Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0015 - Der Morddämon

0015 - Der Morddämon

Titel: 0015 - Der Morddämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
Vom Netzwerk:
altbekannte, rein instinktive Bedrohung.
    »Wissen Sie auch, was das bedeutet?« stieß er mit rauher Stimme hervor.
    »Was?« Chu Siang war erstaunt.
    Er schob das große Schiebetor auf und blieb entsetzt stehen.
    »Professor, die Roboter sind ja wirklich fort«, entfuhr es ihm.
    »Aber dort stehen doch noch welche.« Zamorra wies auf die leblose, in mattem Metall glänzende stumme Truppe von fünfzig Robotern.
    »An ihnen fehlt noch einiges Wesentliche«, stieß Siang hervor.
    »Wie konnte der Chef die Roboter ausliefern? Sie waren ein Vermö- gen wert, und er hat fest mit den Einnahmen gerechnet.«
    »Ich sagte doch, daß man ihn gefoltert hat. Nach seinem Tod aber sind die fünfzig Roboter für die Täter wertlos, wenn sie mit der Formel nichts anfangen können.«
    »Was sind das für Leute, Professor?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Er ging langsam auf die halbfertigen Roboter zu.
    »Es sind keine Menschen, Mr. Siang, sondern Dämonen. Ein mit dem Teufel verbündeter Mensch leitet sie. Er will die ganze Welt vernichten.«
    »Mit den Robotern?« stieß Chu Siang hervor. Er fing an zu lachen.
    »Unmöglich!«
    »Die Roboter sind nur die Heerführer«, erklärte Zamorra bedeutsam. Seine Miene war so ernst, daß Siangs Lachen abbrach. »Dieser Teufel in Menschengestalt kann Tote zum Leben erwecken. Und wie viele Tote gibt es, Mr. Siang?«
    »Keine Ahnung. Dann sollen also unsere Roboter ein Heer von Toten anführen?«
    »Es sind Tote aus dem dreizehnten Jahrhundert. Es klingt unglaublich, ich weiß«, bestätigte Zamorra. »Aber eine kleine Generalprobe haben sie schon in der Wellington Street gegeben. Stellen Sie sich das einmal im Großen vor.«
    »Wenn in der Wellington Street wirklich unsere Roboter so gehaust haben, muß McTrash sie genau einprogrammiert haben.«
    »Das hat er getan – unter Zwang. Was geschieht aber, Mr. Siang, wenn die Dämonen unter der Führung ihres Meisters eine neue Aktion starten wollen und merken, daß McTrash sie angelogen hat, als er ihnen die Formel verriet?«
    »Nun, die Formel wird sicher stimmen. McTrash war ein guter Mathematiker«, erklärte Chu Siang. »Aber sie hat nichts mit den Robotern zu tun. Wir stellen ja auch noch andere Artikel her. Nämlich Radiatoren, Ventilatoren, Wärmespeicher und Trockengeräte.«
    »Und für alles braucht man Formeln?«
    »Gewissermaßen ja. Für die Herstellung. Aber sicher hat McTrash nur Zeit gewinnen wollen. Er hat irgendein paar Zeilen genannt, die ihm gerade einfielen, denke ich.«
    »Wie programmiert man nun die Roboter wirklich auf bestimmte Tätigkeiten ein?«
    »Im Hinterkopf ist die Befehlszentrale. Da gibt es eine Menge Knöpfe für die verschiedensten Funktionen.«
    Chu Siang erklärte Zamorra im Telegrammstil anhand eines nicht fertiggestellten Exemplars die wichtigsten Handhabungen.
    »Man kann die Roboter fernlenken oder sie mit Zeituhr auf Automatik einstellen.«
    »Wenn Ming-Li merkt, daß die Formel wertlos ist, Mr. Siang, wird er sich einen anderen Fachmann suchen. Und wissen Sie auch, wen?«
    »Keine Ahnung. Professor.«
    »Keinen anderen als Sie.«
    Chu Siangs Augen weiteten sich. »Mich? Aber der weiß doch gar nicht, daß ich existiere.«
    »Das wird er rasch herausfinden, Mr. Siang, wir haben nicht mehr viel Zeit. Wie kann man die Roboter stoppen, wenn sie in Aktion sind?«
    »Sie meinen – vernichten?«
    »Nein, vorerst nur anhalten.«
    »Wenn ein Roboter sich bewegt, sollte man besser nicht in seine Nähe kommen«, sagte Chu unsicher. »Dazu gibt es ja die Fernsteuerung.«
    »Man kommt also nicht an sie heran?«
    »Die Ein- und Ausschaltknöpfe befinden sich im Vorderkopf des Roboters. Aber wie gesagt, es ist ausgeschlossen, sie zu betätigen, wenn der Roboter in Aktion ist. Nur wenn man im Rücken des Roboters an die Kühlkammer heran will, kann man den Ein- und Ausschaltknopf bewegen, obwohl er unter Strom steht.«
    »Richtig, der Saft… Woher nimmt der Roboter ihn?«
    »Durch eine leistungsfähige Batterie, die wir selbst entwickelt haben und für vierzig Stunden ausreicht.«
    »Und dann muß man die Batterie auswechseln?«
    »Es rät sich, je zwei zu haben. Eine kann dann immer aufgeladen werden.«
    »Vierzig Stunden«, überlegte Zamorra laut. »Das ist eine lange Zeit, Mr. Siang. Die Geschichte in der Wellington Street hat mit Hin-und Rückweg maximal drei Stunden gedauert. Dann haben wir noch siebenunddreißig Stunden vor uns. Wie kann man die Roboter unschädlich machen?«
    »Nur durch Vernichtung,

Weitere Kostenlose Bücher