Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
immer.
    Zuvorkommend geleitete er seine Gäste in einen kleinen Saal, der diplomatischen Empfänger diente.
    Alban zeigte auf drei Sessel.
    „Setzen wir uns. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches, hohe Arkoniden? Darf ich fragen, ob Sie mit Ihrer Mission bisher zufrieden sind?"
    Rhodan blieb stehen.
    „Wer führt die Opposition gegen das Imperium?" fragte er hart. „Wie groß ist diese Widerstandsgruppe, welches sind ihre Ziele, und wer ist der leitende Kopf?"
    Alban schien sich ein wenig zu ducken, dann schüttelte er mit theatralischer Traurigkeit den Kopf.
    „Ich habe befürchtet, daß diese Frage auftauchen würde, Ihr hohen Herren. Aber glauben Sie mir, ich werde schon allein damit fertig. Ich will Sie nicht mit solchen Kleinigkeiten belästigen. Ich bin der Lord von Tuglan und werde jeden bestrafen, der es wagen sollte, das Imperium zu beleidigen."
    „Ich möchte trotzdem wissen, wer der Führer der Rebellen ist", beharrte Rhodan. „Einige behaupten, es sei Ihr eigener Bruder."
    Alban senkte verlegen den Blick und sah dann mit erstaunlicher Offenheit in Rhodans Augen.
    „Das ist völliger Unsinn, hoher Arkonide. Für meinen Bruder lege ich die Hand ins Feuer. Er hat nichts mit dieser Widerstandsbewegung zu tun."
    Das überraschte Rhodan allerdings. Er hatte damit gerechnet, daß Alban die gute Gelegenheit benützen würde, seinen Bruder Daros zu belasten. Die Gerüchte schienen also nicht zu stimmen. Auch irrte sich Rathon, wenn er Alban für einen Gauner hielt.
    „Ich möchte Ihren Bruder kennen lernen", sagte Rhodan.
    Bereitwillig nickte Alban und gab einem der Diener einen Wink. Zwei Minuten später betrat ein junger Tuglant den Saal, blieb zögernd in der Tür stehen, als er die beiden vermeintlichen Arkoniden erblickte, und setzte sich dann langsam in Bewegung.
    Seine Augen waren dabei fest auf Rhodan gerichtet. Alban beachtete er nicht.
    Ein etwas unentschlossener Typ, dachte Rhodan bei sich. Man sieht, daß er unsicher ist. Schlechtes Gewissen? Oder ist es etwas anderes, das ihn bedrückt?
    Er beschloß, ihn direkt zu fragen.
    „Ich bin Rhodan, der Kommandant der Überwachungsexpedition. Dies ist mein Stellvertreter." Er zeigte auf Bully, der sich bei den Worten stolz in die mächtige Brust warf. „Es wurden Gerüchte verbreitet, daß auf Tuglan eine starke Organisation besteht, die Unabhängigkeit von Arkon und dem Imperium wünscht. Der Bombenanschlag auf die arkonidische Funkstation beweist, daß es sich nicht nur um Gerede handelt. Man sagt, Sie hätten etwas mit dieser Organisation zu tun. Wollen Sie uns erklären, wie so etwas behauptet werden kann?"
    Daros streifte Alban mit einem verächtlichen Seitenblick.
    „Es ist eine Lüge!" sagte er fest. „Mein Bruder ist ein Lügner. Er selbst ist es, der die Unabhängigkeit von Arkon will. Er selbst hat den Anschlag gegen die Funkanlage durchführen lassen. Seine Leute kamen bei dem Versuch um, den Robotern zu entfliehen. Er wollte sogar Kommissar Rathon ermorden lassen, aber glücklicherweise kamen Sie im rechten Augenblick, um das zu verhindern. Ich weiß, daß mein Bruder den Verdacht auf mich lenken will, um einen Sündenbock für seine eigenen Verfehlungen zu finden. Er fürchtet, ich wolle sein Nachfolger werden. Er will mich ausschalten."
    Rhodan sah ihn aufmerksam an. Der Ausbruch des jungen Mannes, der ihm wesentlich sympathischer als Alban war, erschreckte ihn. Immerhin hatte Alban es vermieden, seinen Bruder schlecht zu machen. Im Gegenteil, er hatte ihn verteidigt. Das sprach für ihn.
    Daros hingegen hatte die schwersten Anschuldigungen gegen seinen Bruder erhoben. Wie war das zu erklären? Wem sollte man glauben? Rhodan ärgerte sich, daß er John Marshall nicht mitgenommen hatte. Der Telepath würde die Situation sofort erkannt haben. Ihm entging keine Lüge.
    Alban schüttelte schmerzhaft lächelnd seinen Kopf.
    „Aber, Daros, wie kannst du so etwas tun? Ich wollte dich schonen und verschwieg den hohen Arkoniden deine verbrecherische Tätigkeit. Nun jedoch, da du mich beschuldigst, muß ich mich verteidigen."
    Er winkte einem der stumm wartenden Diener zu. „Zum Glück habe ich überall meine Leute. Sie haben dich heimlich überwacht, Daros. Und erst kürzlich, als du deine Freunde aufsuchtest, konnten sie mir die letzten Beweise liefern. Aber bitte, Ihr hohen Arkoniden, sehen und hören Sie selbst. Überzeugen Sie sich."
    Vorhänge schoben sich vor die Fenster. Es wurde dämmrig. Vorn flammte eine milchige Scheibe auf,

Weitere Kostenlose Bücher