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0018 - Die Hexenschwestern

0018 - Die Hexenschwestern

Titel: 0018 - Die Hexenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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erhalten.
    Ein letzter Ruck, und der schmale Eingang zur Treppe lag frei vor ihnen.
    »Da liegt jemand!« rief Rixby plötzlich aus.
    Professor Zamorra lenkte den Lichtschein seiner Lampe zur angegebenen Stelle. Da sah er, den jungen Haddur liegen. Es konnte sich nur um den Sohn des Polizeileutnants handeln. Die Ähnlichkeit der Gesichtszüge war nicht zu übersehen.
    »Es ist besser, wenn Sie jetzt zurückgehen«, schlug Zamorra vor.
    »Wie Sie wollen«, gab der Engländer zurück. »Aber ich lasse auf alle Fälle die Geräte hier.«
    »In Ordnung«, sagte Zamorra und stieg die Treppe hinunter. Er hörte nicht mehr, wie der Archäologe ihm »Good luck!« nachrief.
    ***
    Zamorra wußte, daß er Glück brauchen würde. Bis hierher hatten ihn seine überwältigenden magischen Gaben richtig geführt. Aber wie sollte er den Kampf mit den Lamias überstehen?
    Zuerst mußte er das Versteck dieser Bestien ausfindig machen.
    Und gleichzeitig den Aufenthaltsort der beiden Mädchen sowie der anderen Opfer.
    Daß dies keine leichte Aufgabe war, erkannte er sofort bei den gewaltigen Ausmaßen des alten Palastes.
    Vom Boden her war jetzt der ausströmende Duft des Parfüms nicht mehr wahrzunehmen. Nur ein leichter Dufthauch in der Luft ließ den Professor ihre Spur noch verfolgen.
    So ging auch er also aus dem ersten riesigen Raum durch eine der Türen zur linken Seite. Aber instinktiv wandte er sich noch einmal um. Er hatte keine Schußwaffe bei sich. Er wußte, daß eine Kugel den Lamias nichts anhaben konnte. Diese Hexenweiber sahen zwar aus wie Frauen. Aber ihr menschliches Äußeres war die Folge eines unheimlichen dämonischen Willens. In diesem Falle war es eine Verbindung von Willen und Rachsucht, die aus ihnen noch Menschen aus Materie machte.
    Trotzdem wäre es gut, eine Waffe bei sich zu haben. Zumindest, um einen eventuellen Gegner nicht zu nahe an sich herankommen zu lassen.
    Zamorra eilte zurück zur Treppe. Er bewaffnete sich mit einer der Brechstangen und betrat erneut den Eingangsraum. Von dort aus gelangte er wieder auf den Flur linker Hand.
    Es war vollkommen still in diesem steinernen Korridor.
    Zamorra durchsuchte ein Zimmer nach dem anderen. Dann ging er den Flur entlang, bis er ans Ende kam. Dort wurde der Gang immer schmaler und wurde schließlich so eng, daß sich ein Mensch gerade noch durch eine Öffnung zwängen konnte.
    Ein zweiter Ausgang? fragte sich Zamorra. Er mußte das überprüfen. Nein, die Öffnung schien nur als Luftschacht zu dienen. Auf der anderen Seite war kein Mauerwerk zu entdecken. Trotzdem zwängte sich der Professor durch.
    Dann mußte er sich die Nase zuhalten. Wenn das ein Luftschacht war, funktionierte der seit Jahrhunderten nicht mehr. Das war Gestank von Tod und Pest zugleich!
    Als Zamorra ein paar Schritte weiterging, sah er die Ursache dieser Pestilenz. Vor ihm lagen die elenden Opfer der Hexen. Einige von ihnen waren schon zu Skeletten geworden.
    Es war eine enge Höhle, in die Zamorra geraten war. Er hielt die Luft an, solange seine Lungen das erlaubten. Nach einem letzten schnellen Blick zur Decke der Höhle war Zamorra überzeugt, daß es sich hier doch um einen zweiten Ausgang handelte. Daß man nichts sehen konnte, konnte nicht allein an der nächtlichen Dunkelheit liegen. Der Eingang war mit Sicherheit von den Lamias versperrt und getarnt worden.
    Schnell trat Zamorra durch die Öffnung in den Korridor zurück und beeilte sich, den Eingangsraum zu erreichen.
    Jetzt galt es, die dritte Tür auszuprobieren, die der Professor beim ersten Eintreten gesehen hatte. Auch er wunderte sich – wie Ted Larryfair vor ihm –, daß sich die schwere Tür ohne die geringste Schwierigkeit öffnen ließ.
    Er betrat den zweiten Korridor.
    Schnell ging er den gewölbten Gang entlang. Schon war er an der Biegung. Da sah er die anderen beiden Leichen am Boden liegen. Er schätzte, daß es sich um die Brüder des Polizeileutnants handeln mußte.
    Linker Hand waren die Zellen der gefangenen Blutopfer zu sehen.
    Zwei davon waren offen. Das waren die Zellen der beiden ausgebluteten Männer.
    Weit vor ihm öffnete sich plötzlich eine Tür. Stimmengewirr war zu hören. Es waren die zufriedenen Stimmen der Lamias. Sie hatten ihr nächstes Opfer getötet.
    Zamorra ahnte das zunächst nur.
    Er verschwand in einer der offenen Zellen und drückte sich im hintersten Winkel gegen die dunkle Wand. Jetzt durfte er nicht entdeckt werden. Leise Schritte näherten sich.
    Ein Schatten fiel auf die

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