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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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mitmachen. Aber wehe, wenn du nicht auf den Millimeter genau tust, was ich dir sage!«
    Billy sah mich verständnislos an: »Wobei mitmachen?« fragte er.
    Ich sah mich vorsichtig am Gitter um, das den Zugang zum Korridor versperrte, dann raunte ich ganz leise:
    »Ich türme heute nacht. Mein Anwalt hat alles vorbereitet. Einer der Cops vom Nachtdienst ist bestochen. Er läßt die Kellertür unverschlossen, die hinaus in den Hof geht. Dadurch brauchen wir nicht am Pförtner vorbei.«
    »Aber wie willst du denn hier unten aus der Zelle herauskommen?«
    Ich lachte rauh.
    »Hier!« sagte ich und zog mein Hosenbein so weit hoch, daß er den Griff der kleinen Pistole sehen konnte.
    Billy riß Mund und Augen auf. »Mensch!« staunte er. »Wo hast du denn die kleine Kanone her?«
    »Hat mir mein Anwalt zugespielt, als er mir die Hand gab zur Begrüßung.«
    »Muß ja ein toller Bursche sein. Kostet sicher ‘ne Menge Geld, so ein Pfundskerl von einem Anwalt, was?«
    »Mehr als ein Direktor in einem Monat verdienen kann. Aber mein Leben hat schließlich auch seinen Wert.«
    Darin gab mir Billy recht.
    Dann fing ich an, ihm meinen sogenannten Befreiungsplan haarklein auseinander zu setzen. Er hörte begierig zu.
    Nach dem Abendbrot, das ich hinunterwürgte, um nicht Billys Aufsehen zu erregen, legten wir uns früh auf unsere Pritschen. Billy wollte noch mit mir pokern, aber ich lehnte ab. Ich müßte fit sein in der Nacht, und das sah er schließlich auch ein.
    »Wann sollen wir loslegen?« raunte Billy, der vor Aufregung schon ganz nervös war.
    »Nicht vor ein Uhr, weil um eins der Pförtner noch einmal zu einem Kontrollgang in den Keller kommt.«
    »Okay.«
    Ich versuchte zu schlafen. Billy störte mich noch einmal:
    »Wirst du munter werden?«
    »Auf die Minute, verlaß dich drauf!« Dann atmete ich langsam und tief, und nach ein paar Minuten war ich wirklich eingeschlafen.
    ***
    Billy weckte mich.
    »Es ist bestimmt schon nach eins«, sagte er. »Ich habe vor Aufregung kein Auge zumachen können.«
    Ich sah auf die Uhr. Es war noch nicht einmal zwölf.
    Wir pokerten, bis es endlich eins war. Dann gab ich Billy das Zeichen, das wir verabredet hatten. Er legte sich auf seine Pritsche und fing leise an zu stöhnen..
    Ich hatte mich auch wieder auf meine Pritsche gelegt und tat, als ob ich schliefe. Billy ließ sein Stöhnen langsam lauter werden. Ich kümmerte mich lange Zeit gar nicht darum. Als es mir zu bunt wurde, rief ich ihm zu:
    »Halt's Maul, ich will schlafen!«
    Billy fing an, herzzerreißend nach einem Arzt zu wimmern. Ich fluchte und drohte ihm entsetzliche Prügel an, wenn er nicht Ruhe geben sollte. Natürlich alles so laut, daß es der Wärter draußen vor dem zweiten Gitter hören mußte.
    Als Billy immer schlimmer seufzte und stöhnte und fast nach einem Arzt winselte, stellte ich mich an das Gitter und schrie:
    »Verdammt, hört ihr denn nichts! Hier wird ein Arzt gebraucht!«
    Ich hörte Schlüsselklirren. Billy grinste für den Bruchteil einer Sekunde. Er rollte sich auf seiner Pritsche so lange hin und her, bis er herunterfiel und auf dem Zellenboden lag. Dort wälzte er sich wie unter Höllenqualen.
    Der Wärter schloß unsere Zelle auf und kam herein.
    Darauf hatten wir gewartet. Billy schoß wie eine Rakete zur Tür hinaus. Ich tat so, als zöge ich dem Wärter meinen Pistolenkolben über den Schädel, während ich das Geräusch des Schlages mit der Schuhsohle verursachte.
    Der Wärter ging verabredungsgemäß in die Knie und sackte dann wie ein Mehlsack um. Ich durchsuchte seine Taschen, bis ich die Schlüssel zu den beiden Gitterwänden im Korridor gefunden hatte. Billy kam zurück in die Zelle und frohlockte:
    »Draußen im Korridor ist niemand weiter.«
    »Das wußte ich«, sagte ich. »Nachts haben sie immer nur einen Mann draußen.«
    Ich wollte gehen, da stürzte sich Billy auf den Wärter.
    »Was willst, du?« fragte ich.
    »Die Kanone!«, sagte er und holte die Pistole des Wärters aus der Ledertasche am Gürtel.
    »Komm schon!« drängte ich.
    Er kam. Allerdings nicht, ohne vorher dem Wärter noch schnell einen saftigen Tritt versetzt zu haben. Zum Glück hatte der Mann soviel Beherrschung, daß er keinen Laut ausstieß.
    Wir kamen mühelos hinaus. Wenn es allerdings ein richtiges Gefängnis gewesen wäre, hätte es sicher viel mehr Schwierigkeiten gegeben, aber wir waren ja nur in einem Polizeigefängnis, in dem man Untersuchungshäftlinge mal für ein oder zwei Tage einsperrt.
    Als wir

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