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0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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uns fertig! Dann sind wir erledigt!«
    Tony und Harry sprangen von der Mauer.
    Harry Podwil war nun kleinlaut geworden. Auch er hatte begriffen, daß ihnen nun große Gefahr drohte. Die Freunde jagten mit langen Sätzen durch die Dunkelheit. Die schemenhaften schwarzen Gestalten sausten hinter ihnen her, und obgleich Tony und Harry unglaublich schnell rannten, holten ihre unheimlichen Verfolger zusehends auf.
    Die Jungen hetzten dem Parkende entgegen.
    »Trennen!« keuchte Tony Shamrock. Panik glitzerte in seinen geweiteten Augen. »Wir sollten uns trennen, Harry!«
    Harry nickte hastig. »Mach’s gut.«
    »Du auch.«
    Die Freunde liefen in verschiedenen Richtungen davon.
    Ihre Verfolger teilten sich. Zehn blieben hinter Harry. Die anderen zehn versuchten, Tony zu kriegen. Shamrock rannte mit brennenden Lungen. Er war sich bewußt, daß er hier einen Wettlauf mit dem Tod austrug. Wenn man ihn erwischte, würde er seinen siebzehnten Geburtstag nicht mehr erleben, das stand für ihn fest. Seine Angst vor einem gewaltsamen Ende verlieh ihm zusätzliche Kräfte, die ihn schnell wie eine fliehende Gazelle vorwärts preschen ließen.
    Er erreichte das Ende des Parks, überquerte die daran vorbeiführende Straße, überkletterte eine Mauer und einen hüfthohen Zaun. Er hatte die schwarzen Männer dicht auf den Fersen, aber sie schafften es nicht, näher an ihn heranzukommen.
    Er würde bis zum Umfallen laufen, und sein einziger Wunsch war in diesem kritischen Augenblick, daß seine Verfolger vor ihm umkippen würden…
    ***
    Harry Podwil war noch nie ein guter Läufer gewesen. Er hatte, nicht so lange Beine wie Tony Shamrock, und er war auch nicht so wendig wie dieser. Seine Stärke waren seine Fäuste, jedenfalls im Kreise seiner jugendlichen Bekannten. Da gab es keinen, der ihn bezwingen konnte.
    Aber die Kerle, die im Augenblick hinter ihm her waren, waren kräftige erwachsene Männer.
    Vielleicht hätte er sich gegen einen von ihnen wirksam zur Wehr setzen können. Gegen einen! Aber sie waren zu zehnt.
    Harry hörte sie keuchen.
    Sie trugen jetzt wieder ihre schwarzen Masken.
    Der Junge kam sich vor wie ein Fuchs auf der Flucht vor hechelnden Bluthunden.
    Hatte er überhaupt noch eine Chance?
    Harry hatte den Eindruck, jemand würde das Ende des Parks immer weiter von ihm fortziehen. Er lief und lief – und schien nicht vom Fleck zu kommen. Was war vernünftiger? Immer weiterzurennen, bis ihn die schwarzen Kerle eingeholt hatten? Bis dahin würde er so entkräftet sein, daß er nicht mehr in der Lage war, seine Fäuste hochzunehmen. Oder war es nicht besser stehenzubleiben, Kräfte zu sparen und sich den Teufelsanbetern zu stellen?
    Harry warf einen gehetzten Blick über die Schulter.
    Er stolperte und fiel.
    Ein heftiger Schmerz durchzuckte seine Schulter. Er biß die Zähne zusammen und rappelte sich mühsam wieder hoch.
    Dabei verlor er wertvolle Sekunden.
    Der erste Satansverehrer erreichte ihn. Harry sprang ihn mit dem Mut des Verzweifelten an. Seine Faust traf das Kinn des Maskierten. Der Schlag war so kraftvoll, daß der Mann ihn nicht stehend verkraften konnte. Er ging zu Boden. Als Harry Podwil das sah, triumphierte er, denn plötzlich wußte er, daß sich seine Stärke mit der der Erwachsenen messen konnte.
    Den zweiten Gegner schaffte er mit einem Tritt in den Unterleib.
    Den dritten holte er mit einem Faustschlag genau zwischen die Augen von den Beinen.
    Aber dann war Feierabend, denn nun erreichte ihn der Rest des Rudels. Er fühlte sich von vielen Händen gepackt. Er wußte nicht, wohin er zuerst schlagen sollte. Sie zerrten und stießen ihn. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sobald er seine Fäuste abschoß, blieben sie in irgendwelchen Armen federnd hängen, ohne auch nur die geringste Wirkung zu hinterlassen. Sie engten seine Bewegungen immer mehr ein.
    Hände klatschten ihm ins Gesicht. Seine Wangen brannten wie Feuer.
    Harte Faustschläge prasselten auf seinen Kopf.
    Er trat nach den Beinen seiner Gegner.
    Sie blieben ihm nichts schuldig.
    Eine Hand. Er fing sie ab und verbiß sich in sie. Die vielen Schläge, die er einstecken mußte, zwangen ihn, die Hand wieder loszulassen. Der Boden schwankte unter seinen Füßen. Schwarze Flocken tanzten vor seinen Augen. Er war noch nie in seinem Leben ohnmächtig geworden, doch war er hart daran, die Besinnung zu verlieren.
    Seine Gegner starrten ihn aus zusammengekniffenen Augen haßerfüllt an.
    Sie wanden ihm die Arme so fest auf den Rücken, daß

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