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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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bin.«
    »Gut.«
    Wir fuhren schweigehd weiter. Endlich hielt ich vor dem Leichenschauhaus. Wir gingen hinein. In der Anmeldung saß ein alter Mann und las einen Stapel Zeitungen. Ich zeigte meinen Dienstausweis.
    Er nickte und fragte:
    »Welchen wollen Sie sehen?«
    »Den, der vor kurzer Zeit von der Stadtpolizei eingeliefert wurde.«
    »Die junge Dame soll solange hier warten?«
    »Nein, sie muß leider mit hinunter.«
    »Wie Sie wollen.«
    Wir stiegen die Treppen in den Keller hinab. Unten machte der Alte Licht. Wir betraten die Leichenhalle. Rechts und links an den Wänden waren Türen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Backofentüren hatten. Aber es herrschte eine mörderische Kälte. Vielleicht war es gar nicht so schlimm, aber mir kam es fürchterlich kalt vor, weil es draußen angenehm warm war. Auch das Mädchen fröstelte.
    Der alte Mann schraubte .eine Tür los und rollte eine Bahre heraus. Er schlug das Tuch über dem Kopf zurück.
    Wir starrten in ein wächsernes Männerantlitz von mittlerem Alter. Der Kopf hatte nur noch an den Schläfen geringen Haarbestand, sonst war er kahl und hatte dafür wahrscheinlich wie ein Vollmond geglänzt. Jetzt war die Glatze von einer stumpfen, weißlich-gelben Farbe.
    Man konnte von der Seite sehen, daß der Hinterkopf zertrümmert war. Vorn am Kinn waren einige blaue Flecken. Wahrscheinlich da, wo der Riese aus der Nachtbar zugeschlagen hatte.
    Ich wandte mich dem Mädchen zu. Sie hatte die Augen weit geöffnet und zitterte.
    »War es dieser Mann?« fragte ich leise.
    Sie schrak aus ihren Gedanken auf.
    Ich wiederholte meine Frage:
    »Ist das der Mann, der Ihren Bruder raubte?«
    Sie nickte. Dann fing sie plötzlich an zu weinen. Ich legte meinen Arm um ihre schmalen Schultern und führte sie die Treppe hinauf. Hinter uns hörte ich den Alten mit der Tür hantieren.
    Ich brachte das Mädchen wieder nach Hause. Unterwegs rief ich von einer öffentlichen Fernsprechzelle aus Mister High an.
    »Okay, Chef«, sagte ich nur. »Wir liegen richtig.«
    »Gut, Jerry, dann bleibt es so, wie wir es besprochen haben. Aber seien Sie vorsichtig.«
    »Da es um mein kostbares Leben geht, können Sie sich darauf verlassen. Haben Sie schon mit den zuständigen Leuten von der City Police telefoniert?«
    »Ja, man ist einverstanden. Sie brauchen sich nur bei dem Wärter vom Nachtdienst zu melden.«
    »Okay.«
    Ich ging wieder hinaus in meinen Jaguar. Das Mädchen wohnte nicht sehr weit. Vor der Haustür sagte sie:
    »Meine Eltern schlafen noch nicht. Sie können es vor Aufregung nicht. Wollen Sie schnell eine Tasse Xaffee trinken? Wenn Sie in der Nacht arbeiten müssen, wird es Ihnen gut tun.«
    Ich sah auf meine Uhr. Es war mittlerweile drei geworden.
    »Geht nicht mehr«, sagte ich. »Habe noch eine Menge Dinge zu erledigen in dieser Nacht. Und viel Zeit ist nicht mehr.«
    »Dann viel Erfolg«, sagte sie.
    »Danke.«
    Mir wurde plötzlich warm ums Herz, als ich ihre schwarzen Augen so voller Vertrauen auf mich blicken sah. Ich winkte mit der Hand und drehte mich schnell um. Sentimental werden, das hätte mir gerade noch gefehlt.
    Ich fuhr meinen Jaguar zu mir nach Hause in die Garage. Die Schlüssel behielt ich bei mir. Von einem Taxi ließ ich mich zum Hauptquartier der Stadtpolizei bringen. Der Pförtner, der den Nachtdienst hatte,'schickte mich in den Keller. Dort war die Welt mit langen Gittern versperrt. Vor einem der Gitter saß ein Polizist an einem Tisch und legte sich Karten. Wenigstens sah es so aus. Als er mich sah, zog er mich am Ärmel in eine Ecke, wo wir aus den Zellen nicht gesehen werden konnten, und fragte leise:
    »Cotton vom FBI?«
    Ich nickte.
    Er zog wortlos ein Paar Handschellen aus seiner Hosentasche und öffnete sie. Ich hielt ihm grinsend meine beiden Arme hin. Mit einem harten metallischen Klack schnappten die Stahlfesseln ein. Er nahm die Kette in die Hand und sagte: - »Wenn's echt sein soll, muß ich Ihnen ein bißchen weh tun.«
    »Tun Sie ‘s!«
    Okay, er tat‘s. Er drehte an der Fesselungskette, daß mir Hören und Sehen verging.
    »Verdammt, Sie tun mir weh!« schrie ich.
    Er zog mich in den Gang und brummte:
    »Halt's Maul!«
    Während er mit der Rechten meine Fessel hielt, schloß er mit der Linken das erste Gitter auf. Er spielte den Sorgfältigen und schloß hinter uns erst einmal wieder ab, bevor er das nächste Gitter öffnete. Als wir auch da hindurch waren, befanden wir uns in einem Gang, der rechts und links Zellen hatte. Jede Zelle war zum

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