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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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Straße konnte sich sehen lassen. Schlecht waren die Häuser nicht, was ihr Äußeres anging. Wie’s allerdings hinter den Mauern aussah, konnte ich noch nicht beurteilen.
    »Ich möchte Sie nicht strapazieren«, sagte ich zu Madame Colette. »Ich ahne, daß Sie gern hier unten warten wollen.«
    Auf ihre Antwort wartete ich allerdings nicht mehr. Ich war bereits aus dem Wagen gesprungen und verschwand in der Eingangshalle. Dort blieb ich stehen und beobachtete Madame Colette, die ebenfalls munter wurde, aus dem Jaguar kletterte und sich suchend umschaute. Sie hielt wohl nach einer Fernsprechzelle Ausschau.
    Der Lift brachte mich nach oben in den zweiten Stock.
    Das Türschildchen mit dem Namen Fanter hatte ich bald gefunden. Ich lauschte einen Moment an der Tür und drückte dann die Klingel. Als sich nichts rührte, lehnte ich mich mit der Schulter dagegen und wartete ab. Endlich war ein wütendes Gebrumm zu hören, und dann öffnete sich die Tür.
    »FBI«, sagte ich kalt.
    Der Mann, der einen verkaterten Eindruck machte, sprang zurück. Seine Augen stierten mich an.
    »Ich suche Miß Ranger«, sagte ich noch kälter. »Sie haben gewiß nichts dagegen, daß ich nähertrete, ja?«
    »Aber sicher, aber sicher«, erwiderte er.
    Ich ließ es offen, wie er es gemeint haben könnte, und trat in die Wohnung. Was soll ich Ihnen groß erzählen. Von einer Mrs. Fanter war nichts zu sehen, dafür aber entdeckte ich Helen Ranger und deren Kollegin, die total betrunken auf einer Couch lagen und schliefen.
    »Was war hier los?« fragte ich und schnüffelte den kalten Rauch ein, der schwer in den Räumen hing. »Marihuana?«
    »Officer…« stammelte der Mann los. »Da irren Sie sich aber gewaltig, das waren nur parfümierte Zigaretten.«
    Ich wußte genau, was gespielt worden war, aber ich hatte keine Handhabe und auch keine Zeit. Ich ging zur Couch und zog Helen an den Armen hoch. Sie trug ein Abendkleid, das nach der Trinkerei Flecken aufwies.
    »Laß… mich doch«, murmelte sie verschlafen. Ich schob eines ihrer Augenlieder hodi und erkannte die typischen Merkmale von Marihuana-Genuß.
    »Helen!« rief ich sie an und verabreichte ihr eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. »Helen… wachen Sie doch auf…! Mann, rennen Sie und besorgen Sie mir nasse Lappen, aber schnellstens… Sonst werde ich unangenehm.«
    Er besorgte sie mir.
    Nachdem ich Helen noch einige Male behandelt hatte, kam sie zu sich. Sie brauchte einige Zeit, bis sie mich erkannte. Dann lachte sie töricht und setzte sich aufrecht hin. Als sie den Mann sah, verzog sie den Mund.
    »Kümmern Sie sich um ihre Freundin«, sagte ich und wies auf das zweite Mädchen, das noch schlafend auf der Couch lag. Der Bursche betätigte sich als Krankenpfleger, während ich Helen in das Nebenzimmer zog.
    »Es geht nichts über Schmierseife was?« fragte ich sie wütend. »Je schneller unten in der Gosse, desto lieber. Das ist wenigstens ein Leben, wie?«
    »Laß mich in Ruhe, Heilsarmist«, sagte sie müde. »Was geht’s Sie an, was ich mache?«
    Ich war versucht, ihr noch eine Ohrfeige zu verabreichen, aber ich mußte mich bezwingen. Sie dürfen mir glauben, daß mich das einige Kraft kostete.
    Sie zog sich das Kleid zurecht und hob den Kopf, als Schritte zu hören waren. Ich drehte mich herum und maß Madame Colette, die zögernd nähertrat. »Wir werden uns noch gesondert unterhalten«, sagte ich zu ihr. »Packen Sie sich das andere Mädchen und hauen Sie ab. Versuchen Sie nur nicht, Ärger zu machen, sonst sorge ich dafür, daß Sie Dauergast unserer Zuchthäuser werden.«
    »Sie sind wohl verrückt?« fauchte mich Helen an, als wir wieder allein waren. »Wer gibt Ihnen das Recht?«
    »Nicht so hastig, Mädchen«, stoppte, ich sie. »Nur eine einzige Frage. Wenn du mir die beantwortet hast, werden dir die Augen übergehen. Wie alt bist du?« Sie hatte endlich begriffen.
    Sie weinte und war plötzlich fertig mit den Nerven. Sie war nur noch ein dummes Gör, das sich wichtig vorgekommen war. Sie war nur noch ein lebenshungriges, kleines Mädchen, das in falsche Hände geraten war.
    »Gehen wir«, sagte ich zu ihr. »Hast du einen Mantel?«
    »Draußen in der Garderobe«, schluchzte sie.
    Der Mann stand betreten und ängstlich in der Verbindungstür. Ihm war wohl inzwischen auch aufgegangen, was anlag für ihn. Ich würdigte ihn keines Wortes. Er stürzte sich förmlich auf Helen, als sie sich den Mantel allein Überwerfen wollte. Er wurde sehr hilfsbereit.
    »Wir werden
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