0015 - Die Spur durch Zeit und Raum
Flucht oben auf der Plattform. Die wütenden Ferronen Lesurs wollten sich verständlicherweise an den plötzlich so geschwächten Barbaren rächen. Sie hinderten sie förmlich an der Flucht. Gagat, der immer noch dicht über den Häuptern der Kämpfenden schwebte, fuchtelte verzweifelt mit den Armen. Dabei segelte er immer weiter auf den Zinnenrand zu, bis er ihn erreichte und dann über dem Nichts hing.
Der Boden lag tief unter ihm. Wenn er jetzt abstürzte, war er verloren. Aber Anne hatte nicht die Absicht, ihn zu töten. Sie vermittelte ihm den Eindruck eines Sturzfluges und setzte ihn dann sanft, nicht weit von der Burg entfernt, auf. Hier stand Gagat nun einsam und verlassen und beobachtete, noch halb gelähmt von dem schrecklichen Erlebnis, die zügellose Flucht seiner Krieger.
Allmählich sammelten sich die Überlebenden um ihren Anführer. Sie begriffen immer noch nicht, wieso Gagat plötzlich hatte fliegen können, aber wenn die Götter - zumal noch feindliche - ihre Hand mit im Spiele hatten, mußte man mit den unglaublichsten Ereignissen rechnen.
Es fehlten jedoch noch jene Soldaten, die bereits in das Innere der Burg eingedrungen waren. Ob sie dem Zorn der Leute Lesurs entkamen, oder ob sie verloren waren? Die Burg gab keine Antwort. Rhodan ließ alle Barbaren entfliehen und wartete, bis die ersten Ferronen Lesurs auftauchten. Wie erwartet, entstanden keine Schwierigkeiten. Die Worte Gagats hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Götter hatten eingegriffen und den Sieg errungen. Dafür mußte man den Göttern danken.
Und so war es nicht verwunderlich, daß sich Rhodan und seine vier Mutanten sehr bald von einer Menge kniender Krieger eingeschlossen sahen, die ihre Stirn in den Staub drückten, um so ihre Ehrfurcht zum Ausdruck zu bringen. Wie schade, dachte Rhodan, daß Bully das nicht sehen kann...
*
Bully war inzwischen dabei, die angreifenden Barbaren mit Neutronenstrahlern zurückzutreiben, doch diese Aufgabe erwies sich als nicht ganz so einfach, wie Rhodan vielleicht erwartet hatte. Lesur und seine Krieger eilten voran und machten jäh halt, als sie jenen Korridor erreichten, an dessen Ende der Eingang zur letzten Zuflucht gelegen war. Noch vor fünf Minuten hatte hier Ruhe geherrscht. Jetzt aber war die Hölle los.
Regor, der Hauptmann der Ferronen, hatte einen Teil seiner Soldaten in die Kellergewölbe hinabgeschickt, um den geordneten Rückzug vorzubereiten. Noch im Thronsaal waren diese Kräfte auf eingedrungene Barbarentrupps gestoßen, die bereits mit der Plünderung begonnen hatten. Heftige Kämpfe hatten sich entwickelt, in deren Verlauf die Burgbesitzer immer weiter zurückgedrängt worden waren. Verzweifelt wehrten sie sich nun dagegen, daß auch die letzte Zuflucht, jener Saal, in dem Frauen und Kinder untergebracht waren, von den Barbaren eingenommen wurden.
Bully erfaßte die Situation. "Dauerfeuer!" befahl er Crest und Haggard. Er selbst richtete seine Waffe auf die kämpfenden Männer und drückte auf den Knopf. Es war unmöglich, Freund von Feind zu unterscheiden, und so kam es, daß sowohl die Barbaren wie auch die Ferronen von den Neutronenschauern erfaßt wurden. Absichtlich hatte Bully eine stärkere Intensität eingestellt, und so blieb es nicht aus, daß einige der in Rüstung steckenden Soldaten beträchtliche elektrische Schläge erhielten. Entsetzte Schreie hallten von den Gewölbemauern wider.
Lesur rief einige Worte der Erklärung. Zwar konnten seine Männer nicht begreifen, daß auch sie der Zorn der Götter traf, aber sie lösten sich gehorsam vom Feind und wichen in Richtung des Zufluchtsaales zurück. Einige allerdings schafften es nur, indem sie auf allen vieren krochen. Bully dachte nicht daran, den Beschuß einzustellen. Die Barbaren erholten sich von ihrem Schrecken.
Fremde waren aufgetaucht. In ihren Händen hielten sie merkwürdig geformte Gegenstände. Und sie spürten die unbekannten elektrischen Schläge, die zwar unangenehm aber nicht besonders schmerzhaft waren. Bogar selbst war es, der den Befehl zum Angriff auf die Fremden gab. Mit erhobenem Schwert drang er auf Bully ein.
Der Mensch kann Roboter herstellen, aber diese Roboter werden immer Menschenwerk bleiben. Sie handeln so, wie man es ihnen befiehlt. Selbständiges Denken ist ihnen fremd, denn sie sind nicht intelligent. Anders die Roboter der Arkoniden. Ihnen steht ein selbständig denkendes Gehirn zur Verfügung. Sie benötigen keine Anweisungen, um eine Gefahr zu erkennen. Sie
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