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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Polizeilieutnant lehnte sich zurück und ließ offenbar die Gestalten der Suthbeer-Gang vor seinem inneren Auge Revue spazieren. Wir ließen ihn volle zehn Minuten in Ruhe.
    »Slim Layette«, sagte er schließlich. »Der einzige, der eventuell in Frage kommen könnte, aber ich weiß nicht einmal mit Sicherheit, ob seine Beziehungen zu Glens Leuten so eng sind, daß man ihn überhaupt als zur Bande gehörend bezeichnen kann.«
    »Was ist das für ein Bursche?«
    »Eine Hafenratte. Hat ein paarmal wegen Diebstahls gesessen, eine Gastrolle als Einbrecher gegeben, die Finger in ein paar kleinen Überfällen auf Matrosen gehabt. Ein schmieriger Kerl. So eine Mischung aus Leichenfledderer und Schakal.«
    »Kann man mit ihm sprechen, ohne daß Suth davon erfährt?«
    »Wenn er es ihm nicht selbst sagt, gewiß. Layette ist viel zu klein, als daß Suthbeer sich darum kümmerte, wie er seine Tage verbringt und welche Besuche er empfängt.«
    »Wo wohnt er?«
    »Im Viertel natürlich. Ich schreibe Ihnen die Adresse auf.«
    Zehn Minuten später standen wir vor einer der schmierigen, dunklen Mietskasernen, wie sie gebaut worden sind, als der Hafen sich noch nicht soweit ausgedehnt hatte, und die nun mitten im Hafengelände stehen, bewohnt von ehrlichen Schauerleuten und von den Hyänen des Hafens.
    Layette bewohnte eine Zweizimmerwohnung im vierten Stock. Eine Klingel gab es nicht. Er öffnete erst auf anhaltendes Klopfen. Er trug ein schmieriges Hemd und eine Hose, deren Träger hinter ihm herschleppten.
    »Bullen!« rief er erschreckt, als er uns sah. »Wüßte verdammt nicht, was ich im Augenblick auf dem Kerbholz haben sollte.«
    Er war etwas über mittelgroß, lattendünn mit eingesunkener Brust, einem fahlen, von allen Lastern verwüsteten Gesicht und dem Blick des notorischen Feiglings in den Augen.
    »Es dreht sich nicht um dein Sündenregister, Layette«, sagte ich.
    »Los, laß uns rein. Wir haben mit dir zu reden.« Er wurde sofort übermütig.
    »Immer hinein in die gute Stube«, höhnte er. »Die Herren gestatten, daß ich vorgehe.«
    Er führte uns in sein Wohnzimmer, in dem auch das zerwühlte Bett stand, aus dem wir ihn herausgeklopft hatten.
    Ich riß sofort die Fenster auf, denn die Luft war nicht zu atmen.
    »Lassen Sie das!« schrie der Ganove. »Ich kann Zug nicht vertragen. Ich hab's auf der Brust!«
    »Dann zieh dir etwas an!« knurrte Phil. Der Kerl nahm einen Pullover vom Stuhl und streifte ihn sich über.
    »Immer das gleiche bei den Bullen«, schimpfte er vor sich hin. »Erst katzenfreundlich, und dann ein Ton wie beim Kommiß.«
    Ich lehnte mich gegen das Fenster. Es war der einzige Platz, auf den man sich zur Not setzen konnte. Slims Stühle und die zwei Sessel sahen alles andere als einladend aus.
    »Wir haben dir eine Stange Geld zu bieten, Layette«, begann ich.
    Er verzog verächtlich den Mund. »Cops haben nie Geld«, sagte er geringschätzig.
    »Wir sind vom FBI«, berichtigte Phil.
    Erst erschrak er, aber dann behielt er seinen frechen Ton bei: »Solch hohen Besuch habe ich noch nie gehabt, aber Geld haben G-men auch nicht.«
    »In diesem Fall doch. Wir bieten fünftausend Dollar, wenn du eine Auskunft beschaffen kannst.«
    Seine feigen Augen lauerten. »Eine Auskunft. Worüber?« fragte er und leckte sich die Lippen.
    »Es hängt mit Glen Suthbeer zusammen.«
    »Vergiß es, G-man«, schrie er und krümmte sich zusammen, als wäre der Name ein Peitschenhieb gewesen. »Zeuge gegen Suth spielen, was? Vor Gericht gegen ihn aussagen? Das haben schon andere versucht, und immer wieder kam Suth frei, und dann zeigte er es ihnen. Außerdem, ich weiß nichts über Suth. Ich gehöre nicht zu seinen Leuten. Lassen Sie mich damit in Ruhe!«
    »Es handelt sich nicht um eine Zeugenaussage«, antwortete ich ruhig. »Glen Suth hält zwei Leute fest, eine Frau und ein Kind. Diese beiden Menschen sind von ihm aus Mexiko entführt und nach New York gebracht worden. Glen hat es nicht selbst getan, denn er hat New York nicht verlassen. Also müssen es seine Leute für ihn erledigt haben, und so wie die Verhältnisse liegen, schätze ich, daß wenigstens vier oder fünf Mann daran beteiligt waren. Wir möchten, daß du versuchst, herauszufinden, wohin die Frau und das Kind gebracht wurden. Mehr nicht. Für eine richtige Auskunft über diesen Punkt zahlen wir fünftausend Dollar, und nie erfährt irgendwer, von wem diese Auskunft stammt.«
    In seinen Augen glomm Gier hoch.
    »Sie zahlen wirklich fünf große

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