Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Muskeln. »Wenn’s verlangt wird, mache ich die schwarze Kirche dem Erdboden gleich.«
    John lächelte kurz. »Das wird hoffentlich nicht nötig sein.«
    »Wie gehen wir vor?« wollte Suko wissen.
    »Ich fahre jetzt mal voraus, du hinter mir her. Wir parken unsere Fahrzeuge in der Nähe der Kirche und sehen uns darin mal ganz unverbindlich um. Kann sein, daß Harry Podwil da festgehalten wird. Aus diesem Grund erscheint es mir ratsam, es nicht an der nötigen Vorsicht mangeln zu lassen.«
    »Ich passe schon darauf auf, wohin ich meinen Fuß setze.«
    John nickte. »Dann kann’s ja losgehen.«
    »Kein Einwand«, sagte Suko und startete sein Motorrad.
    John Sinclair setzte sich in seinen Bentley und fuhr los. Suko folgte ihm, als hinge er an einem unsichtbaren Abschleppseil.
    Nach einer Fahrt von zehn Minuten erreichten sie den verwilderten Park. John stellte fest, daß die alte Kirche auch am Tage nichts von ihrer unheimlichen Ausstrahlung einbüßte. Nachdem der Geisterjäger ausgestiegen war, prüfte er kurz den Sitz seiner Beretta, die in der Schulterhalfter steckte und mit geweihten Silberkugeln geladen war. Im Kofferraum des Bentley befand sich Johns Spezialkoffer, in dem unter anderem eine Eichenbolzen verschießende Pistole und ein geweihter Silberdolch lagen, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte. Außerdem trug der Geisterjäger eine magische Kreide und eine Gnostische Gemme bei sich. Aber auf diese Waffen verzichtete der Geisterjäger bei diesem Einsatz, denn die Mitglieder der Satanssekte waren Menschen, keine Wesen aus dem Schattenreich, und so war es auch nicht nötig, Spezialwaffen gegen sie einzusetzen.
    Für Red Rozzo, so nahm John Sinclair an, würde die Beretta reichen.
    Suko kam zu ihm.
    Der Chinese vergrub die Hände in den Hosentaschen und blickte zur Kirche hinüber.
    »Das ist er also, der Höllenstützpunkt.«
    »Wir werden dafür sorgen, daß er das nicht mehr allzu lange bleibt«, sagte John entschlossen.
    Suko wiegte den großen Kopf. »Tony Shamrock und Harry Podwil mußten gestern nacht bestimmt all ihren Mut zusammennehmen, als sie sich in der Dunkelheit dieser unheimlichen Kirche näherten.«
    »Ein bißchen weniger Mut wäre in diesem Fall besser gewesen«, brummte John. »Komm, Suko. Wir sehen uns die Kirche jetzt mal gründlich von innen an.«
    Die Freunde trabten los.
    John hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Er sah sich unauffällig um, konnte jedoch nirgendwo eine verdächtige Person entdecken. Ob er sich den heimlichen Beobachter bloß einbildete?
    Sie erreichten das hohe Kirchentor. Es war abgeschlossen, und John Sinclair war nicht in der Lage, daran etwas zu ändern. Sie suchten einen anderen Eingang und entdeckten an der Kirchenrückseite eine schmale Tür, die zwar klemmte, aber Sukos ungestümen Kräften nur wenige Augenblicke standzuhalten vermochte. Der große Chinese mußte den Kopf einziehen, als er die Kirche betrat.
    John ging voraus.
    Drei Meter vor dem Altar blieb er stehen. Er schaute sich entrüstet um. »Nun sieh dir das mal an, Suko«, sagte er gepreßt. »Was die aus dieser Kirche gemacht haben.«
    »Skandalös«, knurrte der Chinese.
    Die heiligen Symbole waren entwürdigt und entweiht. Überall prangten dämonische Zeichen und Bilder der Schwarzen Magie.
    John setzte seinen Weg durch die auf verabscheuungswürdige Weise entstellte Kirche fort. Suko blieb neben ihm. Sie warfen in jede Sitzreihe einen kurzen Blick, sie schauten hinter jede Säule, in jede Nische, konnten aber keine Spur von Harry Podwil finden.
    Suko wies auf den Steinboden. »Vielleicht haben sie ihn in den Katakomben versteckt.«
    »Das wäre möglich«, sagte John.
    Sie begaben sich zu einem breiten Abgang, vor dem sich ein hüfthohes eisernes Gittertor befand. Suko machte den Freund auf die schmiedeeiserne Heiligenfigur aufmerksam, die man auf eine widerwärtige Art verhöhnte.
    »Diese Kerl haben hier drinnen sehr gewissenhaft gewirkt«, sagte Suko. Die Stirn hatte er gerunzelt.
    »Das mußten sie. Sonst hätte Lemuri diese Kirche nicht betreten«, sagte John. Er öffnete das Gittertor, entnahm seinem Jackett eine kleine Kugelschreiberlampe und knipste sie an. Sie gab nicht viel Licht, aber ihr Schein reichte wenigstens, um John etwaige Hindernisse rechtzeitig aufzuzeigen.
    Aus den Katakomben wehte ihnen ein kalter Hauch entgegen. John und Suko bewegten sich so lautlos wie möglich. Sie erreichten das Ende der Steintreppe. Es roch muffig in dem alten Gewölbe. Die Wände

Weitere Kostenlose Bücher