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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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In solchen Dingen war ich ein Profi.
    Wir befanden uns ein ziemliches Stück von den Bungalowblocks entfernt. An der westlichen Grenze des Grundstücks. Trotz der Dunkelheit glaubte ich, jenseits des Gebüschgürtels die Umrisse der Mauer schimmern zu sehen.
    Der Kerl ließ die Fahrertür ins Schloß schnappen. Ich blickte ihn mir genau an. Er wandte mir jetzt das Gesicht zu, und ich sah die kleinen tückischen Augen, den fast kahlgeschorenen Kopf und die tellergroßen Hände. Der Kerl hatte bestimmt nicht weniger Kraft als Suko, und mir wurde trotz der Waffe ganz anders. Ich hatte noch nicht gewonnen.
    Breitbeinig baute ich mich vor ihm auf. Hielt den rechten Arm mit der Beretta ausgestreckt. Die Mündung deutete genau auf die Brust dieser Mordmaschine.
    »All right«, sagte ich. »Jetzt stelle ich die Fragen. Was geschieht mit den beiden Frauen? Wo sind sie hingebracht worden? Los, rede!«
    Er sprach nicht, er grinste. Dann hob er die fast schrankbreiten Schultern, senkte den Kopf etwas und schlug mit der rechten Pranke zu.
    Es war ein mörderischer, blitzschnell geführter Schlag. Die Beretta wurde mir aus den Fingern gewirbelt, prallte mit einem dumpfen Geräusch auf das Autodach und rutschte zu Boden.
    Im nächsten Augenblick kam die Linke des Kerls. Sie fegte mich zu Boden. Ich hörte Engel singen. Hätte der Kerl jetzt nachgesetzt, wäre es aus mit mir gewesen. Doch er wollte mich nicht mit seinen Pranken umbringen, sondern mit einem ganz gemeinen Instrument.
    Mit einem Schädelbrecher!
    Ich kannte diese Dinger von Bildern. Die Indianer im Wilden Westen hatten sich mit diesen Waffen verteidigt. Der Form nach erinnerten sie an eine Wünschelrute der Metallstab teilte sich in der Mitte. Zwischen den beiden Enden steckte eine Bleikugel.
    Das Gebirge von Mensch walzte auf mich zu. Schwer wie ein Elefant trampelte er näher.
    Ich konnte wieder einigermaßen klar denken, obwohl meine linke Gesichtshälfte noch brannte. Auf dem Rücken lag ich, und als der Kerl nah genug vor mir war, hakte ich blitzschnell meinen rechten Fuß um sein linkes Bein.
    Mit einem Ruck krachte der Schläger zu Boden.
    Rasch war ich auf den Beinen, sprang ihn mit den Füssen zuerst an und stieß ihn zurück, als er sich wieder aufrichten wollte.
    Er prallte mit dem Kopf gegen den linken Vorderreifen des Rovers.
    Und dann machte ich einen Fehler. Ich suchte meine Beretta, gab dem Kerl so Zeit, sich aufzurichten.
    Er kam. Schneller als ich gedacht hatte. Der verdammte Schädelbrecher pfiff durch die Luft, und nur mein rascher Sprung zur Seite rettete mir das Leben.
    Das Mordinstrument zertrümmerte fast das Blech des hinteren Kotflügels. Keuchend wirbelte der Muskelprotz herum. Er knurrte wie ein Raubtier, als er sich mir zudrehte.
    Meine Handkante war schon unterwegs, doch mit einem blitzschnellen Hochreißen seines linken Arms fing er den Schlag ab. Dafür schickte er einen Tritt auf die Reise, dem ich nur ungenügend ausweichen konnte und der mich an der rechten Hüfte traf.
    Eine Sekunde später wälzte ich mich am Boden.
    Das Gebirge warf sich auf mich, den Schädelbrecher hatte es zum Schlag erhoben.
    Wieder rettete mich meine Schnelligkeit. Wie eine Kugel rollte ich mich ein paar Mal um die eigene Achse.
    Der Muskelprotz sprang daneben, und der Schädelbrecher pflügte den Boden auf.
    Beide sprangen wir zur gleichen Zeit auf. Wieder kam der Schläger breitbeinig auf mich zu. Er hatte die Arme am Körper herabhängen, achtete gar nicht auf seine Deckung. Bei seinen Kräften konnte er die Deckung mit ruhigem Gewissen vernachlässigen.
    Mir wurde angst und bange. Langsam bekam ich das Gefühl, daß mir mein Gegner überlegen war.
    Und da hatte ich die Idee. Wenn ich mit bloßen Fäusten schon nichts ausrichtete, dann mußte ich zu einem Trick greifen.
    Und zu dem Trick brauchte ich den Rover.
    Mit ein paar Schritten lockte ich den Schläger von dem Wagen weg. Ich grinste ihn sogar noch an. »Komm schon, Freund, komm…«
    Er schlug nach mir, doch der Schädelbrecher zerteilte nur die Luft.
    Unter dem nächsten Schlag tauchte ich hinweg, war plötzlich am Mann und hebelte ihn zu Boden.
    Er fiel auf den Rücken und überschlug sich.
    Ich gewann Zeit, hetzte zu dem Wagen und warf mich hinter das Lenkrad. Sofort verriegelte ich die Türen.
    Zum Glück hatte der Kerl den Zündschlüssel stecken lassen. Satt brummte der Motor auf.
    Ich legte den Rückwärtsgang ein und setzte nach hinten.
    Der Muskelprotz sprang auf, er wollte nicht überrollt

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