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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und blaß wirkte der Erdtrabant, wie ein großes Auge, das alles beobachtete, was auf der Welt vor sich ging.
    Die vier Männer sprachen kein Wort, während sie den Sarg durch die Nacht schleppten. Am Tag zuvor hatte es noch geregnet. Der Boden war aufgeweicht. Bis zu den Knöcheln sanken die Männer ein in den lehmigen Matsch.
    Nur Cromwell stieß hin und wieder ein sattes Knurren aus. Er war zufrieden, daß der Henker unter seinem Pfeil das schreckliche Leben ausgehaucht hatte.
    Einige Yards gingen sie noch an einem alten Zaun entlang. Die Bretter steckten tief im Boden, Manche hingen auch schräg. Durch eine Lücke schimmerte das gelbe Augenpaar einer streunenden Katze.
    Dann erreichten sie den Leichenacker.
    Das Gelände lag an einem Hang. Ganz unten hatte der Totengräber die Kuhle geschaufelt.
    Die Männer stellten den Sarg ab.
    Der Pfarrer holte unter seinem langen Mantel ein Gefäß mit Weihwasser hervor. Er trat dicht an das Grab heran und spritzte das geweihte Wasser in die Grube. Dabei murmelte er lateinische Gebete.
    Der Wind zerrte an den Jacken der Männer und wirbelte ihre Haare durcheinander. »Laßt ihn in die Grube hinab«, sagte der Pfarrer.
    Die Männer packten den Sarg und hoben ihn an. Dann schwebte er über dem offenen Grab.
    Kurzerhand ließen sie ihn fallen.
    Die Totenkiste krachte in die Grube.
    »Geschafft!« murmelte Cromwell.
    Er hatte das Wort kaum ausgesprochen, als sich der Wind legte. Still wurde es. Nicht einmal ein leichtes Säuseln war zu hören.
    Die Männer bückten sich an. Unsicherheit flackerte in ihren Augen. Es war etwas geschehen, das sich nicht mit den Naturgesetzen erklären ließ.
    Von einem Moment zum anderen nahm der Himmel eine andere Farbe an Schwefelgelbe Wolken ballten sich zusammen. Die Luft schmeckte auf einmal wie vor einem Gewitter.
    »Weg!« murmelte der Pfarrer, »wir müssen weg hier. Der Teufel will sich rächen.« Flint Riley schlug hastig ein Kreuzzeichen. Er hatte fürchterliche Angst. Er ahnte, daß nicht alles glatt gehen würde.
    Und er hatte recht.
    Eine Stimme klang auf.
    Dumpf und hohl. Sie drang aus dem Grab.
    Der Henker sprach…
    »Hört mich an!« schallte den Männern seine rauhe Stimme entgegen. »Hört mir zu, ihr Verfluchten. Ihr habt mich getötet und doch wiederum nicht. Ich werde zurückkommen, und der Satan persönlich wird meine Rache leiten. Vielleicht schon morgen, vielleicht aber erst übermorgen oder in hundert Jahren. Wer weiß… Ihr aber werdet eures Lebens nicht mehr froh. Mein Fluch trifft euch und eure Nachkommen. Die Kräfte der Holle werden sich breitmachen und mich rächen. Ich aber werde lachen und eure Seelen in die Finsternis holen.«
    Die Männer wollten wegrennen, doch eine unbekannte Kraft hielt sie am Rand des Grabes fest. Sie starrten in den Sarg hinein, sahen den Henker in der offenen Totenkiste liegen und bemerkten, wie sich sein Gesicht veränderte.
    Unter der Seidenkapuze schimmerte es gelblich, als wäre das wächserne Antlitz vergoldet worden.
    In der Tat leuchtete das Gesicht golden. Aber es war kein Gesicht mehr, sondern ein schimmernder Totenschädel. Die Haut war von den Knochen gefallen, und der Schädel leuchtete durch die Kapuze.
    »Geht jetzt!« drangen die Worte aus dem Maul. »Geht und zittert, ihr Wichte.« Im nächsten Augenblick zuckte ein Blitz vom Himmel.
    »Aaaahhh…« Flint Riley brüllte auf. Er bog seinen zuckenden Körper zurück, hatte die Arme halb erhoben. Das Entsetzen hatte sich in seinem Gesicht festgefressen. Dann brach der Schrei ab. Langsam sank Flint Riley zu Boden. Schwarz hatte sich seine Haut gefärbt Schwarz und verbrannt.
    Der schreckliche Vorgang hatte nur Sekunden gedauert. Eine Zeitspanne, in der die anderen drei Männer wie gelähmt dastanden.
    Flint Riley war tot. Wann traf es den nächsten?
    Darauf wollte keiner warten. In panischer Hast flohen die Männer dem Dorf zu. Sie ließen den Leichenacker so rasch hinter sich wie möglich.
    Dann gellte ein schauriges Gelächter auf. Es trieb sie an, noch rascher zu laufen. Kurz vor dem Dorf trennten sie sich. Sie liefen in ihre Häuser zurück und verschlossen Türen und Fenster. Der Pfarrer ging in seine Kirche, kniete vor dem Altar nieder und betete.
    In dieser Nacht geschah noch Schlimmes. Vieh verendete unter gräßlichen Qualen, und ein junger Mann spießte seine Mutter mit einer Heugabel auf. Am anderen Morgen fand man ihn erhängt auf dem Speicher des Hauses.
    Nur der junge O’Casey erholte sich schneller. Sein Haß

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