Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
schätzten und ihnen begeistert zujubelten? Wenn jemals jemand daran gedacht hatte, die Herrschaft der Arkoniden abzuschütteln, dann konnte es nur eine verschwindend kleine Minderheit sein, die sich nun zurückgezogen hatte - aus Angst vor der Strafe und dem gerechten Zorn des Volkes - und des Lords.
    Nein, schüttelte Daros trotzig den Kopf, er würde sich nicht auf dem Raumfeld sehen lassen. Er würde abwarten, was geschah. Was half es, wenn er sich unnötig in Gefahr begab?
    Tugla war eine ausgedehnte Stadt mit niedrigen Häusern und vielen Gärten. Ein Fluß teilte sie und machte aus ihr einen kleinen Handelshafen. Drüben auf der anderen Seite begannen die Berge, in denen er oft mit dem Bruder gejagt hatte, damals, als ihr Vater noch Lord von Tuglan war. Diese Berge und Wälder erinnerten ihn an die sorgenfreie Jugend. Damals hatte die Gier nach Macht und die Angst, sie wieder zu verlieren, den Geist Albans noch nicht vergiftet. Sie waren Freunde gewesen und Kameraden, die Freud und Leid miteinander teilten.
    Daros winkte einem Gyrowagen. Der Fahrer kam herbei und öffnete die Tür.
    „Wohin wollen Sie gefahren werden, Herr?"
    „Bringen Sie mich ein Stück aus der Stadt hinaus - zu den Bergen. Fahren Sie langsam."
    Der Tuglant schüttelte den Kopf, denn er begriff den merkwürdigen Wunsch seines Fahrgastes nicht. Jetzt, wo alle Welt die Arkoniden begrüßte, wollte dieser Herr in die Berge! Na, seine Sache war es schließlich nicht. Bald ließen sie die Stadt hinter sich. Die Straße blieb gleich gut, und der Wagen erhöhte seine Geschwindigkeit. Daros hatte längst bemerkt, daß er verfolgt wurde.
    Zwei weitere Gyrowagen hielten gleichmäßig ihren Abstand. Das konnte kein Zufall sein. Alban ließ ihn also beobachten. Nun, wenn er Freude daran hatte. Er, Daros, würde sich hüten, irgend etwas gegen den Bruder zu unternehmen, solange er keine Beweise gegen ihn besaß.
    Sie kamen in den Wald. Die Straße schlängelte sich mitten hindurch, dem Gebirge entgegen. Sie überquerte einen Fluß und stieg an. Daros sah zurück und bemerkte, daß die beiden Verfolger verschwunden waren. Irgendwie stimmte das nicht mit der Theorie überein, die er sich zurechtgelegt hatte. Waren sie umgekehrt? Welchen Sinn hatte das?
    Ein Stück weiter ließ er anhalten, befahl dem Fahrer, auf ihn zu warten, und schritt in den lichten Wald hinein. Nur hier konnte er Ruhe finden und seine aufgewühlten Gedanken ordnen. Die frische Luft tat ihm gut. Eine Stunde fast wanderte Daros ziellos hin und her, ehe er an Rückkehr dachte. Am liebsten wäre er hier geblieben, denn nichts im Palast lockte ihn.
    Als sie auf dem Rückweg den Fluß überqueren wollten, wurden sie aufgehalten. Ein Baumstamm war quer über die Straße gestürzt. Mehrere Wagen standen wartend umher. Tuglanten schimpften und hörten sehr schnell damit auf, als Daros aus seinem Gefährt stieg. Sie begannen plötzlich zu grinsen. Und dann schrie einer von ihnen begeistert: „Daros! Es lebe Lord Daros und die Freiheit von Tuglan!"
    Die anderen fielen in das Geschrei mit ein, und bald hallte der Wald von dem Gebrüll wider: „Nieder mit Lord Alban und den Arkoniden! Es lebe Lord Daros, unser Befreier!"
    Im ersten Augenblick wußte Daros nicht, was passiert war. Die Leute mußten verrückt geworden sein, eine andere Erklärung gab es nicht. Er versuchte, sich der Begeisterten zu erwehren, die ihn fast zu erdrücken drohten. Nur mit Mühe gelang es ihm, in den Wagen zu flüchten. Minuten später war der Baum beiseitegeräumt, und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung, von den enthusiastischen Rufen der inzwischen größer gewordenen Menge begleitet.
    Noch später, als sie die Stadt erreichten, gellte es in Daros' Ohren: „Nieder mit Alban und seinen Freunden, den Arkoniden! Es lebe unser Befreier Lord Daros!"
    Eine unheimliche Angst stieg plötzlich in Daros hoch.
     
    *
     
    Rhodan blieb skeptisch.
    Es mißfiel ihm, daß der Kommissar der Arkoniden den Lord von Tuglan schlecht zu machen versuchte. Vielleicht wollte er damit nur seine eigene Schwäche verdecken. Welches Interesse sollte Alban daran haben, den bestehenden Zustand zu ändern?
    Immerhin ...
    Zusammen mit Bully ließ er sich am dritten Tag nach ihrer Landung beim Lord melden. Die Wachen salutierten respektvoll und - wie Rhodan annahm - in tiefer Ehrfurcht vor den Arkoniden. Die Angst vor den furchtbaren Waffen des großen Kugelschiffes mußte ihnen allen in den Gliedern stecken.
    Alban war freundlich wie

Weitere Kostenlose Bücher