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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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nahmen sie mir die Handschellen wieder ab.
    Die beiden Cops schüttelten mir die Hand und erkundigten sich nach meinen Wünschen.
    »Waschen, rasieren, Zähne putzen, rauchen und ein vernünftiges Essen«, sagte ich.
    »Okay, Ihr Freund sitzt schon im Bereitschaftsraum und hat das Nötige mitgebracht.«
    Tatsächlich! Phil saß im Bereitschaftsraum der City Police und grinste mich neugierig an, als ich eintrat. Wir gingen zusammen in den Waschraum, und während ich mich wieder ein bißchen menschlich machte, erzählten wir uns gegenseitig, was inzwischen vorgefallen war. Ich hatte nicht viel zu berichten, weil mein Plan noch nicht zur Ausführung gekommen war.
    Freilich wußte Phil allerhand Neuigkeiten für mich. Er hatte die ganze Nacht im Stadthaus Adressen von Autobesitzern aus der Kartei herausgeschrieben, sofern es Leute waren, die einen weinroten Cadillac oder einen hellgrauen Ford mit der Endnummer 33 besaßen. Inzwischen war ein Heer von FBI-Beamten damit beschäftigt, jede einzelne Adresse zu überprüfen. In der siebzehnten Straße war frühmorgens gegen sieben schon wieder jemand entführt worden, diesmal ein Mann im mittleren Alter. Ich biß mir auf die Unterlippe. Lange durfte es nicht mehr dauern, sonst bekam die Presse doch noch früher Wind von der Sache, als uns lieb sein konnte.
    Nachdem ich mich gewaschen und zivilisiert hatte, gingen wir zusammen Mittag essen. Phil berichtete unterdessen weiter. Die Liste mit den Ärzten war aus dem Hospital zu uns gekommen, so daß jetzt auch die einzelnen Ärzte überprüft werden konnten. Der Sonderstreifendienst vom FBI hatte allerdings ohne Resultat die Straßen abgefahren. Trotzdem fuhren die Leute weiter.
    Nach dem Essen, als wir noch eine Zigarette zusammen geraucht hatten und zurück ins Hauptquartier der Stadtpolizei gegangen waren, gab mir Phil eine kleine Pistole.
    »Von Mister High. Die kannst du leichter verstecken. Wenn die Burschen zufällig die Null-acht mit dem FB1-Stempel bei dir finden sollten, wärst du geliefert.«
    Ich nahm das Spielzeug in die Hand. Ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken, meine altvertraute Null-acht herausgeben zu müssen, aber es ließ sich nicht anders machen.
    Ich schob mir das kleine Ding am linken Bein unter den Sockenhalter. Zwei Kartons zu je fünfzig Schuß Munition schob ich in die Hosentasche.
    Phil drückte mir zum Abschied die Hand.
    »Mister High hat mir aufgetragen, dir anzuraten, ja vorsichtig zu sein. Er meint, mit toten G-men könnte er nichts anfangen.«
    »Keine Bange«, lachte ich. »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und der G-men.«
    »Daran solltest du immer denken«, sagte Phil vorwurfsvoll. Er dachte wohl an einige frühere Erlebnisse.
    Wir schüttelten uns noch einmal die Hand, dann ließ ich mich wieder in die Zelle zurückbringen.
    »Hat aber lange gedauert«, meinte Billy.
    Ich nickte ein wenig freundlicher: »Mein Anwalt war da. Er hat es durchgesetzt, daß ich mich waschen und rasieren durfte. Allerdings unter dicker Aufsicht. Na, vielleicht war's das letzte Mal,«
    Ich ließ mich auf meine Pritsche fallen und starrte düster vor mich hin. Billy kam zutraulich näher.
    »Was hast du denn ausgefressen?«
    Ich sah auf. Erst nach einer langen Pause erklärte ich schleppend:
    »Hab' einen von den Cops umgelegt.«
    »Was?«
    Billy sprang auf wie von einer Tarantel gestochen.
    »Einen Cop?«
    »Yeah!«
    »O weh!« seufzte Billy teilnahmsvoll. »Da hast du wenig Aussichten mit deinem Leben.«
    »Weiß ich selber«, brummte ich wieder böse.
    »Verdammt!« fluchte Billy, »wenn man einen Weg wüßte, hier rauszukommen!«
    Ich sagte nichts dazu.
    »Bei mir sieht's auch ziemlich ranzig aus«, fuhr Billy fort. »Im Moment können sie mir nichts weiter nachweisen, nur so eine -kleine Schlägerei. Aber ich habe meine Finger in einer dicken Sache drin. Wenn sie dahinterkommen, können wir zusammen auf den Elektrischen Stuhl steigen.«
    »Angeber!« sagte ich nur.
    »Denkst du! Bilde dir nur nichts ein! Weil du einen Cop umgelegt hast, denkst du vielleicht, du wärst hier der schwerste Junge im Bau, was? Aber ich will dir mal was sagen: Ich bin Kidnapper, lind darauf steht auch der Stuhl! Gestern an einem einzigen Tag zwei Kinder geangelt — ist das nichts?« Ich tat, als fange er an, für mich interessant zu werden. Ich legte ihm einige Fragen vor, die so gehalten waren, daß er glauben mußte, ich wollte seine Gangsterqualitäten prüfen. Dann sagte ich:
    »Okay, du kannst von mir aus

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