0015 - Die Spur durch Zeit und Raum
Materietransmittern stehen. Dem entstehenden galaktischen Imperium drohte Gefahr Es gab plötzlich einen Gegner, den man ernst zu nehmen hatte, nur wußte man nicht, wer dieser Gegner war und wie er aussah.
Man würde es herausfinden müssen. Wenn die Metallrolle keine Antwort gab, dann vielleicht die Transmitter. Einer von ihnen würde zu den Erbauern führen. Man mußte also alle auf diesem Planeten befindlichen Transmitter ausprobieren. Eine schwere Aufgabe, wenn die Eingeborenen dieser Welt einem teils scheu und ehrfürchtig, teils aber in offener Feindseligkeit gegenübertraten. Und die Arkoniden hielten es für unter ihrer Würde, unterlegene Völker zu bekämpfen. Es bestand sogar ein entsprechendes Verbot. Es blieb kaum Spielraum für eine wirksame Notwehr.
Es war eine Angelegenheit des Glücks. Die einen betrachteten landende Raumfahrer als Götter, die anderen als erbittert zu bekämpfende Feinde. Man mußte also solche suchen, die noch Wert auf religiöses Brauchtum legten.
Kerlon startete mit seiner Flotte und landete nach langer Suche direkt neben einer auf dem Gipfel eines flachen Hügels erbauten Burg. Die weiten Felder, die sich bis zu dem fernen Gebirge erstreckten, wiesen Spuren einer planmäßigen Bewirtschaftung auf. Hier lebten also halbwegs kultivierte Intelligenzen.
Diese Schlußfolgerung Kerlons stimmte, und doch war sie falsch. Er konnte ja nicht ahnen, daß, in den nahen Wäldern versteckt, die Barbaren nur darauf warteten, ihre Niederlage zu rächen. Daß Gagat inzwischen den Schock, gegen Götter gekämpft zu haben, überwunden hatte, war Kerlon ebenfalls nicht bekannt. Gagat war nämlich inzwischen zu der Überzeugung gelangt, es ganz und gar nicht mit Göttern zu tun gehabt zu haben. Die Welt war groß, und es wohnten mächtige Zauberer in ihr, die nicht mit bloßer Gewalt zu überrumpeln waren, wohl aber mit List und Klugheit.
So versammelte er also die Überlebenden des gescheiterten Angriffs um sich und legte sich mit ihnen im nahen Wald auf die Lauer. Einmal mußten diese Fremden ja die Burg wieder verlassen, und dann würde man ihnen den Garaus machen.
Wer aber beschreibt das Erstaunen der Barbaren, als am dritten Tag in aller Frühe drei gigantische und silberglänzende Kugeln am klaren Morgenhimmel erschienen! Sie waren viel größer als die Sonne, das Auge des Gottes. Und sie kamen immer näher. Weit vor dem Wald setzten sie in der Ebene auf und standen dann ganz ruhig.
Gagat mußte seine ganze Überredungskunst und Autorität einsetzen, um die sofortige Flucht seiner nicht mehr besonders tapferen Krieger zu verhindern. Wer konnte den geschlagenen Soldaten auch verübeln, wenn sie nun endgültig den Mut verloren. In der Burg saßen Götter, und nun kamen vom Himmel neue als Verstärkung. Dagegen konnte niemand mehr ankämpfen.
Gagat war anderer Meinung. Und die später folgenden Ereignisse sollten ihm recht geben - wenigstens sah es am Anfang so aus.
*
Als Rhodan und seine Leute von der Landung der drei Schiffe erfuhren, wußten sie, daß die Spur des Unsterblichen unfehlbar war. Die Ereignisse waren auf zehntausend Jahre im voraus festgelegt worden, und zwar bis in die geringste Kleinigkeit. Nur wer die Spur verlor, fand das Ziel nie. Wenn es aber die Spur gab, mußte es auch dieses Ziel geben. Und Rhodan wollte dieses Ziel erreichen.
Lesur selbst war es, der die Neuigkeit brachte. Er war sehr erregt. "Herr, sie sind da. Wie Ihr sagtet."
Rein äußerlich behielt Rhodan seine Ruhe, während innerlich der Sturm tobte. Die Arkoniden waren gekommen, jene gleichen Arkoniden, die vor fast zehntausend Jahren in das Sonnensystem einflogen und ihren Stützpunkt auf der Venus errichteten.
Die Zeit war zurückgedreht worden. Erst jetzt begriff Rhodan es in seiner vollen Tragweite und Bedeutung. "Wo landeten sie, Lesur?"
"Draußen auf der Ebene. Wollt Ihr sie begrüßen?"
Rhodan warf Crest einen fragenden Blick zu. Fast unmerklich schüttelte der Arkonide den Kopf. Rhodan wunderte sich, aber er stellte keine Frage.
"Wir werden ihnen eine Abordnung entgegenschicken. Wartet draußen beim Tor."
Als der Ferrone gegangen war, sah Rhodan Crest fragend an. Der Arkonide lächelte fein.
"Wir wollen den Verdacht Kerlons nicht unnötig erregen - außerdem ist in der Zentralkartei nicht vermerkt, daß die Expedition bereits im Wegasystem Menschen entdeckte. Ich werde also selbst gehen."
"Soll das weniger verdächtig sein?"
"Allerdings", behauptete Crest. "Zu jener Zeit - vor
Weitere Kostenlose Bücher