Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die versucht haben, alles zu retten. Wir wollten den Kontinent, wollten unsere Welt vor dem Untergang bewahren, doch die anderen waren stärker.«
    »Wer sind diese anderen?«
    »Ihr nennt sie Dämonen. Wir nannten sie die Wächter der Finsternis. Ihr Anführer war Satans rechte Hand. Er hat wie viele von ihnen die Zeiten überdauert, wartet auf eine Rückkehr, um seine Schreckensherrschaft auch in der sichtbaren Welt zu stärken.«
    »Ist es der Schwarze Tod?«
    »Du hast recht, mein Freund. Es ist der mächtigste aller Dämonen. Der Pestbringer, der Meister des Chaos’, der grausame Tyrann. Er kennt keine Gnade. In Atlantis hat er gewütet. Wir waren nicht stark genug, er hat uns alle überrollt. Auch gab es Verräter in unseren Reihen. Schon damals strebten die Menschen nach Macht und Reichtum. Und dafür waren sie bereit, ihre Freunde zu opfern. Atlantis ging unter. Es wurde von Urgewalten zerstört, noch bevor der Schwarze Tod es fest in seine Hand bekommen konnte. Aber er hat nie aufgegeben. Er hat eine kaum zu begreifende Geduld. In der letzten Zeit mehrten sich Anzeichen für eine Erstarkung dieses Dämons. Ich habe alles genau verfolgen können. Ich weiß, daß du, John Sinclair, und deine Freunde gegen ihn gekämpft habt. Ich weiß um die Schrecken, die ihr erlebt habt, und die Teilniederlage, die ihr der Schwarzen Tod beibrachtet. Er ist nie richtig zum Durchbruch gekommen. Bis zum heutigen Tag…«
    »Und jetzt?« fragte ich. »Wenn du alles weißt, Kiriakis, dann ist dir auch bekannt, daß wir zu dieser Insel wollen.« Ich duzte ihn jetzt auch.
    Kiriakis nickte bestätigend.
    »Wirst du uns fuhren?« fragte ich hoffnungsvoll.
    »Ich bin zu alt. Außerdem ist es ein weiter Weg. Wir haben nicht mehr die Zeit.«
    Ein dicker Kloß hing mir plötzlich im Hals. Wie sollte ich Jane Collins jemals retten können, wenn dieser Weise schon sagte, daß die Zeit vertan war?
    »Gibt es noch eine Chance?«
    Kiriakis ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Ich war ungeduldig, auch Suko neben mir atmete schneller.
    Kiriakis bemerkte unsere Spannung und Ungeduld. »Keine Angst«, sagte er mit einer Stimme, die beruhigend klang. »Ich weiß einen Weg, wie wir gefahrlos nach Delos gelangen.«
    »Und welchen?«
    »Warte ab, John Sinclair. Ungeduld war nie die Stärke eines Mannes. Ich kenne dich. Es geht dir um eine junge Frau namens Jane Collins. Sie befindet sich in den Händen eines Teufels, aber sei gewiß, wir werden sie retten.«
    »Welche Rolle spielen die untoten Frauen und Mädchen?« wollte ich wissen. »Warum hat man sie erst sterben lassen, um sie dann wiederauferstehen zu lassen?«
    »Das«, und jetzt klang die Stimme des Alten sehr ernst, »ist das große Geheimnis der Insel. Es liegt in den Ursprüngen des Kontinents Atlantis begründet. All die Mädchen, die Azarin auf die Insel geschafft hat, haben bereits einmal gelebt.«
    »Auch Jane Collins?«
    Jetzt lächelte Kiriakis wieder. »Nein, sie nicht. Und das ist deine Chance. Azarin braucht vier Mädchen, doch drei hat er nur. Er muß aber mit der Beschwörung beginnen, sonst ist alles aus.«
    »Dann muß er versuchen, Jane in den magischen Vorgang zu integrieren?«
    »Etwas vornehm ausgedrückt, aber so ist es.«
    »Könnte er es schaffen?« bohrte ich weiter.
    »Möglich, aber dazu müßte Jane Collins erst sterben!«
    Mir gab es einen Stich. Jane befand sich in höchster Gefahr, und wir standen hier herum und redeten. Ich mußte etwas unternehmen.
    Kiriakis merkte, welche Gefühle in meinem Innern tobten. Beruhigend hob er die rechte Hand. »Du brauchst keine Angst zu haben, John Sinclair. Wir werden sie retten.«
    »Dann laß uns gehen!« rief Suko.
    Der Alte nickte. Er erhob sich. »Folgt mir«, sagte er.
    In der Mitte des Raumes zog er einen alten Teppich zur Seite und deutete auf ein im Boden eingelassenes Steinviereck.
    »Es ist der Einstieg zur magischen Höhle!« flüsterte er. »Kaum jemand kennt mein Geheimnis. Ihr gehört nun zu den Auserwählten. Zeigt euch dieser Ehre würdig.«
    Trotz seiner geschraubten Sprache wirkte dieser Mann nicht lächerlich. Im Gegenteil. Eine andere Redeweise hätte gar nicht zu ihm gepaßt.
    Er berührte den Stein an vier bestimmten Stellen. Neigte den Kopf etwas und murmelte Worte, die Suko und ich nicht verstanden.
    Die Wirkung der Sätze war verblüffend. Der Stein begann sich zu bewegen. Es knirschte in den Fassungen, dann sackte der Stein tiefer und rutschte einfach zur Seite. So, als würde er in der Luft schweben.

Weitere Kostenlose Bücher