verletzten Gefühle der Arkoniden sollten dabei keine Rolle spielen. Noch Einwände?"
    Rhodan stieß sich aus dem Antigravfeld des Liftes. Vor ihm lag der Wohnsektor für die Offiziere des Schlachtschiffes. Vor der durch Roboter abgesicherten Tür der Kommandantenkabine blieb er stehen.
    „Kümmere dich um die S-7. Ich habe zu tun. Haben wir einen guten Friseur an Bord? Möglichst einen, der etwas von Perücken versteht!"
    „Ich hole den Arzt", stöhnte Bully. „Bleib schön ruhig, okay! In der Kabine ist es kühl. Ich ...!"
    Rhodan zeigte jenes Grinsen, mit dem er früher unter den Risikopiloten der Space Force bekannt geworden war. Jetzt bemerkte man es nur noch selten. Reginald Bull fing sich sofort. Ein wachsames Lauern kam in seinen wasserhellen Augen auf. Der untersetzte Körper spannte sich. Von einem Arzt war keine Rede mehr.
    „Du hast doch etwas vor", flüsterte er gedehnt. „Was?"
    „Haben wir einen Perückenmacher an Bord oder nicht?"
    „Garantiert nicht. Hier gibt es dreihundert Spezialisten mit arkonidischer Hypnoteilschulung."
    „Okay, erledigt. Kümmere dich um die S-7. Nyssen ist fertig."
    Ein schweres Dröhnen unterbrach die Stille. Im F-Sektor waren die HHe-Meiler zur Stromversorgung der Kraftfeldprojektoren angelaufen. Der Bildschirm dicht neben der Tür zur Kommandantenkabine zeigte an, daß das gelandete Beiboot S-7 vom Boden verschwunden war. Es war in die mächtigen Schleusenhallen des Mutterschiffes gebracht worden. Das Tosen der Meiler mäßigte sich. Über der STARDUST II hatte sich jener hochwertige Energieschirm gebildet, dem die gewiß an so manches gewohnten Ferronen nach wie vor fassungslos gegenüberstanden. Es waren räumlich übergeordnete Energieeinheiten. Damit stand es fest, daß die Struktur eines solchen Abwehrfeldes von keinem Ferronen jemals begriffen werden konnte. Dafür waren ihre Gehirne nicht erschaffen worden. Sie hatten es bis zur einfach lichtschnellen Raumfahrt gebracht, und dabei mußte es bleiben.
    Rhodan lauschte auf das tiefe Wummern der Maschinen. Sie standen mehr als zweihundert Meter unter ihm in der Energiehalle B. Mit dem Aufbau des Abwehrfeldes war die STARDUST II hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt worden.
    „Wir sehen uns in der Messe. Vergiß die Sache mit dem Haarkünstler."
    Damit verschwand der schlanke Mann. Bully blieb reglos vor der zugleitenden Tür stehen. Die beiden

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