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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spie er das Wasser aus, das ihm in Mund und Nase gedrungen war. Danach öffnete er verwirrt die Augen. Als er uns sah, wußte er sofort, was die Glocke geschlagen hatte. Fest preßte er die Lippen zusammen.
    Suko zog ihn am Kragen hoch, schleifte ihn über das halbe Deck und warf ihn auf einen Stuhl.
    »So, mein Freund, jetzt spiele nicht den Halbtoten. Die Rolle nehmen wir dir nämlich nicht ab.«
    Der Grieche wischte sich über die Stirn. »Ich – ich weiß überhaupt nicht, was ihr von mir wollt.«
    »Die Leichen reden aber eine deutliche Sprache«, erwiderte ich.
    Stöhnend faßte der Grieche nach seiner Beule. »Was Sie hier machen, ist Freiheitsberaubung.«
    »Immer noch besser als Mord!« konterte Jane. »Ihre Leute haben den alten Mann auf dem Gewissen, der ihnen nichts getan hat. Seien Sie froh, daß wir zivilisierte Menschen sind, sonst würden wir mit gleicher Münze zurückzahlen.«
    »Sie haben doch meine Männer erschossen!« schrie er plötzlich.
    »Gut, ich habe die anderen umgelegt. Lassen wir es dabei. Ich gehe auf mein Schiff und verschwinde. Und Sie können auch abhauen. Wir werden uns nie mehr begegnen. Okay?«
    Jane lächelte süffisant. »Haben Sie eigentlich vergessen, daß Mr. Sinclair Polizist ist? Ich habe es Ihnen deutlich genug zu verstehen gegeben.«
    »Nein, ich habe es nicht vergessen. Nur – Sie sind Engländer, Mister, und haben hier nichts zu sagen.«
    »Sie haben sich eines Verbrechens schuldig gemacht«, sagte ich.
    »Ob in England, Griechenland oder Indien – Verbrechen sind an allen Orten der Welt schlimm und werden auch überall geahndet. Wir arbeiten mit der griechischen Polizei zusammen. Und wir werden alles tun, Sie nicht laufen zu lassen.«
    »Das kommt vielleicht auf die Umstände an«, sagte der Grieche.
    »Und die wären?« fragte ich.
    »Ich bin kein armer Mann, Mister. Nicht so arm wie ein Polizist. Ich könnte Ihnen von meinem Reichtum etwas abgeben.«
    »Also Bestechung.«
    »Nennen Sie es nicht so. Ich hasse das Wort.« Der Grieche versuchte ein Lächeln. »Sagen wir, ich gebe Ihnen eine kleine Abfindung. Einverstanden?«
    »Wie heißen Sie eigentlich?« fragte ich.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Für Geschäftspartner schon.«
    Der Mann verengte die Augen. »Sie sind verdammt raffiniert. Aber nun gut, ich sage Ihnen, wie ich heiße. Hereos. Konstantin Hereos. Zufrieden?«
    »Und weshalb haben Sie die beiden Männer auf dem anderen Schiff killen lassen?«
    »Sie wollten mich übers Ohr hauen!«
    Ich lächelte verächtlich. Hereos konnte mir viel erzählen, denn tote Zeugen redeten nicht.
    »Sie haben doch eine Kiste an Bord schaffen lassen«, mischte sich Jane Collins ein. »Was befindet sich in der Kiste?«
    »Alte Münzen.«
    Ich wußte Bescheid. Es ging um den Schmuggel von Altertümern. Und daß bei diesem Geschäft mit verdammt harten Bandagen gekämpft wurde, das wußte ich nicht erst seit heute. Außerdem war die Polizei hinter den Bossen und Hehlern her wie der Teufel hinter der Seele. Wurden die Schmuggler gefaßt, so erwarteten sie hohe Strafen. Das wußte auch Hereos. Deshalb wollte er sich auf einem anderen Weg einigen, denn sonst war er bis an sein Lebensende erledigt.
    »Wieviel also?« fragte er.
    »Gar nichts«, erwiderte ich. »Wie übergeben Sie der Polizei. Oder haben Sie sich etwa eingebildet, daß ich mit Mördern Geschäfte mache, Mister?«
    Hereos' Gesicht verzog sich. »Du Hund, du verdammter!«
    Suko hob die Faust. »Soll ich?«
    Ich winkte ab. »Laß diesen kläffenden Köter. Der ist sowieso am Ende.«
    Hereos wand sich auf seinem Stuhl hin und her. Suko hatte ihn mit einem Tau festgebunden und seine Bewegungsfreiheit so eingeschränkt.
    »Das werdet ihr noch bereuen, daß ihr auf meinen Vorschlag nicht eingegangen seid. Es kommt die Zeit, da…«
    Suko war es leid. Auf den Planken fand er einen alten ausgebeulten Hut. Er nahm ihn auf, setzte ihn Hereos auf den Kopf und zog ihn dann über beide Ohren des Mannes.
    »Wenn du jetzt nicht dein Maul hältst, dann mache ich es wie Bud Spencer im Kino. Einmal mit der Faust auf deinen dummen Schädel, und du schwebst durchs All und siehst lauter Sterne.«
    Hereos hielt den Mund. Wahrscheinlich hatte er Bud Spencer auf der Leinwand schon einmal in Aktion gesehen.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Jane.
    »Wir haben doch ein Funkgerät an Bord. Damit können wir die Polizei rufen.«
    »Himmel, an das Ding habe ich gar nicht mehr gedacht«, flüsterte Jane. »Wir hätten ja Hilfe herbeiholen

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