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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sie befürchtet hatten.
    Als Lesur die geöffnete Tür sah, wußte er, daß sein Soldat die Wahrheit gesagt hatte. Eine unerklärliche Ehrfurcht bemächtigte sich seiner, und er bereute seine verächtliche Bemerkung, die er eben noch über die Götter gemacht hatte. Ob sie ihm verzeihen würden? Er beschloß, sich besonders demütig zu zeigen.
    Drei Männer waren es, die er dann erblickte. Sie standen vor einem kubischen Würfel in der Mitte eines kahlen Raumes. Ihre achtunggebietende Erscheinung zwang Lesur auf die Knie. Sein Krieger lag bereits unterwürfig auf dem Steinboden.
    Rhodan begriff nicht sofort. Von der Wand her sagte John Marshall, der die Gedanken des Ferronen lesen konnte:
    "Er hält uns für Götter, die gekommen sind, um ihm gegen die Barbaren zu helfen. Im Augenblick überlegt er sich noch, wie er uns anreden soll. Ich glaube, er spricht verständliches Ferronisch. Es ist Lesur, der Thort."
    Rhodan erfaßte die Situation blitzschnell. Er trat vor und blieb erst im Rahmen der Tür stehen. Ehe Lesur etwas sagen konnte, hob er beide Arme gegen den Ferronen und sprach ihn in neuferronisch an: "Ja, du hast es erraten. Wir sind gekommen, um dir zu helfen. Deinem Gegner wird nicht erlaubt werden, diese Burg zu erobern."
    Lesur verstand die Worte, obgleich sie seltsam verändert und abgewandelt schienen. Aber das war nicht verwunderlich. Warum sollten die Götter nicht anders sprechen als die Sterblichen. Die Hauptsache war, daß man sie überhaupt verstehen konnte.
    Er richtete sich auf und blieb in gebeugter Haltung stehen.
    "Habt Dank, Ihr Götter. Aber der Feind ist bereits in die Burg eingedrungen. Viele meiner Krieger wurden getötet, und nun sind die Frauen und Kinder in Gefahr."
    Der Hinweis auf Frauen und Kinder ließ Rhodan schneller handeln, als er vielleicht beabsichtigte. Er wandte sich an seine Leute: "Bully du übernimmst die Säuberung der Innenburg mit Crest, Haggard und dem Roboter. Ich kümmere mich um die Abwehr des Feindes von außen. Marten, Ras, Marshall und Miß Sloane kommen mit mir. Strategie ist klar. Bully, du kämpfst mit deiner Gruppe im herkömmlichen Stil: Strahlwaffen, leichte Intensität. Ich werde mit den Mutanten gegen die Barbaren vorgehen und ihnen ein wenig mehr Glauben an die Götter beibringen. Das kann niemals schaden."
    Lesur und sein Krieger führten Bully und seine drei Begleiter in Richtung des großen Saales davon, vor dem bereits gekämpft wurde. Rhodan jedoch eilte mit seinen Mutanten die Steintreppen empor, um von der Beobachtungsplattform aus einen Überblick zu gewinnen. Bereits im Hof begegneten ihnen die ersten Barbaren. Der Rest der Verteidiger war in die Gänge geflohen, die zu den Kellergewölben führten. Die Eroberer fühlten sich bereits als Sieger. Und nun tauchten plötzlich diese Fremden vor ihnen auf.
    Von seinen Hauptmännern umgeben und das Schwert in der Hand, erblickte Gagat, Graf der Barbaren, den neuen Gegner. Er überlegte keine Sekunde und überzeugte sich auch nicht davon, was diese Fremden von ihm wollten. Blitzschnell dachte er daran, daß Lesur sich Bundesgenossen aus fernen Landen zugelegt haben mußte - und er gab seinen Soldaten den Befehl, sie zu töten.
    Rhodan hielt den Strahler in der Hand.
    "Was ist?" fragte er Marshall. Der Telepath flüsterte hastig: "Sie betrachten uns als Feinde. Der Bursche mit dem roten Umhang ist ihr Anführer - ein gewisser Gagat. Soeben gab er den Befehl, uns umzubringen."
    "Schön", nickte Rhodan. "Dann wissen wir wenigstens, woran wir sind. Also los! Jeder nach seinen Fähigkeiten. Ich begnüge mich mit dem Strahler. Anne Sloane, vielleicht lassen Sie diesen Gagat einmal in die Lüfte steigen!"
    Aber in den ersten Minuten fand Anne dazu keine Möglichkeit, denn sie mußte ihre ganze Aufmerksamkeit dazu verwenden, mit Hilfe ihrer telekinetischen Gabe die geschleuderten Speere abzulenken. Sie tat das mit erstaunlichem Geschick und unglaublicher Geistesgegenwart. Und der Erfolg ihrer Bemühungen war durchschlagend.
    Der Unterführer der Barbaren - er stand direkt neben Gagat - hob seinen Speer und schleuderte ihn gegen Rhodan, den er als die Hauptperson erkennen mochte. Das Wurfgeschoß war genau gezielt und hätte Rhodan unweigerlich getroffen, wenn es nicht plötzlich mitten in der Luft gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt wäre. Für eine Sekunde verharrte der Speer dort bewegungslos, dann beschrieb er einen Bogen und kehrte zu seinem Herrn zurück. Allerdings mit entsprechender

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