Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gang, warf einen vorsichtigen Blick nach beiden Seiten und zuckte plötzlich zusammen, als ein Mann um die Ecke des schwach beleuchteten Ganges kam.
    Der Kerl führte einen Hund an der Leine.
    Zurückweichen konnte Suko nicht mehr. Er mußte sich stellen.
    Der Hund stieß ein bedrohliches Knurren aus und wurde in der nächsten Sekunde von der Leine gelassen.
    Wie eine Kanonenkugel raste er auf Suko zu. Seine breiten Pfoten klatschten auf den Boden.
    Suko blieb breitbeinig stehen. Ein Kraftpaket, ein Bündel an Energie. Er wirkte wie ein Fels.
    Zwei Yards vor Suko schnellte der Köter los. Weit hatte er seinen Rachen aufgerissen. Die Reißzähne blinkten. Der Hund war bereit, sie Suko in die Kehle zu hacken.
    Suko, der Kraftmensch, blieb stehen. Die dressierte Bestie prallte gegen ihn.
    Fauchen, Knurren, unterdrücktes Bellen.
    Für Sekunden schienen Menschen und Tier eins zu sein. Dann warf Suko den Körper der gefleckten Bestie zu Boden. Es klatschte, als der Hund den Boden berührte.
    Stumm und mit aufgerissenen Augen blieb er liegen. Sein Kopf stand seltsam verdreht vom Körper ab.
    Der Kerl, dem der Hund gehörte, stieß einen Laut aus, der nicht weniger an das Bellen eines Tieres erinnerte. Unter seiner Jacke holte er den Schädelbrecher hervor. Suko konnte nicht wissen, daß ich bereits mit dem Kerl gekämpft hatte. Der Bursche hatte sich inzwischen jedoch erholt und auch seine verdammte Waffe wiedergefunden.
    Er kam wie eine Walze. Ließ dabei den Schädelbrecher in die offene linke Handfläche klatschen.
    Suko wich zurück. Er war ganz auf Abwehr eingestellt. Er wußte genau, daß er einen Schlag mit dem Schädelbrecher auch nicht verdauen würde. Dazu brauchte man wirklich einen Schädel aus Eisen. Und wer hatte den schon.
    »Brei!« keuchte der Schläger. »Zu Brei haue ich…«
    Das letzte Wort bekam er gar nicht mehr heraus. Da hatte Suko bereits zugeschlagen.
    Blitzschnell und aus dem Stand war diese Aktion gekommen. Es war ein harter, präziser Schlag, der da traf, wo Suko es haben wollte.
    Der Kerl verdrehte die Augen. Seine rechte Hand war paralysiert. Die Waffe rutschte ihm aus den Fingern. Schwer wie ein Brett kippte der Mann nach hinten. Er war nicht bewußtlos, konnte noch sprechen, wenn auch nur mühsam.
    Suko kniete sich neben ihn. »Du mußt noch viel lernen, Freund«, sagte er. »Ohne Deckung geht man nicht auf einen Gegner los. Merk dir das mal.«
    Der Graukittel starrte den Chinesen nur an.
    Suko stellte seine Fragen. »Wo ist John Sinclair?«
    In den Augen des Mannes leuchtete Unverständnis.
    Suko präzisierte seine Frage. »Ich will wissen, wo der Mann ist, den ihr gefangen habt?«
    »Spielzimmer«, murmelte der Wächter. »Roulett…«
    Suko glaubte ihm nicht, doch der Kerl blieb auch nach einer erneuten Frage bei seiner Antwort.
    »Dann erkläre mir den Weg«, forderte Suko.
    Er bekam die Beschreibung und war wenige Sekunden später bereits unterwegs…
    ***
    Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, erhoben sich zwei Croupiers von ihren Plätzen.
    Nur der Spielleiter blieb sitzen.
    Aus leeren Augenhöhlen starrte er auf die versammelten Menschen und bekam so alles mit, was sich in dem Spielzimmer abspielte. Die Schwarze Magie hielt ihn am ›Leben‹. Sie machte ihn auch sehend, obwohl er keine normalen Augen besaß.
    Bill Conolly furchte die Stirn. Er schien zu überlegen. Irgend etwas zerbrach in seinem Innern.
    Fand er sein Gedächtnis zurück?
    Schweiß sammelte sich auf seinem Gesicht, lief in Rinnsalen an den Wangen entlang, tropfte über das Kinn und versickerte im Kragen des Pullovers.
    Plötzlich sprang Bill auf.
    Aber da waren die beiden Totenköpfe schon bei ihm. Fest packten sie zu. Ihre knochigen Finger legten sich wie Klammern um seine Handgelenke und bogen sie zurück.
    »Verdammt!« Dieser Fluch zeigte, daß der Reporter wieder in die brutale Wirklichkeit zurückgefunden hatte. Er warf seinen Körper herum, riß die beiden Croupiers mit, die von dieser Aktion überrascht wurden, und schmetterte sie gegen die Kante des Roulettisches.
    Sie ließen den Reporter los.
    Sofort wirbelte Bill herum, wollte zur Tür rennen.
    Da hob der Spielleiter den Rateau. Ein Blitz schoß daraus hervor und bohrte sich dicht vor Bill Conollys Schuhspitzen in den Boden.
    Den Teppich zierte ein fingergroßes Loch. Es roch verbrannt.
    Bill blieb stehen.
    Die anderen Spieler wichen schreiend zurück, drängten sich an den Wänden, um aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu gelangen.
    »Packt ihn!«

Weitere Kostenlose Bücher