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0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Hindernis zu betrachten, und ihnen fiel als erstes auf, daß die fünf Gyroautos führerlos waren. Wie von Geisterhand gesteuert, blieben sie in der kolonnenartigen Formation und rollten gemütlich auf die Stadt zu. Das war immerhin zumindest ungewöhnlich.
    Gucky selbst war auch ungewöhnlich, aber um ihn kümmerte man sich weniger. Zwar gab es so gut wie keinen interstellaren Handel mehr, aber man wußte aus früheren Zeiten, daß sehr oft die merkwürdigsten Lebewesen auf Tuglan gelandet waren. Das große Imperium bestand aus vielen Rassen, die alle verschieden waren. Heute lag draußen auf dem Raumfeld ein Schlachtschiff des Imperiums. Außer den Arkoniden waren sicherlich Hilfsvölker an Bord.
    Dieser merkwürdige kleine Bursche mußte zu ihnen gehören, aber kein Tuglant wäre auf den Gedanken gekommen, die führerlose Autokolonne mit dem Mausbiber in Verbindung zu bringen. Gucky hingegen machte die Sache einen ungeheuren Spaß. Allerdings nicht sehr lange. Die gleichmäßig dahinrollenden Fahrzeuge wurden eintönig.
    Gucky ließ seinen Nagezahn freundlich grinsen und gab seinem Gehirn einen Befehl. Im gleichen Augenblick erlebten die Polizeifahrzeuge, die inzwischen alarmiert worden waren, eine erstaunliche Überraschung. Sie hatte Befehl, die Geisterkolonne zu stoppen. Statt anzuhalten, erhoben sich die Gyrowagen jedoch schwerelos in die Luft und stiegen auf fünfzig Meter Höhe. In geordneter Formation flogen sie dort einige exakte Kurven und schlugen anschließend einige gewagte Saltos.
    In ihrem ganzen Leben hatte die Polizisten noch keine fliegenden Autos gesehen. Tuglans Technik war zwar fortgeschritten; es gab lichtschnelle Raumschiffe und Raketenflugzeuge, aber keine fliegenden Autos.
    Der Verkehr auf der breiten Straße drohte zu einem Chaos zu werden. Die Fahrzeuge hielten an und stauten sich. Jeder Fahrer stieg aus, um die in der Luft schwebenden Autos zu betrachten. Nur Gucky ging weiter. Zwar wurde er immer noch nicht beachtet, aber vielleicht waren die Bewohner der Stadt dort vorn intelligenter und würden seine Künste bewundern können.
    Er wurde das erste Spiel leid und zog seine Gedanken von den fünf Autos zurück. Rüstig watschelte er weiter, auf Tugla zu. Prompt stürzten die fünf Autos ab, als sie nicht mehr gehalten wurden. Zum Glück hatte Gucky sie ein wenig abseits der Straße ihre Kunststücke vollführen lassen, so daß sie seitwärts im Feld aufschlugen und völlig demoliert wurden. Polizisten und Zivilisten rannten auf die Unglücksstelle zu und überzeugten sich davon, daß kein Tuglant unter den Trümmern lag. Sie begriffen immer noch nicht, wieso die Straßenfahrzeuge hatten fliegen können, dazu noch ohne Piloten.
    Gucky wanderte seelenruhig weiter. Er brauchte eine halbe Stunde, bis er den Stadtrand erreichte, aber er stiftete in dieser Zeit soviel Verwirrung, daß die Kunde von den unerklärlichen Ereignissen bis zum Palast vordrang, wo Alban sich gerade darauf vorbereitete, Crest und Marshall zu empfangen.
    Gyrowagen machten sich selbständig und gehorchten den Kontrollen nicht mehr. Erschrockene Fahrer bedienten hilflos sämtliche Steuerorgane und mußten feststellen, daß ihre Autos genau das Gegenteil von dem taten, was sie hätten tun sollen. Einige der Fahrzeuge rollten einfach von der Straße und rumpelten über das anschließende Feld, bis sie plötzlich stehen blieben. Andere wiederum segelten in wenigen Metern Höhe dahin, bis sie unsanft irgendwo landeten. Einmal erhielt ein neugieriger, gaffender Polizist einen harten Schlag in den Rücken und wurde unsanft zu Boden gestoßen. Als er sich wütend umdrehte, um den vermeintlichen Angreifer zu erkennen, blieb ihm jedes Wort des Protestes im Halse stecken. Vor ihm in der Luft schwebte abwartend einer der überall angebrachten Abfallkörbe. Der Polizist rief sich alle seine heimlichen Sünden ins Gedächtnis zurück und war davon überzeugt, daß die Götter ihn bestrafen wollten. Er mußte den Verstand verloren haben. Ein Abfallkorb aus Drahtgeflecht konnte nicht fliegen. Er würde auch keinen Staatsbeamten angreifen.

Langsam erhob sich der Verstörte, den Korb nicht aus den Augen lassend. Der Korb stieg ein wenig und schwebte dann direkt über dem Polizisten. Dann machte er eine Drehung um 180 Grad. Der gesamte Inhalt ergoß sich auf den Bedauernswerten, der erst heute früh eine frisch gewaschene Uniform angezogen hatte. Dann verlor der Korb den Halt und fiel herab.
    Passanten kamen dem Unglücklichen zu Hilfe

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