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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inselwelt. Dort würde sich das Rätsel lösen, das Jane Collins beschäftigte.
    War Delos das Verbindungsglied zu diesem geheimnisvollen Kontinent Atlantis?
    Jane fühlte ihre innere Ungeduld. Sie hatte nicht nur Angst, sondern war auch neugierig. Vielleicht lag es an ihrem Beruf, daß sie die Gefahr nicht mehr so klar und deutlich erkannte. Das Meer lag als grünblaue wellige Fläche vor ihr. Ein leichter Dunstschleier schwebte über dem Wasser. Er konzentrierte sich besonders auf die zahlreichen Inseln, die weit verstreut in der Weite der Ägäis lagen.
    Es waren zahlreiche Schiffe unterwegs. Schneeweiße Privatyachten, meist im Besitz reicher Europäer. Kreuzfahrtschiffe, die sich – voll beladen mit Touristen – ihren Weg durch die Inselwelt suchten.
    Wie eine feurige Orange stand die Sonne am Himmel. Ihre Strahlen dampften auch die letzten Nebelreste über dem Wasser fort und brachen sich dann glitzernd auf den Kämmen der langen Dünung.
    Backbord sah Jane Collins ein felsiges Eiland aus dem Wasser ragen. Das braune Gestein zeigte tiefe Risse und Kerben. Zeichen, die vom Wind und Wetter herrührten. Das Boot umrundete die Insel. An ihrem felsigen Ufer brach sich schäumend die Brandung.
    Azarin lenkte das Boot jetzt an der Ostseite der Insel entlang. Vor dem Bug lag wieder das offene Meer, dessen Fläche mit dem Horizont verschwamm.
    Noch eine Stunde waren sie unterwegs, als Azarin den Motor drosselte.
    Jane Collins, die in einen unruhigen Schlummer gefallen war, hob den Blick.
    Im ersten Moment erschrak sie. Am Bug des Bootes schlug die Brandung hoch. Das Wasser klatschte gegen die nackten Felsen und wurde fontänenartig zurückgeworfen. Jane hatte das Gefühl, das Boot würde geradewegs auf die Insel zufahren und am Gestein zerschellen.
    Das war nicht der Fall. Urplötzlich wurde die See ruhiger. Eine Art Rinne tat sich auf. Sie führte zwischen gezackten und rauhen Riffen direkt auf die Insel zu.
    Azarin drehte sich hastig um. »Löst ihr die Fesseln!« rief er.
    Geschickt trennten die Untoten die Stricke durch, während Azarin noch mehr mit der Geschwindigkeit herunter ging.
    Links und rechts zischte und gurgelte das beinahe kristallklare Wasser um die Klippen. Strömungen bildeten sich, schäumende Kreisel. Doch Azarin verstand etwas von der Seefahrt. Sicher lenkte er das Boot zwischen den gefährlichen Klippen hindurch und ließ es auf einen kleinen Sandstreifen auslaufen.
    Der Bug schabte über den feinkörnigen Sand, während die Heckschraube noch Wasserberührung hatte.
    Die Untoten wußten, was sie zu tun hatten. Sandra und Franca packten Jane Collins an den Ellenbogen und zogen sie hoch. Sie machten es rauh und warfen sie in den Sand.
    Azarin war ebenfalls aus dem Boot gestiegen. Er deutete nach vorn. »Folgt mir!«
    Rasch ging er vor. Sandra und Franca hatten Jane in ihre Mitte genommen und schleiften die Detektivin hinter dem Anführer her. Sie gingen geradewegs auf einen bräunlich schimmernden Felsen zu, der wie eine überdimensionale Hand in den strahlend blauen Himmel wuchs. Die Felswand sah aus, als wäre dort kein Durchkommen, doch als Jane näher kam, erkannte sie den Spalt, der das Gestein teilte. Er war ziemlich schmal. Menschen konnten nur hintereinander gehen.
    Sie nahmen Jane Collins in die Mitte. Sandra ging vor, Franca hielt sich hinter ihr. Es folgte noch die dritte im Bunde, Karin von Rodeneck.
    Jane Collins schien es, als hätte sie eine andere Welt betreten.
    Das Rauschen des Meeres blieb zurück, war nur noch als unterschwelliges Brausen zu hören.
    Jane sah nach oben. Dort stiegen die engen Wände wie ein Schornstein in die Höhe. Sie wuchsen zusammen, denn das Blau des Himmels war verschwunden.
    Eine düstere, fremdartige Welt. Eine Welt voller Stille. Jane sah kein Tier, das auf dieser Insel lebte. Nur den nackten Fels, über den sie jetzt schritten.
    Es wurde dunkel und wenig später regelrecht finster. Jane war mit den Untoten zwischen die Felsen gegangen. Sie fühlte sich wie in einem riesigen Grab.
    An ihrem Rücken spürte sie Francas kalte Totenhand. Die Wiedergängerin wollte ihr Opfer nicht verlieren. Jane wußte nicht, wie lange sie in der Dunkelheit gegangen waren, als sie auf einmal den schwachen blauen Lichtschein bemerkte.
    Er schien sehr weit entfernt zu sein, doch das stellte sich bald als eine optische Täuschung heraus. Schon nach wenigen Schritten wurde das Scheinen intensiver, und Jane konnte wieder ihre Umgebung erkennen.
    Sie befanden sich nicht mehr in

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