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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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ins Penthouse gestürmt. Zamorra traf den Kerl mit dem Alligatorenkopf in den klaffenden Rachen, und er fiel zurück. Die Schreckensgestalt mit dem Polypenkopf brach in die Knie.
    Hohe, pfeifende Laute kamen aus dem Papageienschnabel. Das Monstrum brach in die Knie, seine Tentakel zuckten und peitschten umher, legten sich im Todeskampf um das Ungeheuer mit dem Leguankopf und rissen es zu Boden.
    Die drei anderen zögerten.
    »Zurück!« schrie Zamorra. »Sonst ist es vorbei mit euch. Bleibt alle weg, ich habe Oscanora in meiner Gewalt, und ich werde nicht zö- gern, ihn zu töten.«
    Die drei grausigen Erscheinungen blieben abwartend im Eingang stehen. Das Monstrum mit dem Leguankopf machte sich von den Tentakeln frei, die zu zucken aufgehört hatten. Wie die anderen drei wagte es sich nicht näher.
    »Bring Oscanora und Charenton her, Nicole«, rief Zamorra, während er die abgeschossenen Patronen ergänzte.
    Nicole trieb die beiden Gefangenen vor ihrer Pistole her in das große Treibhauszimmer, wo die dämonischen Leibwächter mit den ungeheuerlichen Köpfen sie sehen konnten.
    »Schicken Sie alle weg, Oscanora«, forderte Zamorra den Seminolen auf. »Ich weiß, daß ich nicht mit allen Ihren Anhängern fertig werden kann, aber bevor ich sterbe, sterben Sie, das garantiere ich Ihnen.«
    »Weshalb sollte ich Ihnen in die Hände arbeiten?« fragte der stämmige, seltsam gekleidete Seminole.
    »Weil Sie sonst eine Kugel mit magischen Kräften ins Bein bekommen. Sie sind selbst ein halber Dämon, mit Ihnen kenne ich keine Gnade. Los, ich sage es nicht noch einmal.«
    »Geht«, sagte Oscanora zu seinen Leibwächtern. »Wartet ab, bis ihr wieder von mir hört. Niemand darf ins Penthouse, ehe ich es nicht anordne.«
    Die vier Monstren zogen sich langsam zurück. Sie stiegen die Treppe hinab. Unten wurde Stimmengewirr laut. Die Schüsse hatten die Dämonendiener in den drei obersten Etagen alarmiert. Weiter unten im Hotel war nichts mehr gehört worden.
    »Was jetzt?« fragte Oscanora.
    »Schicken Sie Charenton weg. Ihn brauche ich nicht. Er soll die Tür hinter sich zumachen. Keiner Ihrer Anhänger, Mensch oder Dä- mon, soll sich im Penthouse, auf der Treppe oder auf dem Dach blicken lassen, Oscanora, sonst knallt es, klar?«
    Die Augen des Seminolen schillerten tückisch.
    »Es scheint, daß Sie im Moment die Trümpfe in der Hand halten, Zamorra.«
    Auf einen Wink Oscanoras ging der weißhaarige Charenton hinaus. Er zerrte die Leiche des Monstrums mit dem Polypenkopf von der Schwelle und drückte die Tür zu. Zamorra ging nun hinein ins Zimmer, in dem sie am Tisch gesessen hatten, und nahm das Amulett aus der eisernen Schatulle. Er hängte es sich um den Hals.
    Plötzlich hörte Zamorra ein Zischen. Er sah eine Bewegung unter dem Tisch, und nur seine schnelle Reaktion rettete ihn. Zamorra steppte einen Schritt zurück. Die Sumpfviper, die Oscanora auf dem Schoß gehabt und angesichts der Erkenntnis, daß Zamorra etwas gegen ihn im Schilde führte, fallen lassen hatte, um die Hände frei zu haben, schnellte hervor.
    Die Giftzähne erwischten noch Zamorras Hosenbein, drangen aber nicht ins Fleisch. Mit der Linken packte Zamorra die grüne Viper kurz hinter dem Kopf und riß sie von seinem Hosenbein.
    Das zischende Reptil wand sich um seinen Arm und zuckte und versuchte, dem harten Griff zu entrinnen. Doch Zamorra hielt eisern fest. Er ließ nicht los. Er schlug den Kopf der Schlange ein paarmal gegen die Wand, bis er zerschmettert war, und warf den sich windenden Kadaver von sich.
    Dann ging er aus dem Zimmer.
    Während Oscanora vor Nicoles Pistolenmündung stand, verließ Zamorra das Penthouse durch den Ausgang, der hinaus aufs Dach führte. Aus einer Luke sah ein schuppiger, überdimensionaler Schlangenkopf hervor, einer von Oscanoras dämonischen Leibwächtern, verschwand aber gleich, als er Zamorras ansichtig wurde.
    Das breite, ebene Dach, von dem aus dem Penthouse fallenden Licht und dem eines noch höheren Hotelgebäudes auf der anderen Straßenseite erhellt, war völlig leer. Die Tür zum Penthouse stand offen, Zamorra konnte alles hören, was drinnen vorging.
    Langsam, alles rundum im Auge behaltend, kehrte er zum Penthouse zurück. Über sich in der Luft hörte Zamorra ein Brummen. Er atmete auf. Obwohl alles glattgegangen war, zweifelte Zamorra keinen Augenblick daran, daß er sich jede Sekunde in Lebensgefahr befand. Die Dämonendiener waren mörderisch und gefährlich wie blankes Gift. Jeden Moment erwartete

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