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0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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man nicht, daß Daros etwas erfuhr. Das wiederum stärkte Rhodans Verdacht. Er war davon überzeugt, daß der jüngere Bruder Albans nicht wußte, wem er seine Befreiung zu verdanken hatte. Sonst würde er sich bestimmt anders betragen haben. Daros war ein Gefangener wie er, nur, daß man ihn nicht gefesselt hatte!
    Sie fuhren ungefähr eine halbe Stunde, ehe der Wagen mit einem Ruck anhielt. Die Tür wurde aufgerissen, und die Entführer schoben ihre Gefangenen in einen dämmerigen Raum. Die Luft war schlecht und stickig. Einer der Tuglanten näherte sich Daros, verneigte sich vor ihm und sagte auf Interkosmo: „Wir freuen uns, Lord, Sie aus den Händen der Arkoniden befreit zu haben. Darf ich Sie bitten, uns zu begleiten?"
    Daros warf Rhodan einen unsicheren Blick zu, aber ehe er den Mund zu einer Entgegnung öffnen konnte, komplimentierte man ihn mit sanfter Gewalt aus dem Raum. Er kam nicht dazu, seinen Befreiern zu danken - oder gegen die Entführung zu protestieren.
    Rhodan war nun ganz sicher, Zeuge eines gut einstudierten Theaters zu sein. Ein Antigravlift brachte ihn, Bully und einige Tuglanten weiter in die Tiefe, dann schloß man sie in eine Zelle ein, die außer zwei Betten und einem Tisch nichts enthielt. Draußen verklangen die Schritte der Unbekannten.
    Bully starrte auf die schwere Holzbohlentür, seufzte und setzte sich auf das nächste Bett. Von der Decke her verbreitete eine Lampe trübes Licht.
    „Da haben wir den Salat! Glaubst du, die lassen uns so einfach wieder laufen? Was mögen sie mit Daros anstellen?"
    „Der sitzt genauso in einer Zelle wie wir", gab Rhodan zurück. „Und - keine Sorge, Bully. Zumindest einer von uns wird freigelassen werden müssen. Wie sollten die Arkoniden sonst erfahren, daß Daros von seinen politischen Freunden befreit wurde?"
    „Bist du so sicher?"
    „Absolut! Alban ist klug genug. Doch vielleicht ist es besser, wir reden nicht soviel. Die Wände könnten Ohren haben."
    Bully streckte sich auf dem Bett aus.
    „In solch einer Lage ist schlafen immer noch das Vernünftigste, was zu tun bleibt."
    Langsam und sinnend nickte Rhodan.
     
    *
     
    Zwei Stunden später holten sie Bully.
    Zu einem Verhör, wie gesagt wurde. Rhodan blieb allein in der Zelle zurück. Er ahnte, daß Alban zum nächsten Schachzug angesetzt hatte. Bully wurde nicht von seinen Handfesseln befreit, sondern in einen kleinen Zweiradwagen gesetzt. Außer dem Fahrer kam noch ein bewaffneter Rebell mit. Dann glitt das Gefährt aus einer hohen Toreinfahrt auf die Straße und mischte sich unter die anderen Verkehrsteilnehmer.
    Bully versuchte, sich den Weg zu merken, aber er verlor bald jeden Orientierungssinn. Es ging durch belebte Straßen und weniger belebte Vororte. Einmal kam es Bully so vor, als hätten sie einen Platz zweimal überquert. Wollte man ihn täuschen? Und dann, ganz in der Nähe des Palastes, geschah es dann. Bully ahnte natürlich nicht, daß Rhodan ihm den Zwischenfall hätte voraussagen können. Für ihn verwirrte sich die Angelegenheit nur noch mehr, aber er dachte nicht lange darüber nach. Die Hauptsache war, daß der Wagen plötzlich von einigen Uniformierten angehalten wurde. Der Fahrer und der Wächter protestierten lautstark, aber ehe sie eine Erklärung abgeben konnten, zuckten grelle Energiefinger auf und ließen sie für immer verstummen. Einer der Uniformierten zerschnitt Bullys Fesseln.
    „Wir sind glücklich, dem hohen Arkoniden einen Dienst erwiesen zu haben", sagte er dabei in der üblichen Verbindungssprache. „Ein Spion des Palastes gab uns den Hinweis. Wie gut, daß Alban überall seine Leute hat."
    „Lord Alban?" wunderte sich Bully und beschloß, seine Meinung über den Beherrscher der Tuglanten zu ändern. „Verdanke ich ihm meine Befreiung?"
    „Wem sonst, edler Arkonide?"
    Es ging Bully allmählich auf die Nerven, stets als Arkonide bezeichnet zu werden. Doch er hatte seine Rolle zu spielen, ob er wollte oder nicht.
    „Warum wurden diese beiden Männer getötet?" fragte er und zeigte auf die beiden Entführer.
    „Sie leisteten Widerstand."
    Davon hatte Bully nicht viel bemerkt. Eigentlich schade, nun konnte man sie nicht mehr fragen, wo das Gefängnis gelegen hatte, in dem Rhodan festgehalten wurde. Oder ob man - Ein Gedanke durchzuckte Bully. In Verbindung mit Rhodans Andeutungen erhielt er plötzlich einen Sinn.
    „Bring mich zu Lord Alban", bat er.
    Sein Wunsch wurde überraschend schnell erfüllt. Zehn Minuten später saß er dem dunkelhaarigen

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