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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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auch bei dem Versuch vernichtet worden sein, das Verfluchte Buch Gorgo zu zerstören, oder bei einer mißglückten Beschwörung nach den im Buch angegebenen Regeln. Ich werde Oscanora gegenüber einfach behaupten, ich hätte das Buch und wolle mit ihm verhandeln. Ob er mir nun glaubt oder nicht, er muß sich überzeugen, und deshalb muß und wird er sich mit mir treffen.«
    Das leuchtete Chester Trenton ein.
    »Geöffnet wurde die Schatulle in Kathy Alburns Gegenwart nicht«, überlegte er laut. »Es gibt einiges zu bedenken bei der Sache, aber versuchen kann man es auf jeden Fall, so zu Oscanora vorzudringen. Doch weiter im Text. Wenn du bei Oscanora bist, was dann? Fürchtest du nicht, der oberste Dämonendiener könnte dich in seinen Bann schlagen oder töten?«
    »Es ist sehr riskant, das weiß ich, aber ich bin nicht der Mann, der Gefahr aus dem Wege zu gehen. Ich habe einen Plan, wie ich vorgehen werde. Wenn er gelingt, habe ich Oscanora als Geisel in meiner Gewalt. Dann werde ich ihn zu einem Ort bringen, an dem wir ungestört sind, und dort verhören. Oscanora ist die Schlüsselfigur. Wenn ich ihn habe und zum Reden bringe, kann ich Cochanoee vernichten und den Kult zerschlagen. Kennst du einen Ort, wo ich ihn hinbringen und gefangenhalten kann, Ches?«
    »Ich habe eine Jagdhütte in den Everglades. Über den US Highway 41 ist sie in einer Dreiviertelstunde von Miami aus zu erreichen. Ich werde dir ihre Lage kurz skizzieren.«
    Auf einem Block fertigte Chester Trenton eine rasche Skizze an.
    Zamorra steckte das Blatt ein. Bill Fleming und Nicole Duval ruhten nach den Schrecken und Strapazen noch in ihren Gästezimmern.
    »Wie willst du Oscanora aus dem Hotel herausholen?« fragte Chester Trenton nun.
    Zamorra erläuterte seinen Plan. Nicole sollte ihn begleiten, damit sein Treffen mit dem Initiator des Cochanoee-Kultes unverfänglicher wirkte. Bill Fleming und Chester Trenton sollten im Hintergrund bleiben und eingreifen, falls die Dinge einen anderen Verlauf nahmen, als Zamorra beabsichtigte. Für den Abtransport Oscanoras hatte sich Zamorra etwas einfallen lassen.
    Chester Trenton brachte einige Bedenken vor, aber Zamorra ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
    Er nahm den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des Hotels Plaza. Von der Zentrale ließ er sich mit den Räumlichkeiten Oscanoras verbinden, und bald darauf hatte er Oscanora selbst am Apparat.
    Die Stimme des Seminolen klang tief und guttural. Oscanoras Englisch hörte sich fremdartig an, obwohl er keinen eigentlichen Akzent hatte.
    »Was wollen Sie, Zamorra?« fragte er.
    »Ich habe etwas, das Sie unbedingt haben wollten. Das Verfluchte Buch Gorgo. Treffen wir uns heute abend um zweiundzwanzig Uhr dreißig bei Ihnen im Hotel? Ich habe mit Ihnen zu reden.«
    »Worüber?«
    Zamorra lachte hart. »Sie wagen es, dem großen Meister Fragen zu stellen, der das Buch Gorgo besitzt? Sie wissen doch, welche Macht ich habe. Seien Sie froh, daß ich überhaupt erwäge, mit Ihnen und Ihrem Dämon zusammen zu arbeiten, statt sie einfach zu vernichten.«
    Zamorra hörte Oscanoras schnaubende Atemzüge. So hatte sicherlich schon lange niemand mehr mit dem Seminolen gesprochen, wenn überhaupt je. Doch Zamorra hatte den richtigen Ton angeschlagen.
    »Sie wollen mit uns zusammen arbeiten?«
    »Als Herrscher und Führer des Cochanoee-Kults selbstverständlich. Ich werde mir auch Cochanoee Untertan machen, wozu Sie nie imstande waren. Ich warne Sie davor, sich gegen mich zu stellen, sonst bekommen Sie es mit Mächten zu tun, gegen die auch Cochanoee Sie nicht schützen kann Also, um zweiundzwanzig Uhr dreißig im Hotel?«
    Oscanora zögerte noch.
    »Ich glaube nicht, daß Sie das Verfluchte Buch Gorgo haben. Ich nehme vielmehr an, es ist mit den Überresten der Jacht untergegangen.«
    »Sie Narr! Glauben Sie, wenn ich das Buch nicht hätte und mit der Macht und dem Wissen, das es mir verleiht, Vorsichtsmaßnahmen treffen könnte, würde ich mich zu Ihnen ins Hotel wagen? Sie werden das Buch Gorgo zu sehen bekommen, Oscanora.«
    »Also, gut, ich erwarte Sie.«
    »Wenn Sie für mich arbeiten, wird es Ihnen nicht schlechtgehen. Das kann ich Ihnen versichern. Aber wenn Sie sich widerspenstig zeigen oder gar etwas gegen mich im Schilde führen sollten, werden Sie eines schrecklichen Todes sterben.«
    Zamorra legte auf. Er wandte sich an Chester Trenton, der über die kleine Übertragungsanlage, die mit dem Telefon gekoppelt war, mitgehört hatte.
    »Na?«

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