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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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Schalter stand und mit den letzten beiden Kellnern abrechnete. Als die beiden Befrackten gegangen waren, öffnete mir Lammer die zweite Tür und ließ mich in das eigentliche Büro eintreten.
    Ich blickte zu den Banknotenbergen hinüber, die sich auf einem Tisch häuften. In dieser Nacht war eine Menge Geld umgesetzt worden. Rock-’n’-Roll-Musik war augenscheinlich ein erstklassiges Geschäft. Free hatte sich hier eine Goldgrube angelegt, die stetig spuckte.
    »Mister Cotton«, sagte Lammer sofort. »Stimrrit es wirklich, daß Free eingebuchtet worden ist? Er soll Benny erschossen haben, wie?«
    »Er hat«, sagte ich in bestimmtem Ton. »Daran ist nicht zu zweifeln!«
    »Er hat das bestimmt nicht getan«, sagte Lammer. »Nein, Free hätte sich eines Mittelsmannes bedient. Free ist unschuldig, glauben Sie es mir.«
    »In Ordnung, ich werde Free sofort wieder auf freien Fuß setzen lassen«, meinte ich ironisch.
    »Wenn ich ihm doch nur helfen könnte«, lamentierte Lammer. Er ging mir auf die Nerven, und ich verschwand aus dem Büro. Es wurde hell draußen und für mich Zeit, daß der Bart herunterkam. Ich verabschiedete mich von den Kollegen der Stadtpolizei und fuhr nach Hause.
    Dieser Morgen hatte übrigens in sich.
    Ich hatte mich gerade rasiert, als das Telefon klingelte. Meine Dienststelle informierte mich, daß Mike Fall seinen Verletzungen erlegen war.
    ***
    Der Laden führte den hochtrabenden Titel »Modesalon«.
    Ich hatte meinen Jaguar etwas unterhalb des Salons geparkt und war die letzten Schritte zu Fuß gegangen. Zuerst einmal warf ich einen Blick in die Auslagen. Was zu sehen war, wirkte nicht toll. Pariser und italienische Haute-Couture war das nicht. Ich hatte überdies den Eindruck, daß alles etwas schmuddelig war.
    Dieser erste Eindruck verstärkte sich, als ich in dem Laden stand, der übrigens vollkommen leer war. Die Leutchen schienen sich nicht darum zu reißen, hier einzukaufen oder Bestellungen aufzugeben. Erst nach meinem dritten Hüsteln — ich hatte es dröhnen lassen — wurde ein Samtvorhang zur Seite geschlagen. Eine dicke, geschnürte Frau erschien, die sich als Madame Colette vorstellte.
    »Darf ich mich nach Ihren Wünschen erkundigen?« fragte sie und strahlte mich mit einem gekünstelten, süßlichen Lächeln an. »Nehmen Sie doch bitte Platz. Haben Sie bestimmte Wünsche?«
    »Allerdings«, antwortete ich und blieb stehen. Ich packte in meine kleine Tasche und zeigte ihr meinen Ausweis. Sie wußte zuerst nicht, was sie damit anfangen sollte, oder tat wenigstens so. Dann aber mußte sie die drei Buchstaben FBI zur Kenntnis nehmen.
    »Sie haben mich völlig durcheinander gebracht«, behauptete sie nervös. »Ist irgend etwas?«
    »Nur keine Aufregung, ich suche Miß Ranger.«
    »Was um Himmels willen hat denn Helen angestellt?« wollte Madame Colette wissen.
    »Sie wird es Ihnen später bestimmt noch sagen«, erwiderte ich. »Sorgen Sie dafür, daß ich Helen sehe.«
    »Das tut mir aber leid. Helen ist nicht im Hause. Vielleicht kommen Sie später noch einmal vorbei, ja?«
    Sie lächelte mich wieder an und hoffte wohl, ich würde abschieben. Ich dachte aber nicht daran, ihr diesen Gefallen zu tun. Als ich mir eine Zigarette anzündete und stehenblieb, war sie an der Reihe, zu hüsteln.
    »Madame«, sagte ich höflich. »Sie haben zur Kenntnis genommen, welche Behörde ich vertrete. Sie sind verpflichtet, mir die Wahrheit zu sagen. Es wäre doch sehr peinlich für Sie, wenn ich Sie in mein Büro bestellen lassen müßte. Sagen Sie mir, wo sich Miß Ranger aufhält.«
    »Selbstverständlich will ich Ihnen gern helfen«, sagte Madame Colette. »Helen ist auf einer Vorführung. Zusammen mit einer Kollegin führt sie Kleider vor.«
    »Wo?«
    »Ja… wissen Sie, Officer… Also… Nun gut, das ist bei Mrs. Fanter in der 83. Straße, 2. Stock. Aber die Fahrt dorthin lohnt sich bestimmt nicht. Helen wird wohl gleich wieder zurückkommen.«
    »Darf ich Sie zu einer kleinen Spaziergang einladen?« fragte ich sie. »Damit wir uns recht verstehen, Madame Colette. Ich frage Sie jetzt als Privatmann. Ich habe kein Recht, Sie zu dieser Fahrt zu zwingen. Aber ich -bin sicher, daß Sie mir meinen Wunsch nicht abschlagen werden.«
    Sie saß in der Falle.
    Ich hatte längst gewittert, daß etwas faul war. Sie hatte Angst, nicht nur vor mir als dem Vertreter des FBI, sondern vor der Polizei überhaupt. Sie wollte es sich nicht verderben und war mit der Ausfahrt einverstanden.
    ***
    Nun, die 83.

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