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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herrschende Akustik noch verstärkt und hinterließ bei Bill einen sympathischen Eindruck.
    Überhaupt gefiel ihm der Mann. Der Reporter lächelte.
    Und van Cordtland erwiderte die Geste.
    Bill ahnte nicht, daß er bereits dem Dämonischen Einfluß des Mannes erlegen war. Und dabei hatte van Cordtland nicht viel getan. Er hatte Bill nur angesehen.
    »Ich heiße Bill Conolly«, antwortete der Reporter wahrheitsgemäß.
    »Und warum wollten Sie sich gegen mich stellen?« erkundigte sich van Cordtland. »Habe ich Ihnen etwas getan?«
    »Nein… das nicht.« Bill runzelte die Stirn, als würde er über irgend etwas angestrengt nachdenken.
    »Was war es dann, was sie hergetrieben hat?«
    »Ich bin nicht von allein gekommen, Sir.«
    »Sorry, ich vergaß. Meine Männer haben Sie ja zu mir geschafft. Aber sie mußten einen Grund haben. Welchen Grund haben Sie ihnen gegeben?«
    »Da waren die Bilder. Eine unselige Angelegenheit.« Bill winkte ab und blickte sich um. Er fühlte sich unwohl. »Können Sie nicht vielleicht…?« Er breitete die Arme aus und machte eine hilflose Bewegung.
    »Aber sicher, mein Lieber.« Einer seiner Männer bekam einen Wink.
    Der Kittelträger schloß auf. Bill durfte seinen Käfig verlassen. »Ich danke Ihnen«, sagte er.
    Van Cordtland lächelte. »War mir ein Vergnügen. Aber jetzt erzählen Sie weiter, Mr. Conolly.«
    »Ja, natürlich.« Bill legte zwei Finger gegen die Stirn. »Wo war ich stehengeblieben. Ach so, ja. Ich bekam die Bilder. Von William F. Masters, einem Bekannten. Er lebt nicht mehr. Aber das ist Nebensache. Ich ging mit den Bildern zu meinem Freund John Sinclair…«
    »Dem Geisterjäger!« zischte van Cordtland. Zum erstenmal zeigte sein Gesicht eine Reaktion. Sekundenlang verzerrte es sich zu einer haßerfüllten Grimasse. Doch rasch hatte er sich wieder in der Gewalt.
    Und Bill Conolly erzählte. Er berichtete alles, hatte sein eigenes Ich völlig vergessen. Er war, ohne es zu merken, in den Bann des Teufels geraten.
    »Wollen sie hier bleiben?« stellte van Cordtland mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen die Frage.
    Bills Augen leuchteten. »Ja.« Dann blickte er sich um. Er sah in die gespannten bleichen Gesichter der alten Menschen, und er konnte das Interesse lesen, das in ihren Augen stand.
    Sahen sie ihn als Opfer an?
    Bill war es egal. Willenlos unterwarf er sich diesem Arzt.
    Dr. van Cordtland trat auf Bill Conolly zu und legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schulter. »Können Sie spielen?« fragte er.
    Bill blickte ihn erstaunt an. »Was meinen sie damit?«
    »Ja. Hin und wieder.«
    »Na, das ist fabelhaft, dann werde ich Sie zum Roulettspiel einladen. Sie sind mein Gast.«
    »Und was ist das für ein Roulettspiel, um das Sie solch ein Geheimnis machen?«
    »Es ist das Totenkopf-Roulett, mein Lieber! Ein richtiges Geister-Roulett.«
    ***
    Rebbie Jones wehrte sich. Sie schlug, biß und kratzte, während ihre Mutter apathisch in den Klauen der Männer hing und kurzerhand mitgeschleift wurde.
    Rebbie machte sich steif, stemmte beide Füße ein, drehte sich und hämmerte ihrem Bewacher die Fäuste in das Gesicht.
    Der zuckte nicht einmal zurück, steckte die Schläge ein, die für ihn nicht mehr waren als Mückenstiche.
    Er schleifte Rebbie weiter. Durch einen langen kahlen Flur mit glatten Wänden.
    »Laßt mich los, ihr Schweine!« schrie Rebbie. »Laßt mich los, verdammt!«
    Der Mann kümmerte sich nicht um ihr Geschrei. Sein Griff wurde noch fester, und als Rebbie sich auch dagegen wehrte, wurde sie kurzerhand hochgestemmt und lag im nächsten Moment auf der linken Seite ihres Gegners.
    Er schleppte sie weg. Ging mit ihr auf eine Tür zu, durch die ihre Mutter wenige Sekunden vorher verschwunden war.
    Mit der rechten Hand riß der Mann die Tür auf.
    Er betrat mit seinem Opfer einen Spielsaal. Rebbie sah den Roulettisch, den Kronleuchter, der von der Decke hing, und leere gepolsterte Stühle.
    Auf dem grünen Filz lagen die Jetons schon bereit. Die Roulettschüssel glänzte wie frisch poliert.
    Die Gruppe durchquerte das Spielzimmer und blieb vor einer Tür stehen. Die beiden Männer standen jetzt neben ihren Opfern. Sie warfen sich noch einen Blick zu, nickten dann, und einer von ihnen zog die Tür auf.
    Im gleichen Augenblick schrie Rebbie auf.
    Aus der Türöffnung drang ein markerschütterndes Heulen. Die Dunkelheit hinter dem Eingang war wie eine zerfließende Masse, bewegte sich, formte Figuren und Kreise. Rebbie hatte das Gefühl, vor ihr

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